Olympia-Quali: DHB-Damen ungeschlagen, aber „nur“ Zweiter
World League Damen Valencia, Vorrunde: Südafrika – Deutschland 0:0
16.06.2015 - Deutschlands Hockeydamen haben die Gruppenphase beim Olympia-Qualifikationsturnier in Valencia zwar ungeschlagen überstanden, gaben durch ein 0:0 im letzten Vorrundenmatch gegen Südafrika den Gruppensieg aber noch an Irland ab, das zuvor überraschend 2:0 gegen die USA gewonnen hatte. Gegen wen Deutschland als Gruppenzweiter am Donnerstag (live bei Sport1 im Free-TV) spielt, wird erst im letzten Spiel zwischen Spanien und Argentinien entschieden.
Bundestrainer Jamilon Mülders: „Südafrika hat sich heute gegen uns aus Hemd und Hose verteidigt und wir waren oft zu hektisch, wollten zu viel. Wenn wir klar gespielt haben, war es gut. Aber heute war es auch häufiger mal nicht klar strukturiert. Wir gehen es aber weiter positiv an. Schauen wir mal, wer jetzt als Gegner im Viertelfinale kommt. Eine interessante Aufgabe ist es so oder so!“
Vor der Partie wurde Kristina Hillmann für ihren 100. Einsatz im Nationalteam geehrt. Die Voraussetzungen waren klar. Das DHB-Team brauchte einen Sieg für Platz eins in der Vorrunde. Dann würde China im Viertelfinale warten. Bei einem Remis oder einer Niederlage würde man als Zweiter ins Viertelfinale einziehen. Südafrika durfte nicht zu hoch verlieren, um nicht noch aus den Play-offs rauszufallen, konnte aber nicht mehr besser als auf Platz vier enden.
Und die Deutschen begannen entsprechend mit hohem Pressing, zwangen Südafrika zu unkontrollierten Bällen raus, die dann schnell wieder im Besitz der DHB-Auswahl waren. Hauke holte nach wenigen Minuten die erste Ecke heraus, als sie auf dem Weg zum Tor nur mit Foul zu stoppen war. Steindors Schlenzer ging an den Körper – es gab Ecke Nummer zwei. Erneut wurde Steindors Schlenzer gehalten, Haukes Nachschuss auch. Das Führungstor lag in der Luft.
Doch dann der erste Konter Südafrikas, bei dem auch Kristina Reynolds erstmals zwei gute Paraden zweigen musste. Stapenhorst hatte dann nach gutem Steal eine Großchance, ihr Schrubber wurde aber von einer Verteidigerin noch vor der Linie geklärt. Manchmal war es in diesem Viertel vielleicht noch etwas zu hektisch, aber das DHB-Team war klar am Drücker. Und trotzdem ging es bei 0:0 ins zweite Viertel. Da holte sich Südafrika nach Konter über links die erste eigene Ecke. Die misslang komplett, aber der Ball kam zurück in den Kreis und es gab Ecke zwei. Doch auch die wurde gut abgewehrt.
Dann sah Dirkie Chamberlaine für Foul an Hauke Grün. Hillmann bekam dann von Hannah Sanders keine Ecke, obwohl der Ball hoch durch sie durch ging. Für einen Videobeweis war ihr das Risiko zu hoch. Es war nun fast ein reines Powerplay der Deutschen, auch als Südafrika wieder komplett war. Der Afrikameister stand tief fast vollständig im eigenen Viertel. Da brauchten die Deutschen viel Geduld, um Lücken zu finden. Yamada pfiff dann die umstrittene dritte Ecke gegen Deutschland wegen absichtlichen Fußspiels von Steindor am eigenen Kreis.
Doch die Deutschen klärten die Ecke wiederum gut. Stöckel erarbeitete die nächste gute Chance, wurde aber über das Tor geblockt. Kurz darauf die zweite Ecke fürs DHB-Team. Südafrika nahm dagegen den Videobeweis und bekam Recht. So blieb es beim 0:0 zur Pause. Die DHB-Auswahl fing mit Druck an nach der Pause Teschke schickte eine Flanke von links, die vor Tor vorbei lief. Dann musste allerdings Hauke mit Grün auf die Strafbank. Doch auch in Unterzahl machte Deutschland das Spiel.
Es fehlte dann oft die letzte Präzision im Passspiel, manchmal auch die Anspielmöglichkeit in der Offensive, allerdings stand Südafrika auch extrem gut und fightete um seinen Viertelfinalplatz. Und mit den Entscheidungen von Schiedsrichterin Yamada konnte man aus deutscher Sicht auch oft nicht zufrieden sein – die Japanerin pfiff oft gegen die deutschen Stürmerinnen. Dann fing man sich auch noch bei einem der seltenen Konter die vierte Ecke gegen sich. Auch die wurde aber wieder abgewehrt.
Kurz vor der letzten Drittelpause wurde Stöckel auf dem Weg in den Kreis auf den Schläger geschlagen, auch da gab es „nur“ Freischlag von Yamada, statt der Ecke. Zu Beginn des letzten Viertels Gewühl im Kreis Südafrikas, aber der Ball wurde noch nach außen geklärt. Hoffmann hatte dann nach schönem Rechtsangriff eine Stecherchance, der Ball ging aber über das Tor. Kurz darauf zischte Hillmanns Flanke von links durch den Kreis.
Hinten aber auch immer mal wieder Ungenauigkeiten im Aufbau, die Südafrika unnötig ins Spiel brachten. Dann gab Sanders eine Ecke gegen Korth wegen Foulspiels, die aber unberechtigt war, da die Münchnerin ihren Arm überhaupt nicht gebraucht hatte. Reynolds hielt aber stark. Es fehlte weiter der eine eigene Treffer zum Gruppensieg. Endlich dann im Konter über Hauke die nächste Ecke für Deutschland. Auch dieses Mal nahm Südafrika den Videobeweis. Und wieder wurde die Ecke zurückgenommen.
Doch kurz darauf holte Altenburg dann doch Deutschlands zweite Ecke. Da fischte Südafrikas Keeperin weltklasse den Schlenzer von Krüger mit dem Schläger aus dem Eck. Südafrika dann nur zu Zehnt, weil Davids Grün sah. Deutschland machte weiter Druck, wollte unbedingt den wichtigen Sieg. Yamada zeigte Hahn dann auch noch Grün, als diese sich erneut zurecht über einen Pfiff gegen sich aufregte. So blieb es beim 0:0 – sehr ärgerlich aus deutscher Sicht, denn damit ging Platz eins in der Gruppe an Irland.
Tore:
keine
Ecken:
RSA 5 (keine Tore) / GER 2 (keine Tore)
Grüne Karten:
Hauke (32.), Altenburg (59.) / Chamberlain (18.), Davids (58.)
Schiedsrichter:
Hannah Sanders (GBR) / Emi Yamada (JAP)
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