Olympia-Quali: Starker erster Auftritt der deutschen Herren
World League Herren in Buenos Aires: Deutschland – Spanien 4:1 (1:0)
05.06.2015 - Die DHB-Herren haben die erste Partie des Olympia-Qualifikationsturniers im Rahmen der World League in Buenos Aires beeindruckend souverän mit 4:1 für sich entscheiden können. Fürste selbst, Butt, Grambusch und Rühr hatten nach drei Vierteln eine klare 4:0-Führung heraus geschossen, ehe Iglesias kurz vor Ende per Ecke den Ehrentreffer für die Spanier erzielte. Die Deutschen belegen damit Platz zwei in der Gruppe hinter Kanada, das nach dem überraschenden 3:2 gegen Spanien am Mittwoch im zweiten Match Österreich 3:0 schlug.
Kapitän Moritz Fürste, der vor der Partie für seinen 250. Einsatz im DHB-Trikot an diesem Abend geehrt wurde, sagte: „Wir waren gar nicht einmal so zufrieden mit dem ersten Viertel, hatten da mehr erwartet. Aber wir haben ein sehr gutes drittes Viertel gespielt und die verdiente Gelbe Karte gegen Spanien gut genutzt, um die Partie vorzuentscheiden!“.
Beide Teams waren von Beginn an bemüht, Kontrolle über das Spiel zu begonnen. Den Deutschen gelang das etwas besser, so dass sie die ersten guten Kreisszenen hatten, ohne allerdings die ganz eindeutige Torchance erarbeiten zu können. Auch Nicolas Jacobi musste ein Mal ran, als die Spanier über rechts vor sein Tor kamen und er mit gutem Kick klärte. In der 13. Minute gab es aber die erste Ecke für das DHB-Team. Und die Ausführung gelang absolut perfekt. Christopher Zeller täuschte den Schlenzer an, legte als 90-Grad-Variante auf Moritz Fürste ab, der unhaltbar in den oberen linken Winkel zur 1:0-Führung schlenzte.
Das DHB-Team hatte auch die erste Großchance des zweiten Viertels, als Zeller den Ball stahl, auf der rechten Grundlinie kam und Rühr seine leicht hoch abgefälschte Rückgabe volley über das Tor schoss. Zeller sah kurz danach die Grüne Karte (17.), so dass das DHB-Team eine kurze Unterzahl zu überstehen hatte. Die überstand man sicher und übernahm danach wieder die Initiative. Windfeder kam über links, wurde aber kurz vor Tor gestoppt. Spanien tat sich schwer, im eigenen Aufbau konstruktiv ins deutsche Viertel zu kommen, versuchte es oft nur mit hohen, langen Schlenzern.
Dann auch mal Überzahl für Deutschland, als Spaniens Kapitän Manel Terraza Grün sah. Pech, dass ein Rückhandschuss nach gutem Linksangriff von einem Verteidiger noch leicht abgeblockt wurde. Das 2:0 hätte fallen müssen, als Wellen nach Konter links völlig frei durch war, vor Tor auf Rühr ablegte, der rechts mitgelaufen war, aber dieser im Rutschen das offene Tor um Zentimeter verfehlte (24.). Es gab die zweite deutsche Ecke, geholt von Wellen, in der 26. Minute. Dieses Mal holte Cortes den Schlenzer von Zeller brillant aus dem oberen linken Eck.
Spanien nun unglaublich unter Druck, wackelte in der Abwehr immer wieder. Die Deutschen bauten schnell und sehr präzise auf, waren durch ihre Variabilität nie auszurechnen. Das Team des ehemaligen französischen Hallenspezialisten Frederic Soyez kam nie richtig ins Spiel, tat sich schwer, in der gut gestaffelten Defensive der Deutschen eine Lücke zu finden. So konnten sie froh sein, dass es zur Halbzeitpause nur 0:1 stand. Die Statistik sprach mit 17:4 Kreisszenen und 61 Prozent Ballbesitz ebenfalls klar für das DHB-Team.
Die Spanier kassierten sehr früh eine zweite Grüne Karte durch Carrera, doch die Deutschen konnten trotz guter Spielkontrolle nichts Zählbares daraus machen. Doch kaum wieder komplett, kassierte Miquel Delas Gelb, so dass Spanien nun fünf Minuten einer weniger war auf dem Feld. Grambusch hätte das fast genutzt, als er einen Stecher knapp links am Tor vorbei setzte (34.). Zwicker hatte kurz darauf die nächste gute Chance, doch ein Verteidiger klärte vor Cortes.
Schließlich erbrachte der gute Druck Ecke Nummer drei (36.). Und dieses Mal brachte die Variante auf Herausgeber Linus Butt den Erfolg, der aus spitzem Winkel zum 2:0 (36.) einblockte. Und die Deutschen ließen keine Minute locker. Ein Angriff über die linke Seite wurde von einem Spanier hoch vor Tor abgefälscht, wo Mats Grambusch den Ball volley an Cortes vorbei ins Tor blockte (37.). Und es ging so weiter. Rühr dribbelte sich über 30 Meter rechts in den Kreis und scheiterte an Cortes. Kurz danach kam Häner in den Kreis, fand nur keinen Abnehmer. Spanien dann mal nach langer Zeit mit einer Stecherchance (43.), aber der Ball ging unberührt neben das Gehäuse.
Und dann war es auf der anderen Seite doch Rühr, der das 4:0 beisteuerte, als er einen brillanten Pass links im Kreis annahm, sich auf die Rückhand drehte und Cortes aus etwa acht Metern mit einem harten Schlag keine Chance ließ (44.). Etwas Glück dann, als Sekunden vor der letzten Drittelpause alle Deutschen im eigenen Kreis aufhörten zu spielen und – da der Schiedsrichter nicht pfiff – ein Spanier frei auf Jacobis Tor schlenzen konnte, ein Mitspieler rechts am Pfosten es aber verpasste, den Ball volley ins Tor zu blocken.
Spanien nun frustriert durch den hohen Rückstand, versuchte es zu oft mit Einzelaktionen am deutschen Kreis und kam damit aber nicht durch. Ohne die Kontrolle zu verlieren, konnten die Deutschen nun etwas Druck rausnehmen. Allerdings kassierten sie – nach Fuß von Hauke – dann auch die erste Ecke gegen sich (52.). Rühr lief diese gut ab und der Nachschuss ging knapp links neben das Tor. Es war überhaupt erst der vierte Torschuss der Spanier im gesamten Spiel. Jacobi durfte kurz danach auch noch einmal ran, als er aus kurzer Distanz nicht zu überwinden war (54.).
Wegen nicht eingehaltenen Abstands von Rühr gab es die zweite spanische Ecke (56.). Die misslang zwar in der Ausführung, aber im zweiten Anlauf kam der Ball über links in den Kreis und wurde am langen Pfosten von Alvaro Iglesias ins Tor geblockt. Das blieb aber der einzige kleine Fleck auf einer bärenstarken Partie der Deutschen in dieser ersten Turnierpartie.
Tore:
1:0 Moritz Fürste (KE, 13.)
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2:0 Linus Butt (KE, 36.)
3:0 Mats Grambusch (37.)
4:0 Christopher Rühr (44.)
4:1 Alvaro Iglesias (KE, 56.)
Schiedsrichter:
Simon Taylor (NZL) / Deon Nel (RSA)
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