Sonntag, 10. August - Samstag, 23. August in Peking

29. Olympische Spiele


Donnerstag, 14. August 2008 - 10:30

USA - Deutschland   2 : 4   (1:1)


Michael Behrmann und US-Coach Lee Bodemeade (r.) in der Pressekonferenz nach dem Spiel. Fotos: U. Meyer

 

Deutsche Damen: Dritter Sieg im dritten Spiel

14. August in Peking: Starke Eckenquote bringt die Entscheidung

Die deutschen Hockeydamen haben auch das dritte Vorrundenspiel bei den Olympischen Spielen in Peking gewonnen und damit das Tor zum Halbfinale weit aufgestoßen. Gegen die USA lag die Mannschaft – wie schon gegen Neuseeland – mit 0:1 zurück, doch die starke Natascha Keller schaffte den Ausgleich noch vor der Pause. Drei starke Strafeckentore durch Fanny Rinne und Marion Rodewald zum zwischenzeitlichen 3:1 sowie Anke Kühn zum 4:2 bescherten den Deutschen die weiteren drei Zähler und die klare Verteidigung der Tabellenführung in Gruppe B. Am Samstag um 18 Uhr Ortszeit gegen Argentinien könnte die Mannschaft sogar schon vorzeitig die Medaillenrunde erreichen.

„Das war heute eine starke US-Mannschaft“, lobte Michael Behrmann den Gegner. „Wir hatten erneut zu Beginn Probleme, so richtig ins Spiel zu kommen, haben aber durch individuelle Stärken das Spiel in die richtige Richtung umgebogen. Jetzt können wir heute am Abend entspannt zuschauen, was die anderen Teams so machen. Natürlich geht es sich gegen Argentinien im nächsten Spiel etwas leichter an mit diesem Punktpuffer im Rücken als wenn es bereits Spitz auf Knopf stehen würde, aber wir werden die Partie mit viel Engagement bestreiten, denn schließlich haben wir durch das vor heimischem Publikum verlorene Champions Trophy-Finale noch etwas offen mit denen.“

Tina Bachmann und Michael Behrmann in der PK.

Janine Beermann sagte nach dem Spiel: „Wir hatten in der ersten Hälfte eine kurze Hängerphase, wo wir noch ziemlich verschlafen wirkten. Doch beim Rückstand ging wieder ein Ruck durch die Mannschaft. Natascha hat dann durch eine sensationelle Einzelleistung den Ausgleich gemacht. Und in der zweiten Halbzeit haben wir die Partie dominiert und auch viel konstruktiver gespielt als noch gegen Neuseeland. Wir wissen jetzt, dass wir uns auf unsere Stärken, zu denen auch die Strafecke gehört, verlassen können, aber wir wissen auch, dass wir uns zum Beispiel gegen Argentinien gar keine Schwächen erlauben dürfen.“

Kapitänin Marion Rodewald ergänzte: „Das waren vorgestern und heute sicher keine besonders guten Spiele, aber die muss man hier im olympischen Turnier gewinnen. Wir haben ja auch gesehen, welche Probleme zum Beispiel Argentinien mit diesen Teams hatte. Ich freue mich auf den Vergleich mit Argentinien, denn diese Spiele machen immer Spaß. Und wir werden die Tabellenführung gegen Argentinien oder Japan nicht so einfach hergeben, denn es ist auch wichtig, gegen solche Teams zu punkten, denn im Halbfinale warten zweifellos dann auch solche Kracher.“

Die Hamburgerin Janne Müller-Wieland sagte: „Das war ein total anstrengendes Match. Toll, dass wir mit einem solchen Puffer in die Spiele gegen Argentinien und Japan gehen! Ich bin froh, dass wir die Matches gegen die Teams, die weniger technisch, sondern eher mit viel Körpereinsatz und sehr unangenehm agieren, gewonnen haben.“

 

Wechselhaft war das Match aus deutscher Sicht in der ersten Halbzeit. Im ersten „frühen“ Spiel des Turnier – bislang hatte Deutschland zweimal in der späten Phase um 21 Uhr Ortszeit gespielt – wirkten die USA, die bereits am Dienstag beim 1:1 gegen Japan um diese Zeit gespielt hatten – frischer und aggressiver in der ersten Viertelstunde. Das Team von Trainer Lee Bodemeade hatte auch bereits einige gute Kreisszenen, wie etwa in der 2. Minute, als die Abwehr gerade noch klären konnte, oder durch Kate Barber, die in der 7. und in der 12. Minute mit der ersten Ecke für große Gefahr sorgte.

Auf der anderen Seite war es Natascha Keller, die Amy Tran mit einer Argentinischen Rückhand prüfte (3.). Erst nach einer Viertelstunde übernahm das Team von Michael Behrmann die Kontrolle. Es ergaben sich in der Folge gute Chancen, die aber vorerst nicht genutzt werden konnten. So schoss Christina Schütze noch hoch drüber (16.), bevor ein Rückhandschuss von Maike Stöckel gerade noch um den Pfosten gelenkt werden konnte (18.). In der 23. Minute konnte eine US-Verteidigerin die von Natascha Keller frei gespielte Eileen Hoffmann gerade noch am Torschuss hindern.

