DHB-Damen verpassen Bronze nur knapp
Hallenhockey-EM in Minsk (BLR), Halbfinale: Weißrussland – Deutschland 6:5 (2:2)
24.01.2016 - Die deutschen Hallenhockey-Damen haben bei der Europameisterschaft im weißrussischen Minsk nur knapp den Sprung auf das Podium verpasst. Im kleinen Finale gegen die Gastgeberinnen, die schon das Duell in der Vorrunde knapp für sich entschieden hatten, musste sich das Team von Trainer Aditya Pasarakonda, der wegen wiederholten zu lebhaften Diskutierens mit den Schiedsrichterinnen am Vortag für diese Partie gesperrt war und an der Seitenlinie von Co-Trainer Benedikt Sturm vertreten wurde, in einer hoch spannenden Begegnung mit 5:6 (2:2) geschlagen geben.
„Die Mädels haben super gekämpft. Von der Einstellung her kann man dem Team keinen Vorwurf machen. Sie haben noch mal eine Schippe drauf gepackt und gezeigt, welches Potenzial in dieser Mannschaft steckt“, lobte der Coach. „Natürlich sind wir jetzt traurig über die knapp verpasste Chance, und wir müssen das auch erstmal verdauen, aber morgen schauen wir auf das Spiel und das Turnier zurück und sehen, was es uns tatsächlich gebracht hat.“
Beide Teams versteckten sich von Beginn an nicht, versuchten gleich, offensiv Akzente zu setzen. Ein langer Ball fand eine weißrussische Stürmerin halbrechts im Kreis, die aber nicht auf den Torschuss, sondern auf eine Strafecke aus war, die sie auch bekam. Ryta Batura traf so mit einem halbhohen Schlenzer zum 1:0 (3.). Die Gastgeberinnen machten jetzt weiter Druck. Nastassia Syrayezhka lief die Hundekurve. Julia Ciupka kam raus, doch der Ball rutschte noch unter der deutschen Torhüterin hindurch, sodass Krestina Papkova abstauben konnte (5.).
Die DHB-Damen spielten weiter einen konzentrierten Aufbau, war aber bei der weißrussischen Defensive insgesamt gut aufgehoben, die kaum etwas zuließ. Immerhin gab es in der 11. Minute Strafecke für Deutschland, die jedoch knapp vorbei gesetzt wurde. Weißrussland störte jetzt früh, doch das deutsche Team konnte sich davon zumeist gut befreien, doch nennenswerte Torchancen waren bis dahin eher Mangelware. Die Osteuropäerinnen hingegen waren jederzeit mit Kontern gefährlich, etwa als Nastassia Syrayezhka in der 13. Minute gerade noch von Julia Ciupka entscheidend gestört werden konnte.
Nach einer schönen Passstaffette bis in den Kreis gab es die zweite Ecke für Deutschland. Viktoria Huses Schlenzer wurde mit dem Körper abgewehrt, und Katharina Windfeder verkürzte mit dem fälligen Siebenmeter, der flach links einschlug (15.). Das brachte neuen Schwung, und die DHB-Auswahl übernahm mehr und mehr die Initiative. Am Ende eines gut vorgetragenen Konters drang Viktoria Huse mittig in den Kreis ein und schloss selbst zum Ausgleich ab (16.).
Jetzt war Deutschland am Drücker, der Ball lief gut und es ergaben sich mehr Kreisszenen. Tessa Schubert prüfte von links die gegnerische Torhüterin (17.). Weißrussland schien beeindruckt, zog sich zurück und kam bis zur Pause nur noch ein Mal vor das deutsche Tor. Die Strafecke wurde jedoch verstoppt. Das deutsche Team hatte das Geschehen auch zu Beginn der zweiten Halbzeit ganz gut im Griff, und ging folgerichtig in Führung. Nach ein paar schon vorangegangenen Kreisszenen war es Julia Dudorov, die aus spitzem Winkel das 3:2 erzielen konnte (23).
Doch im direkten Gegenzug kam Weißrussland einmal durch und Sviatlana Bahushevich glich den Spielstand wieder aus (23.). Jetzt ging es in hohem Tempo hin und her. Beide Teams hatten gute Chancen – Yuliya Mikheichyk für Weißrussland und Tessa Schubert vergaben aber jeweils knapp. Julia Dudorov eroberte den Ball am weißrussischen Kreis, lief die Hundekurve und fand in der Mitte Silja Lorenzen, die unbedrängt die erneute Führung markierte (30.). Doch wieder hatte Weißrussland die Antwort umgehend parat. Mit einer schönen Eckenvariante traf Ryta Batura zum erneuten Ausgleich (32.).
Die Partie wurde jetzt hektischer, und zunächst zog Weißrussland daraus mehr Profit, denn Nastassia Syrayezhka brachte ihr Team wieder in Führung (33.). Deutschland nahm danach die Torhüterin raus und versuchte es mit Überzahl auf dem Feld. Die nächste Aktion brachte die dritte Strafecke für das DHB-Team, aber Viktoria Huse verfehlte das Tor links (36.). Bei der nächsten machte sie es besser, schoss den Ball flach ans Torbrett (38.).
Es war jetzt eine völlig offene Partie in der Schlussphase, in der Krestina Papkova mit einem tollen Solo über links und aus ganz spitzem Winkel für Weißrussland vorlegte (39.). Diesmal konnte Deutschland trotz aller Bemühungen aber nicht mehr kontern und hatte so trotz einer starken Leistung am Ende knapp das Nachsehen.
Tore:
1:0 Ryta Batura (KE, 3.)
2:0 Krestina Papkova (5.)
2:1 Katharina Windfeder (7m, 15.)
2:2 Viktoria Huse (16.)
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2:3 Julia Dudorov (23.)
3:3 Sviatlana Bahushevich (23.)
3:4 Silja Lorenzen (30.)
4:4 Ryta Batura (KE, 32.)
5:4 Nastassia Syrayezhka (33.)
5:5 Viktoria Huse (KE, 38.)
6:5 Krestina Papkova (39.)
Strafecken:
BLR 3 (2 Tore) / GER 4 (1 Tor)
Grüne Karte:
--- / Viktoria Huse (31.)
Schiedsrichter:
Violeta Eismayer (AUT) / Celine Martin-Schmets (BEL)
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