Damen: Erste Niederlage in der Sechser-Serie
Vorolympische Testserie in Singapur: Australien – Deutschland 3:1 (2:1)
21.01.2016 - Die deutschen Damen haben in ihrem fünften Spiel der vorolympischen Testserie in Singapur gegen Korea, Australien und die Niederlande die erste Niederlage hinnehmen müssen. Gegen Vize-Weltmeister Australien verlor die DHB-Auswahl verdient mit 1:3 (1:2). Marie Mävers hatte das zwischenzeitliche 1:1 erzielt. Bundestrainer Jamilon Mülders war aber gar nicht unzufrieden, weil er in der Offensive eine deutliche Steigerung in der Durchschlagskraft sah. Am Freitag folgte als letzte Partie der Serie die zweite Begegnung gegen das Oranje-Team (19 Uhr Ortszeit).
Jamilon Mülders: „Ein spannendes Spiel mit einem verdienten Sieg für Australien, weil wir im eigenen Kreis und im Mittelfeld zu naiv verteidigt haben. Dafür hat der Sturm eine sehr gute Entwicklung gezeigt, sowohl im Defensiv- als auch im Offensivverhalten. Wir entwickeln da eine immer größere Durchschlagskraft, müssen nur noch an der finalen Konsequenz im Abschluss arbeiten. Aber wir hatten heute etliche Phasen, in denen wir deutlich mehr Chancen kreiert haben als Australien. Dass es in der Entwicklung auf und Abs gibt, ist völlig normal. Ich werde auch bis zum Abflug nach Rio nie auf Ergebnisse schauen, sondern immer nur auf Inhalte. Was die Mädels hier gegen den Weltranglisten-Ersten und –Dritten bislang gezeigt haben, ist richtig gut!“
Die Anfangsphase der Partie gehörte mit zwei Ecken (1./3.) den Australierinnen, die aber einmal von Keeperin Yvonne Frank und Nina Hasselmann im Kollektiv geklärt wurde und das andere Mal verstoppt wurde. Danach pressten die Deutschen gut, erarbeiteten sich erste Kreisszenen. Als ein Ballverlust in der Verteidigung Australien in Konterchance brachte, klärte Frank stark (6.). Kurz darauf auch die australische Torfrau im Brennpunkt, als Müller in den Kreis ging uns Schütze in Schussposition brachte. Das 0:1 fiel nach einem Flankenlauf der „Hockeyroos“ über die Hundekurve. Brooke Peris konnte den Rückpass von höhe Siebenmeterpunkt zum 1:0 (10.) im Tor unterbringen.
Doch das DHB-Team zeigte sich überhaupt nicht geschockt. Im Gegenteil: Kristina Hillmann erarbeitete die erste Ecke, die Julia Müller für Marie Mävers am rechten Pfosten auf Stecher spielte. Die Variante brachte den Ausgleich nur zwei Minuten später. Es blieben die deutschen Fehler im Aufbau oder in der Defensive, die Australien stark machten. Ein erneuter Ballverlust brachte das Team aus Down Under in Konterposition. Georgie Parker konnte mittig am Kreis abziehen und überwand Frank zum 1:2 (18.).
Die Deutschen bauten danach wieder ein gutes Passspiel im Angriff auf, machten Druck und hatten selbst wieder die direkte Chance zum Ausgleich, als Hillmann argentinisch flankte und Gablac am langen Pfosten nur hauchdünn verpasste (20.). Das Powerplayspiel in dieser Phase brachte die zweite Ecke ein, die aber leider verstoppt wurde. Nach einem Solo von Schröder holte Pieper die dritte Ecke. Dieses Mal war die Kugel laut Aussage mehrerer deutscher Spielerinnen bereits hinter der Linie, als die Torfrau sie rausfischte, aber die Schiedsrichterin hatte das nicht gesehen (30.).
Zu Beginn der zweiten Hälfte hoppelte ein Ball durch den gesamten deutschen Kreis bis zu einer frei stehenden Stürmerin, aber die Situation konnte bereinigt werden. Dann waren die Deutschen wieder am Drücker. Luisa Steindor hatte mit einem Schuss eine gute Chance (37.) und auch danach blieb das DHB-Team am Drücker. In der 40. Minute dann mal wieder ein Ballverlust auf der Außenverteidigerposition, doch Yvonne Frank bügelte das aus. Ein Ecken-Direktschuss unten ins Schläger-Eck brachte in der nächsten Situation aber dann doch das 1:3 (42.) aus deutscher Sicht durch Georgina Morgan.
Die Australierinnen hatten wegen nicht eingehaltenen Abstands eine weitere Ecke vor der letzten Viertelpause, aber Pia Oldhafer lief diese gut ab. Es waren die unnötigen Ballverluste, die den Bundestrainer in diesem Spiel am meisten störten. In der 47. Minute konnten die Hockeyroos solch einen nicht nutzen, schossen am Tor vorbei. Dann wieder Powerplay der Deutschen, wobei Hillmann im Kreis einen Stecher in vielversprechender Position knapp verpasste.
Es resultierten daraus auch die vierte deutsche Ecke und die fünfte, doch erst scheiterte Müller an der Keeperin, dann Steindor mit einem Schlenzer.. Die beste Chance hatte Lisa Marie Schütze in der 56. Minute, als sie frei mittig im Kreis argentinisch über das Tor schoss. Es blieb beim deutschen Angriffsspiel, Australien kam gar nicht mehr zu Torchancen. Aber auch die sechste Ecke fürs DHB-Team, als Ableger auf Müller gespielt, brachte nicht mehr das längst verdiente 2:3 (59.).
Tore:
0:1 Brooke Peris (10.)
1:1 Marie Mävers (KE, 12)
2:1 Georgie Parker (18.)
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3:1 Georgina Morgan (42.)
Ecken:
Australien 4 (1 Tor) / Deutschland 6 (1 Tor)
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