DHB-Herren: Klarer Sieg, aber nicht mit allerletzter Konsequenz
So., 19.7., Herren beim UHC Hamburg: Deutschland – Russland 6:0 (3:0)
19.07.2015 - Einen deutlichen 6:0-Sieg (3:0) feierten die deutschen Herren am Sonntag im zweiten Testspiel vor den ERGO Hamburg Masters (30. Juli bis 2. August beim UHC Hamburg) und der EM in London (21. bis 30. August). Einen Tag nach dem 4:0 (3:0) im ersten Vergleich traf das DHB-Team zwar häufiger – Niklas Wellen (3), Lukas Windfeder, Jonas Gomoll und Florian Fuchs sorgten für die Tore – aber Bundestrainer Markus Weise war trotzdem nicht ganz zufrieden, bemängelte die zu laxe Einstellung im letzten Spielviertel.
Weise: „Der Unterschied zu gestern war, dass wir es nicht durchgezogen haben – wie wir uns das eigentlich vorgenommen hatten. Im letzten Viertel waren wir viel zu undiszipliniert, haben uns mit den Schiedsrichtern beschäftigt und zwei, drei Konterchancen damit ermöglicht, die völlig unnötig waren. Da hätten wir eher noch ein, zwei Tore nachlegen sollen, statt Möglichkeiten für Gegentore zuzulassen! Die Herausforderung ist jetzt, zu den ERGO Masters zwei Gänge hochzuschalten, weil Russland leider nicht so stark war. Mal sehen, ob und wie uns das gegen die Weltklasseteams dort gelingt!“
Das DHB-Team, das auf ein paar Positionen im Vergleich zum Samstag verändert war – unter anderem erhielten Moritz Fürste und Moritz Polk Pausen, dafür spielten Christopher Rühr und Florian Woesch – legte einen Blitzstart hin. Gleich in der ersten Minute wurde eine Kombination über rechts und die Mitte bis an den linken Pfosten gespielt, von wo Jonas Gomoll zum 1:0 einblockte. Danach gab es zwar immer mal wieder gute Angriffe der Deutschen, aber auch Russland versuchte, in der Offensive Akzente zu setzen, ohne jedoch zu einer Torchance zu kommen.
Mathias Müller hatte dann nach Angriff durch die Mitte die nächste Großchance, als er aus kurzer Distanz an Keeper Ivan Ozereliev scheiterte (7.). Jonas Gomoll lupfte nach gutem Solo über links knapp rechts über den oberen Torwinkel (11.). In der 15. Minute holten die Deutschen, nach längerer Powerplayphase, dann die erste Ecke heraus. Die versenkte Lukas Windfeder per Direktschlenzer in den oberen linken Torwinkel unhaltbar zum 2:0 (15.). Linus Butt holte direkt zu Beginn des zweiten Viertels die zweite Ecke heraus. Doch Gomolls Schlenzer wurde abgelaufen.
Es blieb ein Powerplay-Spiel auf ein Tor. Die Russen kamen kaum einmal bis zur Mittellinie. Nguyen hatte die nächste gute Chance, scheiterte aber aus kurzer Distanz an Ozereliev. Fuchs verfehlte mit einem Rückhandschuss aus zentraler Position das Tor rechts (20.). Es war schließlich Niklas Wellen, der mit einem flachen Rückhandschuss vom Kreisrand ins rechte untere Eck das 3:0 (27.) erzielte. Es ging auch nach der Pause mit deutschem Einbahnstraßenhockey weiter. Oskar Deecke setzte eine Rückhand hoch über das russische Tor (32.).
Erneut Wellen traf in der 34. Minute aus spitzem Winkel nach schöner Kombination zum 4:0. Und nun ging es flott. Florian Fuchs traf mit sehenswerter argentinischer Rückhand vom Kreisrand zum 5:0 (36.). Danny Nguyen holte die nächste Ecke heraus (40.). Doch sowohl Windefeders Schlenzer als auch den Nachschuss von Fuchs hielt Ozereliev. Fuchs scheiterte kurz darauf aus kurzer Distanz an Ozereliev. Doch Wellen konnte, nach guter Vorarbeit von Oskar Deecke in der 43. Minute das 6:0 nachlegen. Rühr traf in der 44. Minute nach starkem Solo über links nur das Außennetz.
Bis zum Ende des dritten Viertel hatte Andreas Späck im DHB-Tor noch nicht ein Mal den Ball berührt. Das hätte sich in der 47. Minute ändern können, als Russland nach Konter zum ersten Mal aufs Tor schoss, aber der Ball ging weit rechts am Tor vorbei. Doch eine Minute später kamen die Gäste zu ihrer ersten Strafecke der Partie. Die wurde jedoch souverän abgewehrt. Staib hatte die nächste Großchance fürs DHB-Team, schoss aber von halblinks zu zentral auf den Keeper (52.). Russland aber nun im letzten Viertel häufiger mal am deutschen Kreis.
Hauke fischte eine mögliche Chance stark ab, doch Fuchs war im Konter zu unpräzise. Gomoll dann mit hartem Schlag auf den linken Pfosten, wo Fuchs wohl nicht damit gerechnet hatte. Kurz darauf war es Fuchs der dahin schoss und Deecke, der den Block ins Tor verpasste (54.). Und dann musste Späck doch einmal ran, als Windfeder ein Russe im Konter weglief, aber der lange Keeper rechtzeitig unten war (57.). Und eine Minute später rettete er wieder am Kreisrand mit gutem Reflex. So blieb es beim letztlich auch in der Höhe verdienten 6:0.
Tore:
1:0 Jonas Gomoll (1.)
2:0 Lukas Windfeder (KE, 15.)
3:0 Niklas Wellen (27.)
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4:0 Niklas Wellen (34.)
5:0 Florian Fuchs (36.)
6:0 Niklas Wellen (43.)
Strafecken:
Deutschland 4 (1 Tor) / RUS 1 (kein Tor)
Schiedsrichter:
René Pleißner / Sascha Sohns
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