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Hallen-EM: Auftakt-Niederlage gegen Gastgeber
Freitag, 22. Januar in Minsk, Vorrunde: Weißrussland - Deutschland 4:3 (2:1)
22.01.2016 - Bei den Hallenhockey-Europameisterschaften der Damen in Minsk mussten die jungen deutschen Damen zum Auftakt eine knappe 3:4-Niederlage hinnehmen. Bei 8:2-Ecken fürs DHB-Team und in etwa einem ähnlichen Ballbesitz-Verhältnis zeigten die Vize-Europameisterinnen von 2012 eine höhere Effizienz im Ausnutzen ihrer Chancen. Das DHB-Team lag fünf Minuten vor Ende 1:4 hinten, konnte dann zwar noch einmal heran kommen, aber der letzte Treffer zur Punkteteilung gelang nicht mehr. Um 16.30 Uhr deutscher Zeit muss nun schon ein Sieg gegen den Hallen-WM-Vierten Österreich her, um die Halbfinalchance zu wahren.
Aditya Pasarakonda: „Wir hatten eigentlich eine gute Quote in Sachen Ballbesitz und haben auch geduldig angefangen, um nichts ins offene Messer zu laufen gegen deren Konterhockey. Im Ballbesitz haben wir das auch ganz gut gemacht, das können wir mitnehmen ins nächste Spiel. Aber Weißrussland hat unsere Fehler deutlich effektiver ausgenutzt als wir ihre. Da müssen wir gegen Österreich besser werden, müssen kompakter stehen in der Defensive und Bälle abfangen, um selbst mehr zu Kontern zu kommen. Die Stimmung schwankt hier gerade zwischen Ärger und Jetzt-erst-recht. Dann müssen wir halt gegen Österreich gewinnen.“
Die deutsche Mannschaft startete etwas unglücklich, fing sich bereits in der ersten Minute eine Ecke, die direkt verwandelt wurde. Kurz darauf die Ausgleichschance, als nach guter Kombination links im Kreis ein Rückhandschuss von der Keeperin gerade noch aus dem kurzen Eck geholt wurde. Weißrussland zog sich nach dem Führungstreffer bis an den eigenen Kreis zurück, tat gar nichts für den Spielaufbau. So war es vorn nicht leicht, eine Lücke im Kreis zu finden. Wegen nicht eingehaltenen Abstands dann die erste Ecke für Deutschland (7.). Und die verwandelte Julia Meffert direkt zum 1:1.
Auch danach überließ der Gastgeber den Deutschen das Geschehen, lauerte ausschließlich auf Konter. Viktoria Huse erarbeitete kurz darauf die zweite deutsche Ecke (10.). Dieses Mal ging der Schlenzer links neben das Tor. Die Deutschen hatten mehr vom Spiel und standen auch bei den Kontern jetzt besser als zu Beginn. Es brauchte allerdings Geduld, um im destruktiven System der Weißrussinnen Lücken zu finden. Dann mal ein deutscher Konter. Hier stoppte Bahushevich Silja Lorenzen per Foul, sah Grün und bekam eine Ecke. Die wurde gut gehalten von Keeperin Maryna Navitskaya.
Doch kurz darauf wieder Ecke fürs DHB-Team (15.). Erneut ging der Schlenzer am Tor vorbei – dieses Mal auf der rechten Seite. Nach Ballverlust im Aufbau kam Weißrussland zum Kontern und bekam eine etwas umstrittene Ecke. Die Deutschen monierten Schlägerstellen der Angreiferin. Die Ecke wurde jedoch unsauber ausgeführt. Im nächsten Angriff scheiterte Nr. 16 an der deutschen Torfrau Julia Ciupka. Gute Chance dann von links, als die weißrussische Keeperin zwei Mal alles zeigen musste, um den Rückstand zu verhindern.
Allerdings gelang den Hausherrinnen, die in der Schlussphase etwas besser ins Spiel kamen, direkt vor der Halbzeitpause doch noch das 2:1, weil das DHB-Team nach eigentlich geklärter Aktion auf der linken Abwehrseite den Ball hergaben und Yulija Kurhanskaya links am Pfosten den von Ciupka abgewehrten Schlenzer aus kurzer Distanz über die Linie drücken konnte. Ein unnötiger Rückstand zur Pause, der durch zwei kleine Unachtsamkeiten in der deutschen Defensive zustande kam.
Ein Foul an Meffert brachte zu Beginn der zweiten Hälfte die nächste deutsche Ecke. Wieder war die Torfrau zu schnell draußen und konnte den Direktschlenzer abwehren. Zu einfach ließen sich dann die Deutschen im nächsten Konter auf links narren. Nadzeya Silitskaya drehte sich über die Rückhand in die Ecke und lupfte ins Tor zum 1:3 (24.) – Schubert gab dem Ball in der Luft wohl auch noch die richtige Richtung! So lief man nun einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher, während die Weißrussinnen das machen konnten, was ihnen liegt – mauern und auf Konterchancen warten!
Dudorov holte die nächste Ecke (28.). Wieder versuchte man es über den Direktschlenzer aus der Mitte, wieder war die Torfrau zur Stelle. Glück, als nach Ballverlust im Aufbau kein Siebenmeter gepfiffen wurde, als die Stürmerin der Gastgeber im Kreis fiel. Vorn fehlten nun ein bisschen die Ideen, um zu Chancen zu kommen. Zu oft rannte man sich fest an der vielbeinigen Abwehr. Pasarakonda nahm eine Auszeit und brachte danach Huse als sechste Feldspielerin für Ciupka. In künstlicher Überzahl sollte der Rückstand nun noch fallen.
Aber erst einmal blieben die Aktionen etwas zu hektisch. Und das verschuldete dann auch das 1:4 im Konter, als der Ball in der Mitte zu ungenau gepasst und verloren wurde, so dass Krestina Papkova keine Mühe hatte, ins leere Tor zu vollstrecken. In der 35. Minute erneut Ecke fürs DHB-Team und Grün für Papkova. Dieses Mal traf Huse direkt zum 2:4. Es gab wieder etwas Hoffnung. Nach hoher Torwartabwehr dann die nächste Ecke (38.). Wieder traf Huse. Es stand plötzlich nur noch 3:4 und es waren noch 140 Sekunden zu spielen. Weißrussland ging nun in die Ecken, um die Zeit runterzuspielen. Es wurde knapp. Lorenzen hatte nochmal eine gute Chance rechts im Kreis, vergab aber, weil sie den Ball nicht richtig traf. So blieb es bei der knappen Niederlage.
Tore:
1:0 Ryta Batura (KE, 1.)
1:1 Julia Meffert (KE, 7.)
2:1 Yulija Kurhanskaya (20.)
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3:1 Nadzeya Kalitskaya (24.)
4:1 Krestina Papkova (35.)
4:2 Viktoria Huse (KE, 36.)
4:3 Viktoria Huse (KE, 38.)
Ecken:
Weißrussland 2 (1 Tor) / Deutschland 8 (3 Tore)
Schiedsrichter:
Sarah Wilson (SCO) / Daniela Karanova (CZE)
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