DHB-Herren verlieren erstes Duell mit späterem Gruppengegner bei der Olympia-Quali
Dienstag, 19. Mai, in Alicante: Spanien – Deutschland 2:1 (2:0)
19.05.2015 - Das deutsche Herrenteam hat sein erstes von zwei Länderspielen in der Vorbereitung auf das Olympia-Qualifikationsturnier in Buenos Aires (3. bis 14. Juni) in Alicante gegen Spanien mit 1:2 (0:2) verloren. Eine recht schwache erste Hälfte ließ das DHB-Team mit einem nicht unverdienten 0:2-Rückstand in die Pause gehen. In der zweiten Halbzeit dann ein völlig anderes Bild. Das deutsche Team bestimmte das Geschehen, hatte etliche Großchancen, doch fand seinen Meister zu oft im starken Cortez im Tor der Spanier. So reichte der späte Anschlusstreffer von Christopher Wesley nicht mehr, um die Partie noch zu drehen.
Bundestrainer Markus Weise: „Wir haben heute eigentlich zwei Spiele gespielt. Ein unterirdisches in der ersten Halbzeit, wo wir mit dem 0:2 auch noch gut bedient waren. Und ein viel besseres in der zweiten Hälfte, die wir auch 1:0 gewonnen haben. Insgesamt aber eine verdiente Niederlage. Wir müssen sehen, dass wir uns nicht nur auf der Sachebene vorbereiten, sondern auch besser emotional. Das war in der ersten Hälfte ganz klar ein Einstellungsproblem!“
ie erste Halbzeit spielte das DHB-Team deutlich unter seinen Möglichkeiten. Spanien presste sehr hoch, setzte den deutschen Aufbau schon an der deutschen Viertellinie unter Druck und erzwang so viele Ballverluste oder ungenaue Pässe. Auch technische Fehler in der Ballannahme kamen hinzu, so dass in der Offensive wenig stattfand. Die deutschen Offensivspieler gewannen kaum einen Zweikampf gegen griffige Spanier, die ihrerseits vorn Druck auf das Tor von Nicolas Jacobi ausübten.
So fiel das 1:0 bereits nach fünf Minuten, als Alejandro de Frutos Gomez im deutschen Kreis viel zu halbherzig verteidigt wurde und so aus Halbdistanz abziehen konnte. Auch im zweiten Viertel hatten die Spanier mehr vom Spiel. Das DHB-Team war um kontrollierten Aufbau bemüht, versuchte Ballkontrolle zu halten, wurde aber immer wieder von den offensiv pressenden Gastgebern entscheidend gestört. Bei einer Eckenserie von fünf Standards am Stück – zum Teil sicher auch begünstigt durch umstrittene Entscheidungen der spanischen Unparteiischen – hätte das 2:0 für die Hausherren bereits fallen können.
Das fiel letztlich aber erst nach einem Ballverlust von Rühr links im spanischen Kreis. Gegen den Konter wurde nicht konsequent genug verteidigt, so dass der Ball über die rechte Halbspur und durch die Mitte bis zu Albert Beltran Mir im Kreis der Deutschen kam, der Jacobi aus kurzer Distanz mit der argentinischen Rückhand keine Chance ließ.
Die Deutschen kamen mit mehr Druck aus der Pause, erspielten sich in den ersten Minuten des dritten Viertels mehrere Kreisszenen. Die beste Chance hatte Rühr mit einem Rückhandstecher (34.), der Cortez im spanischen Tor aber fantastisch hielt. Immer wieder monierten die Deutschen bei den Schiedsrichtern, die nach ihrem Geschmack zu häufig zum Nachteil des DHB-Teams entschieden. Immerhin verlagerte sich das Match nun mehr in die spanische Hälfte, ohne dass allerdings viele Großchancen dabei entstanden.
Nach Foul an Grambusch, der allein Richtung Kreis unterwegs war, dann aber auch mal Ecke fürs DHB-Team (39.). Die Ablage-Ecke auf Fürste wurde von Cortez aber gut pariert, Grambusch setzte den Abpraller rechts neben das Tor. Fürk war dann mal durch bis links am Tor, sein Rückpass kam aber nicht bei den mitgelaufenen Mitspielern an. Deutschland nun klar am Drücker. Nach Fuchs Torschuss erneut Chance für Rühr, den Abpraller volley ins leere Tor einzuschießen, er traf die Kugel aber nicht voll. Das Viertel gehörte klar den Deutschen, allein sie machten aus den vielen guten Chance zu wenig.
Das DHB-Team blieb auch im letzten Viertel am Drücker. Grambusch hatte die erste Chance und holte kurz darauf die nächste Ecke (48.). Erneut hielt Cortez den Schlenzer, der dieses Mal von Zeller kam und wieder wurde der Rebound nicht genutzt. Spaniens gefährlicher Konter wurde im deutschen Kreis gestoppt. Es war wie verhext: Nach Grambusch' Schuss standen vier Deutsche um Cortez herum und konnten den Abpraller aus kürzester Distanz nicht im Tor unterbringen (50.).
Die Spanier nun nur noch ab und zu per Konter mal aus der eigenen Hälfte. Es gab die nächste Ecke fürs DHB-Team (51.). Die Stechervariante misslang. Und wieder Gewühl vor Cortez, der durch mehrere deutsche Bretter hindurch klären konnte (52.). Und dann war der Ball nach gutem Rechtsangriff endlich im Tor. Christopher Wesley war es, der die Kugel rechts am Pfosten aus drei Metern an Cortez vorbei ins Tor blockte. Ein paar Unkonzentriertheiten in Ballbesitz verhinderten, dass es zu mehr reichte. Dennoch hatten die Deutschen weiter mehr vom Spiel. Doch Spanien brachte mit Zeitspiel und etwas Glück den knappen Vorsprung nach Hause.
Tore:
1:0 Alejandro de Frutos Gomez (5.)
2:0 Albert Beltran Mir (26.)
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2:1 Christopher Wesley (53.)
Strafecken:
Spanien 6 (kein Tor) / Deutschland 3 (kein Tor)
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