Olympia-Qualifikation: Rio 2016 für DHB-Damen in direkter Reichweite!
World League Damen Valencia, Vfn.: Deutschland - Spanien 4:3 n.P. (1:1, 0:0)
18.06.2015 - Deutschlands Hockeydamen haben das Olympia-Ticket so gut wie sicher! Das Team von Jamilon Mülders bezwang Gastgeber Spanien beim Olympia-Qualifikationsturnier in Valencia mit 4:3 nach Penaltyschießen. Nach regulärer Spielzeit hatte es 1:1 gestanden. Spanien war nach der Pause per Siebenmeter in Führung gegangen, Eileen Hoffmann hatte neun Minuten vor Ende ausgeglichen. Im Penaltyschießen war Deutschland schon 2:0 hinten, ehe Kristina Reynolds zur Heldin wurde, weil sie alle weiteren Penaltys der Spanierinnen abwehrte, während Jana Teschke und Franzisca Hauke trafen, waren der Sieg – und damit wohl auch das Olympiaticket – gesichert.
Bundestrainer Jamilon Mülders: „Ich habe das ganze Spiel daran geglaubt, dass wir es schaffen, auch als wir im Spiel hinten lagen und im Penaltyschießen. Die Mädels haben hier einen riesigen Job gemacht, sich nie aufgegeben. Da waren die Köpfe in keiner Phase unten, sondern sie haben für diesen Sieg alles gegeben! Nun wollen wir auch das Turnier gewinnen. Großbritannien wird im Halbfinale die schwerste Aufgabe hier bisher, aber auch die traue ich den Mädels zu!“
Die Deutschen begannen mit Schrecksekunde, nach Ballverlust von Schröder am eigenen Viertel kam Spanien gefährlich vors Tor, aber Reynolds war auf der Hut. Doch auch die Deutschen gleich mit Ausrufezeichen. Hillmann hatte die erste gute Chance nach Linksangriff (1.). Teschke prüfte dann Maria Lopez mit einem Rückhandschuss, aber die Keeperin hielt sicher (3.). Lydia Haase hatte die nächste Chance nach gutem Flankenlauf von Stöckel, aber auch da war Lopez zur Stelle.
Deutschland stark über rechts. In der 7. Minute kamen sie wieder bis an den kurzen Pfosten, wurden da aber gestoppt. Kurz darauf wurde Altenburg rechts im Kreis gelegt, aber bekam die Ecke nicht, die sie forderte. Dennoch Deutschland klar am Drücker, hatte mehr Spielanteile und mehr Chancen. Und Hillmann holte dann auch die erste Ecke. Den flachen Schlenzer von Krüger (11.) fischte Lopez jedoch stark mit dem Schläger links unten. Spanien stark unter Druck, schlenzte jetzt zum Teil nur noch weit raus, um Entlastung zu haben.
Hoffmann hatte die nächste Riesenchance frei am linken Pfosten, aber eine Spanierin bekam gerade noch den Schläger in den Schuss (14.). Stapenhorst zog dann von rechts in den Kreis, wurde gerade noch gestoppt. So konnte Spanien am Ende des ersten Viertels sehr froh sein über das 0:0, denn die Deutschen waren klar überlegen. Hoffmann hatte dann auch zu Beginn des zweiten Viertels die nächste Großchance, als ihr, nach tollem Linksangriff, eine hoppelnde Flanke am langen Pfosten über den Schläger sprang.
Das DHB-Team stand hinten allerdings auch sehr gut, ließ fast nichts zu. Auf der anderen Seite holte das DHB-Team seine zweite Ecke. Die wurde als Variante an den langen Pfosten gespielt, wo der geblockte Ball irgendwie noch aufgehalten wurde. Das DHB-Team nahm den Videobeweis, weil man einen Körper einer Spanierin am Ball gesehen hatte. Es gab erneut Ecke, und wegen gefährlichen Spiels eine weitere hinterher. Da die Deutschen mit ihrer Anrufung für einen Siebenmeter nicht Recht bekommen hatten, hatten sie kein Anrufungsrecht mehr.
Dennoch kam man zur sechsten Ecke kurz darauf. Doch erneut scheiterte Krüger mit ihrem Schlenzer an Lopez. Im Konter hatte die Ex-UHCerin Rocio Ybarra dann plötzlich die zweite Chance für Spanien, verpasste das Tor aber knapp. Spanien davon etwas ermuntert, presste nun mal hoch und hatte gleich noch eine Chance per Stecher, der aber am Tor vorbei ging. Die Deutschen verloren nun etwas die klare Linie der ersten gut 20 Minuten. Dann musste Rocia Ybarra allerdings nach Foul an Hasselmann auf die Strafbank. Kurz darauf sah Steindor auch Grün, wegen Ball Wegspielens.
Spanien hatte dann eine Schusschance von rechts, die Reynolds klärte, aber Spanien nahm den Videobeweis, um ein Stoßen einer deutschen Verteidigerin im Kreis zu beweisen.. Und Spanien bekam – sehr zum Unwillen der Deutschen, die die Bilder auf der Videowand auch gesehen hatten – recht. Die erste Ecke wurde gut abgelaufen, allerdings mit dem Fuß, es gab eine zweite. Die wurde aber auch stark abgewehrt. So ging es mit dem 0:0 in die Halbzeitpause.
