DHB-Damen scheitern im EM-Halbfinale
Hallenhockey-EM in Minsk (BLR), Halbfinale: Niederlande – Deutschland 5:2 (2:1)
23.01.2016 - Für das junge deutsche Team bei der Hallenhockey-Europameisterschaft im weißrussischen Minsk war im Halbfinale Endstation. Gegen den Turnierfavoriten Niederlande unterlag das DHB-Team mit 2:5 (1:2) und spielt damit am morgigen Sonntag um die Bronzemedaille. „Wir waren eng dran“, konstatierte DHB-Trainer Aditya Pasarakonda.
„Am Ende fehlte es vielleicht ein Stück weit an der Erfahrung, gegen die Körperlichkeit beziehungsweise die internationale Härte entsprechend mitzuhalten. Es gab ein paar strittige Entscheidungen bei Ecken und Siebenmetern, aber auch wir hatten unsere Chancen, die wir leider nicht konsequent genug nutzen. Wir haben bislang aus jedem Spiel etwas gelernt, und auch diesmal nehmen wir wieder was mit für das Spiel um den dritten Platz morgen.“
Das deutsche Team war zunächst darauf bedacht, erneut defensiv sicher zu stehen, sodass Holland die Initiative übernahm. In der ersten nennenswerten Kreisszene verpasste eine Stürmerin den Ball mit der Rückhand (3.), dann gab es die erste Strafecke, die aber abgelaufen wurde. Deutschland konnte sich nicht befreien und bekam noch eine Ecke gegen sich, die die Schützin diesmal neben das Tor setzte (5.). Oranje blieb das aktivere Team in den ersten Minuten, fand jedoch zwei weitere Male keinen Weg vorbei an der wachsamen Julia Ciupka im DHB-Tor.
Die deutschen Damen spielten ihr Spiel geduldig weiter, bauten gut auf und warteten auf ihre Chancen. Ein Konter lief über die rechte Seite, von wo aus Silja Lorenzen die mitgelaufene Julia Dudorov in der Mitte fand, die den Ball zum 1:0 ins Tor blockte (9.). Die dritte Strafecke der Niederländerinnen brachte jedoch den Ausgleich. Mila Muyselaar verwandelte direkt (12.). In der 18. Minute konnte eine Chance Hollands nur auf Kosten eines Siebenmeters abgewehrt werden. Julia Ciupka hatte die Ecke geahnt, konnte den Schuss von Lieke van Wijk aber nicht abwehren.
Deutschland wurde jetzt etwas offensiver, störte früher und hatte prompt die eine oder andere durchaus gefährliche Kreisszene, konnte daraus aber bis zur Pause kein Kapital mehr schlagen. Die zweite Hälfte begann sehr ausgeglichen. Holland schien ein paar mehr Spielanteile zu haben, konnte die DHB-Defensive aber nicht wirklich in Bedrängnis bringen. Auf der anderen Seite scheiterte Julia Meffert nach einem selbst ausgeführten Freischlag knapp am Ausgleich (23.).
In der 26. Minute stand plötzlich Julia Dudorov halbrechts völlig frei im Kreis, konnte aber nicht kontrolliert abschließen. Holland bekam nach einem Konter die vierte Strafecke zugesprochen. Katharina Windfeder bekam den Schlenzer schmerzhaft an den Körper, was einen Siebenmeter nach sich zog. Den verwandelte van Wijk genauso wie den ersten (29.). Holland drängte nun auf die Vorentscheidung, kassierte aber die erste deutsche Strafecke, die Roda Müller-Wieland platziert links im Tor unterbrachte (32.). Doch fast im Gegenzug durfte auch Oranje wieder zur Ecke antreten. Wieder resultierte daraus ein Siebenmeter, wieder trat van Wijk an, die diesmal flach in die andere Ecke traf (34.).
Die DHB-Damen spielten fortan ohne Torhüterin, was es allerdings den Gegnerinnen erlaubte, im Konter das 5:2 zu erzielen. Sonja Zwinkels traf (35.). Deutschland erhöhte den Druck weiter, ließ aber zwei gute Gelegenheiten ungenutzt. Holland passte gut gegen das deutsche Pressing auf und bekam nach einem unfair gestoppten Konter wenige Sekunden vor der Schlusssirene erneut eine Strafecke zugesprochen, die aber abgelaufen wurde.
Tore:
0:1 Julia Dudorov (9.)
1:1 Mila Muyselaar (KE, 12.)
2:1 Lieke van Wijk (7m, 18.)
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3:1 Lieke van Wijk (7m, 29.)
3:2 Roda Müller-Wieland (KE, 32.)
4:2 Lieke van Wijk (7m, 34.)
5:2 Donja Zwinkels (35.)
Strafecken:
NED 6 (1 Tor) / GER 1 (1 Tor)
Schiedsrichter:
Frances Block (ENG) / Sarah Wilson (SCO)
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