Olympia-Quali: Das DHB-Team bleibt auf Platz eins!
World League Damen Valencia, Vorrunde: Deutschland - USA 2:2 (0:1)
14.06.2015 - Deutschlands Hockeydamen bleiben beim Olympia-Qualifikationsturnier in Valencia ungeschlagen. Gegen die in der Weltrangliste vor ihnen stehenden US-Amerikanerinnen erkämpften sich die DHB-Damen ein verdientes 2:2-Unentschieden. Katie Reinprecht hatte die USA vor der Halbzeitpause in Führung gebracht, doch Altenburg mit einem Traumtor und Hannah Krüger per Ecke drehten die Partie. Nach Reinprechts Ausgleich zu Beginn des Schlussviertels hatten beide Teams noch Großchancen auf den Sieg, scheiterten aber an zwei exzellenten Torfrauen. Am Dienstag könnte Deutschland mit einem Sieg über Südafrika den Gruppensieg und damit eine optimale Ausgangsposition für das wichtige Viertelfinale sichern.
Bundestrainer Jamilon Mülders: „Ein extrem gutes Spiel! Alles dabei gewesen, was man uns mal als Schwächen nachgesagt hat. Mental gut, klasse reagiert, gegen das Pressing gut gearbeitet, nach Rückstand zurückgekommen. Die Mannschaft hat einen tollen Schritt gemacht! Wir sind selbstbewusst, klar – auf einem guten Weg! Top-Position in der Gruppe. Nun müssen wir gegen Südafrika weiter daran arbeiten!“
Die Deutschen begannen mit tollem Pressing und gutem Aufbauspiel. Ihnen gehörte auch die erste Großchance nach zwei Minuten, als Altenburgs Stecher irgendwie noch über das Tor gelenkt wurde. Kurz darauf verpasste Hillmann volley eine Linksflanke von Teschke knapp. Die Deutschen griffiger, und obwohl die USA hoch pressten kamen die Mülders-Schützlinge gut in die gegnerische Hälfte. Hauke dann allerdings mit Foul im eigenen Viertel. Sie sah Grün und es gab die erste Ecke für die USA (6.). Die Stecherecke der USA misslang jedoch.
Und auch die Unterzahl konnte schadlos überstanden werden. Es blieb ein intensives Spiel, in dem kein Team dem anderen Raum ließ. Als es dann doch einmal passierte, erzielten die Amerikanerinnen das Führungstor. Nach einer Linksflanke kam Katie Reinprecht vor Anissa Korth an die Kugel und ließ Kristina Reynolds mit einem sehenswerten Stecher keine Chance (11.). Direkt vor der Viertelsirene hatte Eileen Hoffmann noch eine gute Chance, als sie am rechten Pfosten etwas überrascht war, dass ein Ball zu ihr durchkam und sie die Kugel nur noch unkontrolliert Richtung Tor blocken konnte.
Und eine Hundertprozentige konnte nicht genutzt werden, als ein Ball nach gutem Rechtsangriff etwas aufsetzte vor Stapenhorst, die den Ball dadurch aus einem Meter nicht im leeren Tor unterbringen konnte (17.). Die Deutschen nun mit mehr Ballbesitz und gutem Kombinationshockey, allein, es fehlte das nun längst verdiente Ausgleichstor. Eine sehr harte Gelbe Karte gegen Lorenz brachte das DHB-Team dann leider erstmal länger in Unterzahl (23.).
Doch auch in der Phase hatte das DHB-Team die beste Chance, als Stapenhorst nach tollem Solo in den Kreis kam und Haase aus kurzer Distanz den Rückhandschuss nicht voll traf (26.). Dann musste auch mal eine US-Spielerin raus. Katie O'Donnell sah Grün. Das DHB-Team gut im Spiel. Dann sah Katelyn Falgowski nach Foul auch noch Gelb, die Schiedsrichterin nahm dem DHB-Team die Chance der schnellen Ausführung. Aber Altenburg holte im nächsten Angriff die Ecke für ihr Team. Lorenz' Schlenzer ging aber leider deutlich links am Tor vorbei (29.). So nahmen die USA die knappe 1:0-Führung mit in die Halbzeitpause.
Die Deutschen hätten den Ausgleich inzwischen aber durchaus verdient gehabt. Die Deutschen hatten noch Überzahl zu Beginn des dritten Viertels. Doch Eileen Hoffmann sah dann plötzlich eine aus deutscher Sicht wieder völlig überzogene Gelbe Karte von der Argentinierin. Und als Hauke dann Sharkey am Kreis foulte, gab es die zweite Ecke für die USA (33.). Schade, dass Stapenhorst den daraus entstehenden guten Eckenkonter nicht mit einem Tor abschließen konnte. Sie traf den Ball nicht voll, der dadurch knapp links am Tor vorbei ging.
