Mittwoch, 3. Juni - Sonntag, 14. Juni in Buenos Aires

World League Halbfinale


Dienstag, 9. Juni 2015 - 14:00

Deutschland - Kanada   9 : 0   (5:0)


Olympia-Quali: Überzeugender letzter Vorrundensieg des DHB-Teams

World League Herren in Buenos Aires: Deutschland - Kanada 9:0 (5:0)

09.06.2015 - Die deutschen Hockeyherren haben ihr letztes Gruppenspiel in Buenos Aires mehr als überzeugend mit 9:0 gegen die bis dahin punktgleichen Kanadier gewonnen und damit Platz zwei in der Vorrunde gesichert. Bei einem Sieg Spaniens im letzten Spiel des Tages gegen Argentinien wären die Deutschen sogar noch Erster. Die DHB-Auswahl kaufte den bislang erstklassig aufgetretenen Kanadiern früh den Schneid ab, führte nach sieben Minuten bereits 4:0 und ließ nie locker. Nach und nach erhöhten die Weise-Schützlinge bis auf 9:0, ließen dabei so gut wie nichts hinten zu.

Bundestrainer Markus Weise: „Das war eine klare Angelegenheit! Wir haben endlich mal alle vier Viertel dominiert. Bis dahin haben wir in diesem Turnier das erste Viertel immer verschlafen! Auch Defensiv wurde gute Jobs gemacht. Und wir haben für die vielen Tore kaum Ecken gebraucht. Gegen eine solch tief im Kreis stehende Mannschaft musst du erstmal acht Feldtore erzielen. Auch das war klasse! Es war ein dominantes Spiel, aber wir wollen das nicht überbewerten. Zumindest kann man darauf gut aufbauen. Jetzt fahren wir ins Hotel, dampfen etwas ab und schauen in Ruhe, wer unser Viertelfinalgegner wird. Im Prinzip ist mir völlig egal, wie der Gegner lautet! Wir müssen auch da unser Spiel durchsetzen.“

Florian Fuchs: „Die frühen Tore haben Kanada sicher aus dem Konzept gebracht, aber wir haben unseren Gameplan auch wirklich gut umgesetzt. Das Spiel war sehr gut für uns, weil wir wirklich vieles gut umsetzen konnten.“

 

Es ging sehr schnell für das deutsche Team in der Anfangsphase. Nach zwei Minuten Abtasten bekam Florian Fuchs nach schönem Linksangriff den Ball am Kreis, drehte in die Mitte und ließ dem kanadischen Keeper keine Chance, in dem er gegen die Laufrichtung flach und platziert ins lange Toreck abschloss (3.). Und es dauerte keine 100 Sekunden länger, da schoss Wesley von links und Fuchs schoss Johnson auf der Linie so an, dass der Ball zum 2:0 (4.) ins Tor flog. Und wenig später hätte Rühr mit einem Stecher fast das 3:0 gemacht, doch der Keeper lenkte den Stecher noch über die Latte.

Moritz Fürste holte per Videoschiedsrichter-Entscheidung die erste Strafecke (6.). Der Torwart hielt den Schlenzer von Fürste zwar gut, aber Rühr dribbelte sich bis vor das Tor und spitzelte die Kugel durch David Carters Schienen zum 3:0 ins Tor. Und es ging so weiter. Ein Linksangriff wurde von Müller über die linke Grundlinie getragen, Zellers erster Schuss wurde gehalten, aber Niklas Wellen verwertete den Rebound zum 4:0 (7.). Wellen hätte dann fast ein Traumtor geschossen, als er einen langen Schlenzer von Zeller als Direktlob über Carter verlängerte, aber das Tor rechts verfehlte.

Auch danach brannte es immer wieder im Kreis der Nordamerikaner, die kein Mittel ggen die deutschen Angriffe fanden. Grambusch verfehlte das Tor nur um 20 Zentimeter rechts mit einem Vorhandschuss (11.). das 5:0 lag in der Luft, als Rühr über die links Grundlinie kam, aber der Ball kurz vor Tor noch geklärt wurde. Es blieb auch nach der ersten Viertelpause einseitig. Oruz erarbeitete stark die nächste Großchance, aber Wellens Drehschuss wurde von Carter stark pariert.

Kanada versuchte nun zwar mit deutlich mehr Aufwand eigene Akzente zu setzen, aber Nicolas Jacobi hatte auch nach 22. Minuten noch keinen Ball berührt. Fuchs hatte nach gutem Stela auf der rechten Seite das nächste Tor auf dem Schläger, wurde aber von David Carter und Scott Tupper in Gemeinschaftsarbeit noch gestoppt. Zeller hatte dann das Tor vor sich nach katastrophalem Fehlpass der Kanadier, doch der Keeper hielt. Und als kurz darauf Fürste links durchging, verpasste der mitgelaufene Oruz den Block-in und die Kugel ging rechts vorbei.

