Sonntag, 10. August - Samstag, 23. August in Peking

29. Olympische Spiele


Dienstag, 12. August 2008 - 21:00

Deutschland - Neuseeland   2 : 1   (0:1)


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Deutsche Damen mit wichtigem Last-Minute-Sieg

12. August in Peking: Kühns Tor in der 69. Minute lässt das Team jubeln 

Foto: U.Meyer

Die deutschen Hockeydamen haben ihr zweites Gruppenspiel bei den Olympischen Spielen in Peking zwar mit viel Mühe aber letztlich verdient durch eine tolle Aufholjagd gewonnen. Die Behrmann-Schützlinge lagen gegen aggressiv verteidigende Neuseeländerinnen bis zehn Minuten vor dem Ende 0:1 zurück, ehe Katharina Scholz der Ausgleich gelang. Dann setzten die Deutschen alles auf Sieg, drückten und wurden durch einen Strafeckentreffer von Anke Kühn eine Minute vor Ende noch belohnt. Da die anderen beiden Spiele der Gruppe Remis ausgingen, baute die Mannschaft ihre Tabellenführung vor dem nächsten Spiel am Donnerstag gegen die USA (10.30 Uhr Ortszeit) aus.

„Was für ein unangenehmer Arbeitssieg“, war Bundestrainer Michael Behrmanns erste Reaktion, der aber auch befand: „Das war kein schönes Spiel, aber ein wichtiges. Der Willen, den die Mannschaft gezeigt hat, hier das Match noch umzudrehen, der war großartig.“ Auf die günstigen Ergebnisse in den anderen Spielen angesprochen, sagte er nur: „Das ist mir egal. Wir müssen unseren Weg gehen – das ist, was zählt!“

Michael Behrmann und Kristina Reynolds bei der Pressekonferenz - beide ziemlich durstig. Foto: U. Meyer

Eileen Hoffmann erklärte selbstbewusst: „Ich habe ehrlich gesagt nie daran gezweifelt, dass wir noch unsere Tore machen, auch wenn wir nicht ganz so souverän waren wie gegen Großbritannien. Das sollte uns jetzt noch einmal einen Aufschwung geben!“ Und ihre Kölner Teamkameradin Maike Stöckel sagte: „Das war ganz wichtig, hier noch gewonnen zu haben, weil wir uns mit einem Unentschieden oder Niederlage schon etwas verbaut hätten. Und es war ganz wichtig, dass wir gesehen haben: Wir können solche Spiele am Ende noch drehen, wir haben die Qualitäten dafür.“

Die Anfangsphase der Partie gehörte den Neuseeländerinnen, die nach der Auftakt-Niederlage gegen Japan unbedingt punkten mussten, um nicht schon frühzeitig völlig raus aus dem Rennen um die Halbfinal-Teilnahme zu sein. Das deutsche Team brauchte einige Minuten, um sich vom Pressing der Black Sticks zu befreien, die auch bereits eine Strafecke hatten, ehe der Europameister nach einer knappen Viertelstunde deutlich besser ins Spiel kam und die Partie auch lange dominierte.

Die P-Akkreditierten Yvonne Frank und Lina Geyer verfolgten die Partie von der Tribüne aus. Foto: U. Meyer

Ein halbes Dutzend Chancen ergab sich in dieser Phase für die Schützlinge von Michael Behrmann. So hatte Eileen Hoffmann zwei gute Gelegenheiten, als sie bei Sololäufen durch die Abwehr der Neuseeländerinnen brach, aber den Ball nicht im Tor unterbringen konnte. Die nächste Chance hatte Maike Stöckel, die gerade noch von Routinier Lizzy Igasan gestoppt werden konnte. Dann war es Janine Beermann, die zwei gute Möglichkeiten hatte, aber nicht an der Keeperin vorbei kam.

So war es eine Wiederholungsecke für Neuseeland, die etwas überraschend die Führung für die Mannschaft der Black Sticks brachte. Kristina Reynolds hatte den Schuss sehr gut gehalten, Tina Bachmann kam auch an den Rebound, doch ihr Herausspiel landete bei Krystal Forgesson, die aus spitzem Winkel argentinisch den Ball unter die Latte donnerte (31.). Die deutsche Mannschaft antwortete sofort, holte ihre ersten beiden Strafecken heraus, denen aber die letzte Präzision fehlte. Auch nach dem Wechsel blieb Deutschland das Spiel beherrschende Team, aber auch weiter ohne Torerfolg. Es gelang gegen die sehr tief stehenden und hart verteidigenden Neuseeländerinnen auch nicht allzu oft, in Schussposition zu kommen. Ein Hoffmann-Stecher (44.) war neben einer technisch missglückten Ecke noch die gefährlichste Szene.

Behrmanns Dank an die Schiedsrichterinnen. Foto: U. Meyer

In der 55./56. Minute holten die Deutschen dann die nächsten zwei Strafecken heraus, aber auch die wurden von den Black Sticks gut verteidigt. Dann endlich der erlösende Angriff über rechts, Maike Stöckel wollte Eileen Hoffmann bedienen, vom Fuß einer Neuseeländerin prallte der Ball zu Katharina Scholz, die aus dem Rückraum aufs Brett traf. Die Schiedsrichter klärten per Video-Beweis noch, ob die liegende Hoffmann die Kugel mit dem Körper berührt hatte. Quälende zwei Minuten musste das deutsche Team warten, doch der Treffer zählte. Neuseeland presste nun, wollte die Führung zurück, aber Kristina Reynolds klärte eine weitere Strafecke ganz sicher.

Doch auch die Deutschen hatte noch Chancen. Die Torfrau verteidigte in höchster Not gegen zwei nach Rechtsangriff vor ihr auftauchende deutsche Stürmerinnen. Es gab weitere gute Szenen durch Scholz, die nach Hundekurve über links aber nicht die Ecke bekam. Und dann gab es sie noch, die sechste Strafecke zum Siegtreffer in der 69. Minute, geholt von Katharina Scholz. Und die Variante stach: Anke Kühn mit ihrer Spezialität von der Linksablage machte den umjubelten Siegtreffer zum 2:1.

Gegen die USA spielt das deutsche Team nun erstmals vormittags um 10.30 Uhr Ortszeit (4.30 Uhr deutscher Zeit). Maike Stöckel sagte dazu: „Wir werden uns am Mittwoch schon daran gewöhnen, früher aufzustehen. Inzwischen haben wir uns an Klima und Zeitumstellung hier angepasst, insofern wird das kein Problem sein.“

Überglücklich die "Welle" für die Fans... Foto: U. Meyer

 

Tore:

0:1 Krystal Forgesson (KE, 31.)

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1:1 Katharina Scholz (60.)

2:1 Anke Kühn (KE, 69.)

 

Ecken:

GER 6 (1 Tor) / NZL 4 (1 Tor)

 

Schiedsrichter:

Anne McRae (GBR) / Soledad Iparraguirre (ARG)

 
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Spieltermine Deutschland
Sonntag, 10.08.2008 - 21:00
    » GER - GBR   5:1 (2:1)
Dienstag, 12.08.2008 - 21:00
    » GER - NZL   2:1 (0:1)
Donnerstag, 14.08.2008 - 10:30
    » USA - GER   2:4 (1:1)
Samstag, 16.08.2008 - 18:00
    » GER - ARG   0:4 (0:0)
Montag, 18.08.2008 - 08:30
    » GER - JPN   1:0 (0:0)
Mittwoch, 20.08.2008 - 18:00
    » GER - CHN   2:3 (1:1)
Freitag, 22.08.2008 - 18:00
    » GER - ARG   1:3 (0:2)

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