Zwei Drittel der ersten Hälfte hatten die Deutschen das Match klar dominiert, dann war Spanien deutlich besser ins Spiel gekommen. Zu Beginn der zweiten Hälfte sah Cristina Guinea Grün, als sie einen Konter der Deutschen unterbrach. Kurz darauf wieder Eckenpfiff für das DHB-Team, als Hoffmann einen hohen Volley ins Tor verpasste. Wieder nahm Spanien einen Videobeweis dagegen, weil man das nicht als gefährliches Spiel gesehen hatte. Und erneut gab es die Entscheidung für die Spanier. Stapenhorst dann mit Geistesblitz, als sie am kurzen Pfosten den Ball Richtung Tor lupfte, als die Torfrau mit Flanke rechnete, aber leider nur das Außennetz traf.
Auf der anderen Seite konnte Reynolds dann zweimal ihre Klasse zeigen, als sie einen Schuss von rechts und den Nachschuss parierte. Die Deutschen dann kurz völlig kopflos. Zweimal in Folge legten Janne Müller-Wieland und Nike Lorenz für Spanierinnen auf, aber zum Glück war Reynolds nicht zu bezwingen. Dann sah Lorenz Grün wegen Stockfouls. Doch kurz darauf bekam Xantal Gine Gelb wegen Fouls an Stöckel. Es war nun ein Hin und Her auf dem Platz. Beide Teams suchten die Chance zur Führung. Stöckel dann wieder mit großartigem Solo, aber der Pfiff ging gegen das DHB-Team, das vehement Ecke forderte.
Aus dem Nichts gab es dann Siebenmeter für Spanien, als Hasselmann in einen Schlag einer Spanierin eingriff. Und dann war es passiert. Lola Riera verwandelte sicher gegen Kristina Reynolds (42.). Die Deutschen mussten nun also gegen den Rückstand ankämpfen, was man eigentlich hatte vermeiden wollen. Kurz darauf sah Altenburg Gelb wegen Stockschlagens. Nun also auch noch fünf Minuten Unterzahl. So ging es ins Schlussviertel. Dort sah Gloria Comerma recht früh auch Gelb wegen Stockschlagens.
Nun also erst einmal viel Platz auf dem Feld. Die Deutschen zogen bald ein Powerplay auf. Hoffmann rutschte an einer Flanke von Stöckel vorbei. Das DHB-Team nun allerdings mit Ungenauigkeiten im Passspiel, die oft gute Angriffe noch abreißen ließen. Doch dann kam doch einmal ein Angriff ganz durch bis an den langen Pfosten, wo Eileen Hoffmann zum 1:1 (51.) vollstreckte. Das DHB-Team nun wieder mit mehr Spielkontrolle. Teschke hatte die nächste Schusschance von links, wurde wegen Schlägerstellens aber zurückgepfiffen. Hillmann und Altenburg wurden im Kreis noch gestoppt.
Das deutsche Team war klar am Drücker, Spanien kaum noch in der deutschen Hälfte. Hasselmann dann mit Rückhandflanke vor Tor, die als gefährlich abgepfiffen wurde. Gefährlich wurde es nur bei Ballverlust im Aufbau. Und den leisteten sich die Deutschen nun ein paar Mal, so dass Spanien wieder zu eigenen Aktionen kam. Doch es blieb beim 1:1, so dass das Penaltyschießen über dieses Viertelfinale entscheiden musste.
Und so ging das Penaltyschießen vor sich:
Charlotte Stapenhorst trat als Erste fürs DHB-Team an und scheiterte an Lopez.
Georgina Oliva verlud Kristina Reynolds aus kurzer Distanz und traf zum 1:0.
Lisa Altenburg schoss aus großer Distanz und scheiterte an Lopez.
Alicia Magaz scheiterte an Reynolds.
Marie Mävers scheiterte ebenfalls an Lopez, fühlte sich aber gefoult. Der Videoschiedsrichter sah das aber anders.
Beatriz Perez machte es besser, traf zum 2:0 für Spanien.
Jana Teschke musste nun treffen und tat das auch zum 2:1.
Maria Tost scheiterte an Reynolds.
Nun musste Franzisca Hauke unbedingt treffen, und das tat sie auch zum 2:2.
Doch nun hing alles an Lola Riera, die aber über das Tor schoss.
Es gab Verlängerung mit Sudden Death.
Georgina Oliva lief als Erste für Spanien an, und scheiterte an Reynolds.
Dann kam Franzisca Hauke erneut. Und die traf zum Sieg! Unglaublich!
Doch die Spanierinnen nahmen nochmal den Videobeweis wegen Stockfouls von Hauke an Lopez. Aber das Tor zählte!!!
Tore im Spiel:
-
-------------------
0:1 Lola Riera (7m, 42.)
1:1 Eileen Hoffmann (51.)
Schiedsrichter:
Amy Baxter (USA) / Mariana Reydo (ARG)
|