DHB-Herren im zweiten Vergleich gegen Olympia-Quali-Gastgeber ärgerlich verloren
Mi., 6. Mai, Wohltorf bei Reinbek: Deutschland - Argentinien 1:2 (0:1)
06.05.2015 - Die deutschen Hockey-Herren haben 20 Stunden nach dem 4:2-Erfolg ihr zweites Länderspiele gegen Argentinien, den Gastgeber des Olympia-Qualifikationsturniers Anfang Juni in Buenos Aires, am Mittwoch in Wohltorf bei Reinbek mit 1:2 (0:1) verloren. Das DHB-Team hatte eindeutig mehr von der Partie, baute gut auf, ließ aber im Kreis das einfache, effektive Spiel vermissen. Argentinien unterstrich den Ruf als starke Kontermannschaft, machte aus wenigen Chancen zwei Tore, wobei der Siegtreffer erst zwei Minuten vor Ende per Konter fiel. Den DHB-Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 erzielte Lukas Windfeder.
Die nächsten Sparringspartner auf dem Weg zur Olympia-Qualifikation sind am kommenden Montag (18 Uhr) und Dienstag (15.30 Uhr), 11./12. Mai, auf der Anlage des Crefelder HTC die Iren, die sich ebenfalls in der Vorbereitung auf ihr Olympia-Qualifikationsturnier befinden. Allerdings sind sie nicht in Buenos Aires am Start wie die Deutschen, sondern drei Wochen später beim anderen Turnier in Antwerpen.
Bundestrainer Markus Weise: „Je länger die heutige Partie gedauert hat, desto mehr haben sich unsere Spieler in Einzelaktionen verzettelt oder sich mit Schiedsrichterentscheidungen beschäftigt. Ausschlaggebend war, dass wir nicht einfach und strukturiert genug in den Kreis gespielt haben, während Argentinien uns vorgemacht hat, wie man mit wenigen Chancen effektiv umgeht!“
Die Deutschen beherrschten das erste Viertel sehr deutlich das Geschehen auf dem Platz, zeigten sich engagiert und bauten gut und breit auf gegen extrem tief stehende Südamerikaner. Florian Fuchs hätte nach guter Aktion am Kreisrand, als er sich gegen zwei Argentinier durchsetzte, schon das 1:0 machen können, scheiterte aber an Keeper Vivaldi. Im Gegenzug konnte Facundo Callioni eine unklare Abwehraktion der deutschen Hintermannschaft zum frühen 0:1 nutzen. Andreas Späck, der heute statt Nicolas Jacobi zwischen den Pfosten stand hatte keine Abwehrchance.
Ärgerlich, weil es eine von nur ganz wenigen Offensivaktionen der Argentinier war, die das DHB-Team in der ersten Halbzeit überhaupt zuließ. Auch im zweiten Viertel waren es vorwiegend die Deutschen, die Ballbesitz hatten und den Kreis der Gäste attackierten. So hatte in der 21. Minute Oskar Deecke eine Großchance argentinisch und Mats Grambusch setzte den Rebound auch nur ganz knapp neben den Pfosten. Kurz darauf war es nach schönem Dribbling Christopher Rühr, der Vivaldi prüfte und Deecke, der den Abpraller knapp neben das Gehäuse schoss (25.).
Eine Minute später misslang die einzige Ecke des DHB-Teams – was auch ein Indiz für die mangelnde Effektivität im Kreis ist – als Christopher Zeller auf Moritz Fürste ablegte, aber die Abwehr der Gäste auf dem Posten war. Argentinien fand offensiv fast nur durch Konter statt, stand sonst ganz tief und zum Teil eingeschnürt am eigenen Viertel. Das ist aber auch die Spielweise des WM-Vierten von Den Haag 2015, der bei den wenigen Vorstößen immer wieder für große Gefahr sorgte.
So in der 34. Minute, als – nach Ballverlust der Deutschen – ein Schuss nur um Haaresbreite am Gehäuse von Späck vorbei pfiff. Die Gastgeber hatten auch in der zweiten Hälfte mehr vom Spiel, so dass das 1:1 durch Lukas Windfeder in der 39. Minute auch absolut verdient war. Der Mülheimer dribbelte sich in den Kreis, bekam den Ball im Doppelpass zurück und traf mit der Rückhand zum Ausgleich. Im Schluss-Viertel ging die Linie im Spiel der Deutschen immer mehr verloren.
In der 46. Minute hätte es nach Ballverlust im argentinischen Viertel schon hinten „klingeln“ können, aber der südamerikanische Stürmer schloss noch zu unpräzise ab. Als Moritz Fürste nach gutem Überzahlkonter dann in der 57. Minute im Kreis der Argentinier den Ball verlor, setzten diese erneut einen ihrer schnellen Gegenangriffe, und diesmal konnte Joaquin Menini mit einer sehenswerten Rückhand vom Kreisrand ins lange Toreck den Siegtreffer erzielen. Dass der Torschütze in der Schlussminute noch Grün sah und auf die Strafbank musste, änderte am Ausgang der Partie nichts mehr.
Tore:
0:1 Facundo Callioni (3.)
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1:1 Lukas Windfeder (39.)
1:2 Joaquin Menini (58.)
Strafecken:
GER 1 (kein Tor) / ARG -
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