Etwas überraschend fiel das Tor dann plötzlich auf der anderen Seite. Angela Loy hatte kurz zuvor ein Tor erzielt, das nicht zählte, weil die Kugel zuvor bereits im Aus war. Doch eine Minute später tauchte Tiffany Snow kurz vor Kristina Reynolds auf und überwand sie mit einem halbhohen Schlenzer zum 1:0 (27.). Doch die Deutschen durchbrachen das danach aufgebaute Pressing der Amerikanerinnen. Immer wieder Natascha Keller war, die die US-Damen nicht stoppen konnten. Die Berlinerin holte Deutschlands erste Ecke heraus, aber die am Dienstagabend so erfolgreiche Variante auf Anke Kühn wurde von einer Herausläuferin über die Latte gelenkt.

So machte Keller es halt selbst. In der 34. Minute setzte sie aus dem Rückraum zum Solo an, umspielte eine Verteidigerin und ließ auch Amy Tran im Tor keine Chance beim verdienten 1:1 (34.). Wie das Ergebnis waren auch die Spielanteile zu Beginn der zweiten Hälfte ausgeglichen. Nach zehn Minuten bedurfte es aber in einer gefährlichen Szene mehrerer guter Paraden von Kristina Reynolds, um das Ergebnis zu halten. Dann hatte Pia Eidmann in der 49. Minute eine hundertprozentige Chance, als sie die Kugel aus kurzer Distanz nicht kontrolliert über die Linie bringen konnte.

Es gab jedoch hier die zweite Ecke für das deutsche Team, und die setzte Fanny Rinne unter die abtauchende Amy Tran hindurch zur Führung ins amerikanische Tor (49.). Auf der anderen Seite zeigte Kristina Reynolds im Gegensatz zur ehemaligen amerikanischen Welttorhüterin, dass auf sie Verlass ist. Sie hielt eine amerikanische Ecke mit einer Super-Parade. Deutschlands Ecken stachen nun. Eine Variante führte zum 3:1, als Julia Müller auf Marion Rodewald schlug, die am Pfosten nur noch einzublocken brauchte (56.).

Natascha Keller hatte kurz darauf die Chance, das Match vorzeitig zu entscheiden, als sie drei Amerikanerinnen ausspielte, aber bei ihrer Argentinischen Rückhand abrutschte. So wurde es noch einmal richtig eng, als Abwehrchefin Tina Bachmann mit einer Gelben Karte auf die Strafbank geschickt wurde (57.), als sie für einen ähnlichen Zweikampf mit einer Stürmerin, für den kurz zuvor Mandy Haase Grün gesehen hatte, als Steigerung mit Gelb bestraft wurde. In Überzahl drückten die US-Girls auf den Anschlusstreffer – und wurden in der 61. Minute auch belohnt. Da war Angela Loy per Strafecke erfolgreich zum 2:3.

Zweimal gegen Argentinien und Japan hatten die Amerikanerinnen jeweils noch nach Rückstand das Unentschieden geschafft. Und auch diesmal pressten sie mit aller Macht, um die Niederlage, die die Chance auf das Halbfinale minimalisieren würde, zu verhindern. Doch die Behrmann-Schützlinge beweisen in diesem Turnier immer wieder viel mentale Stärke. In der 64. Minute gab es die nächste Strafecke. Und wie schon beim Sieg über Neuseeland war es auch diesmal wieder Anke Kühn, die mit einem harten, platzierten Schlenzer ins rechte untere Eck für das entscheidende Tor zum 4:2 (63.) sorgte.

Kristina Reynolds im Interview mit ZDF-Hockeymann Laurens Form

 

Tore:

1:0 Tiffany Snow (27.)

1:1 Natascha Keller (34.)

----------------

1:2 Fanny Rinne (KE, 49.)

1:3 Marion Rodewald (KE, 56.)

2:3 Angela Loy (KE, 61.)

2:4 Anke Kühn (KE, 64.)

 

Ecken:

USA 3 (1 Tor) / GER 4 (3 Tore)

 

Schiedsrichter:

K J Lee (KOR) / Marelieze de Klerk (RSA)

 
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Spieltermine Deutschland
Sonntag, 10.08.2008 - 21:00
    » GER - GBR   5:1 (2:1)
Dienstag, 12.08.2008 - 21:00
    » GER - NZL   2:1 (0:1)
Donnerstag, 14.08.2008 - 10:30
    » USA - GER   2:4 (1:1)
Samstag, 16.08.2008 - 18:00
    » GER - ARG   0:4 (0:0)
Montag, 18.08.2008 - 08:30
    » GER - JPN   1:0 (0:0)
Mittwoch, 20.08.2008 - 18:00
    » GER - CHN   2:3 (1:1)
Freitag, 22.08.2008 - 18:00
    » GER - ARG   1:3 (0:2)

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