 

Auch Grambusch hatte Pech, als er frei von Zeller durchgesteckt bekam, aber den Ball noch verlor. Es hätte nun schon viel höher stehen können. Grambusch hätte dann das 5:0 machen müssen, als er frei vor David Carter zum hohen Rückhandvolley kam, aber der Keeper diesen mit einer Weltklasseparade hielt, doch Fuchs holte den Abpraller zurück, zog zum Kreisrand und feuerte den Ball an den langen Pfosten, wo Grambusch die Kugel dann doch noch einblockte (29.). 19:0 Schüsse aufs Tor sprachen zur Halbzeitpause eine noch eindeutigere Sprache als das ohnehin schon klare Ergebnis.

Es ging auch nach der Pause so weiter. Zeller erarbeitete die erste Großchance, fand aber in der Mitte keinen Abnehemer. Dann holte David Carter eine von Zeller links oben geschlenzte Strafecke mit einer Glanztat aus dem Winkel (33.). Rühr verpasste kurz darauf einen Stecher ins Tor. Und dann war es passiert: Wellen wurde von Wesley per Schlenzer rechts auf die Reise geschickt. Seinen Rückpass blockte ein Kanadier noch, aber den Nachschuss setzte Mo Fürste aus spitzem Winkel von rechts ins lange Eck (36.).

Dann hatte Trainer Anthony Farry Mitleid mit seinem Keeper David Carter, der zum Teil Weltklasse-Paraden gezeigt, aber trotzdem schon sechs Tore in 36 Minuten kassiert hatte. Doch seinem Ersatz Antoni Kindler erging es nicht besser. Keine Minute war er im Tor, da stand es 0:7 (37.). Wellen hatte durch die Beine von der linken Grundlinie Hauke im Rückraum bedient und der vollendete flach. Kurz darauf rettete der linke Pfosten für Kindler und die Deutschen konnten die Nachschusschancen nicht verwerten.

Ein schöner Angriff über Wesley gab Fuchs die Chance für sein drittes Tor, aber der halbhohe Vorhandschuss ging um Zentimeter rechts am Tor vorbei. Dann hatte Kanada die erste zumindest halbe Torchance, doch im Konter holte sich Taylor Curran Grün für ein Foul an Rühr. Dann erarbeitete Zeller die nächste Ecke, die aber gehalten wurde. Und noch in Überzahl bereitete wieder Wellen mit Grundlinienlauf über rechts das 8:0 (45.) vor, das Christopher Rühr aus dem halbrechten Rückraum erzielte.

Im letzten Viertel kam dann Tobias Walter für Nicolas Jacobi, der nur einen einzigen Kick im gesamten Spiel gehabt hatte. Das 9:0 (49.) war ein Traumtor über viele Stationen, bei dem Grambusch am Ende für Zeller auflegte, der unhaltbar hoch ins kurze Eck traf. Walter musste dann zwei Mal nach Flanken von links eingreifen, hielt aber beide Male sicher (52.). Dann war wieder Deutschland am Ruder. Wesley kam fast bis ans Tor, konnte nur Kindler nicht überwinden. Müller hatte die nächste Chance. Fürste feuerte die Kugel aus ähnlicher Situation wie zuvor Zeller – gut vorbereitet von Butt – knapp über das Tor (57.).

Butt kam kurz darauf nach großartigem Seitenwechsel über links, aber Kindler verhinderte das 0:10. Die Deutschen wollten aber die Zweistelligkeit. Oruz hatte die nächste Großchance aus zentraler Position. Dann gab es Ecke nach Foul an Fuchs im Kreis. Die gute Variante auf Häner wurde von Scott Tupper auf der Linie Weltklasse gehalten. Zwei weitere Chancen erbrachten das 10:0 ebenfalls nicht.

 

Tore:

1:0 Florian Fuchs (3.)

2:0 Florian Fuchs (4.)

3:0 Christopher Rühr (KE, 6.)

4:0 Niklas Wellen (7.)

5:0 Mats Grambusch (29.)

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6:0 Moritz Fürste (36.)

7:0 Tobias Hauke (38.)

8:0 Christopher Rühr (45.)

9:0 Christopher Zeller (49.)

 

Strafecken:

Deutschland 5 (1 Tor) / Kanada keine

 

Schiedsrichter;

Deon Nel (RSA) / Murray Grime (AUS)

 
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