Holland lässt Argentinien nicht den Hauch einer Chance
Die Niederlande mit Demonstration der Macht ins olympische Finale
Wer an einen ganz harten Fight zwischen dem amtierenden Weltmeister und dem amtierenden Champions Trophy-Sieger um den zweiten Finalplatz des olympischen Damenturniers geglaubt hatte, sah sich im Semifinale zwischen den Niederlanden und Argentinien recht bald getäuscht. Die Oranjes demonstrierten ihre exzellente Form, nahmen die Löwinnen nach allen Regeln der Kunst auseinander. Schon zur Halbzeit war das Match beim Stand von 3:0 entschieden. Und es war einmal mehr Maartje Paumen, die in Peking mit ihren Strafecken zum Top-Star ihres Teams geworden ist, die in diesem Spiel für das Ausrufezeichen sorgte. Aus fünf Versuchen bei Standardsituationen traf sie dreimal direkt. Zumindest bei zwei Paumen-Ecken sah die argentinische Torfrau Vukojicic unglücklich aus.
Doch die Holländerinnen sind keineswegs so festgelegt auf die Stärke der Strafeckenspezialistin. Auch aus dem Spiel heraus kreierten sie Chance um Chance. Miek van Geenhuizen und besonders Ellen Hoog taten sich da hervor. Beide ließen ihre Gegenspielerinnen zum Teil wie Slalomstangen stehen, Hoog traf am Ende nach überragendem Solo zum 5:1. Wenn sie am Ende zur besten Spielerin des Turniers gewählt würde (eine Wahl, die aber bei Olympischen Spielen zumindest in offizieller Form nie vorgesehen ist), dürfte das niemanden überraschen. In dieser Form ist das Finale gegen China eine ganz klar vorbestimmte Sache. Aber schon 2004 ging Holland ja als nahezu feststehender Olympiasieger ins Endspiel gegen Deutschland – und verlor bekanntlich gegen den Außenseiter…
"Wir haben heute ein großes Spiel gemacht. Von der 1. Minute an haben wir Argentinien spüren lassen, dass wir den Sieg beanspruchen, und wir haben großen Druck auf Ball und Gegner ausgeübt", war die dreifache Torschützin Maartje Paumen begeistert. Als traurige, aber faire Verliererin gab sich Luciana Aymar. "Die Niederlanderländerinnen war besser in allem - bei den Ecken und im ganzen Spiel. Sie haben es genauso wie China verdient, im Endspiel zu stehen", sagte die argentinische Starspielerin, die sich teilweise gegen fünf Holländerinnen gleichzeitig durchsetzen wollte, ihre atemberaubenden Dribblings aber selten genug mit Erfolg abschließen konnte. "Heute weinen wir, morgen bereiten wir uns auf das Spiel um Bronze vor. Deutschland ist ein harter Gegner. Das wird schwer für uns, denn wir haben heute viel Selbstvertrauen verloren", so die Argentinierin.
Tore:
1:0 Maartje Paumen (KE, 9.)
2:0 Maartje Paumen (KE, 26.)
3:0 Marilyn Agliotti (31.)
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4:0 Maartje Paumen (KE, 47.)
4:1 Marine Russo (59.)
5:1 Ellen Hoog (68.)
5:2 Alejandra Gulla (69.)
Ecken:
NED 5 (3 Tore) / ARG 3 (kein Tor)
Gelbe Karten:
NED - / ARG 1 (Alejandra Gulla, 63.)
Schiedsrichter:
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