Trotz Unterzahl hatte Schröder die nächste gute Chance, konnte aber nichts Zählbares draus machen. Und Altenburg holte nach guter langer Flanke dann die zweite DHB-Ecke (35.). Die misslang zwar, aber Hasselmann hatte noch eine gute Schusschance, die aber entschärft wurde. Sehr gut spielte das DHB-Team die Unterzahl zu Ende, war das bessere Team. Und dann war es Altenburg, die immer besser in Form kam, die mit dem Ball in den Kreis eindrang rechts Richtung Tor zog und mit einem unhaltbaren Schuss unter die Latte den längst verdienten Ausgleich erzielte (38.).
Nach einem Rechtsangriff der Amerikanerinnen schien dann der erneute Führungstreffer gefallen zu sein, doch die Deutschen hatten kollektiv aufgehört zu spielen, hatten einen Körper einer US-Spielerin am Ball gesehen. Und sie bekamen auch Recht. Der Treffer zählte nicht! Im nächsten Angriff wurde Lydia Haase im US-Kreis gefoult, bekam die nächste deutsche Ecke (40.). Und dann war es Kapitänin Hannah Krüger, die mit einem flachen Schlenzer ins untere linke Eck die 2:1-Führung erzielte. Stöckel kreierte die nächste Großchance, als ihr Ball auf den linken Pfosten von Hillmann nur knapp verpasst wurde.
Altenburg hatte die nächste, nach starkem Sololauf links durch den Kreis, wurde aber von der Torfrau gestoppt. Die Deutschen also nun vor dem letzten Viertel vorn, und das überhaupt nicht unverdient, denn sie hatten hart dafür gearbeitet und viele Chancen kreiert. Die US-Amerikanerinnen kamen nun mit viel Druck aus der Pause, wollten mit hohem Pressing unbedingt zurück ins Spiel kommen. Reynolds musste dann auch ran, als ein Ball gefährlich aufs kurze Eck kam, aber den hatte sie sicher (47.).
Doch eine kurze Unaufmerksamkeit brachte die dritte US-Ecke (48.). Die wurde verstoppt und Reynolds hielt den Nachschuss stark. Aber fast wie beim 0:1 war es Reinprecht, die in der 48. Minute dieses Mal vor Jana Teschke an einer Flanke war und mit einem Stecher aus kurzer Distanz das 2:2 erzielte. Es brannte nun im deutschen Kreis. Reynolds holte einer Amerikanerinnen am langen Pfosten gerade noch den Ball vom Schläger (50.). Die Deutschen mussten sich nun wieder etwas ordnen.
Julia Reinprecht musste dann mit Gelb wegen absichtlichem Fußspiels auf die Bank. Trotz Unterzahl wollten die USA weiter auf den Siegtreffer drücken, hatten sie doch im direkten Vergleich das deutlich schlechtere Torverhältnis, was im Kampf um Platz eins in der Gruppe am Ende ausschlaggebend sein könnte. Es gab dann eine höchst umstrittene Ecke für die USA nach einem angeblichen Stickblock von Jana Teschke. Die wurde abgewehrt. Und nach tollem Eckenkonter hätte Teschke vorn das 3:2 machen müssen, aber schoss die Torfrau ab.
Es war nun ein Hin und Her. Reynolds machte zwei Weltklasseparaden gegen eine völlig frei vor ihr auftauchende Stürmerin. Auf der anderen Seite wieder Großchance für Deutschland, aber auch die US-Torfrau war auf dem Posten. Lorenz mit zwei Schüssen und Stapenhorst mit einem Volleynachschuss hätten dann auch das Siegtor machen können, vielleicht müssen, aber wieder hielt die Torfau erstklassig (57.). Beide Teams spielten voll auf Sieg. Schade, dass Eskina Altenburg einen klaren Vorteil im Kreis nahm.
Doch dann gab Eskina Ecke nach Foul am Stöckel auf dem Weg in den Kreis 30 Sekunden vor Ende. Die Amerikanerinnen sahen ein Stockfoul von der Kölnerin vorher, nahmen den Videobeweis. Doch es gab die Ecke und die USA verlor das Anrufungsrecht. Also, letzte Chance des Spiels für das DHB-Team: Doch die Ausführung war nicht perfekt. Müller-Wieland bekam zwar noch einen Schussversuch, aber nicht mehr volle Kontrolle über die Kugel. So blieb es beim 2:2.
Tore:
0:1 Katie Reinprecht (11.)
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1:1 Lisa Altenburg (39.)
2:1 Hannah Krüger (KE, 40.)
2:2 Katie Reinprecht (48.)
Ecken:
GER 5 (1 Tor) / USA 4 (kein Tor)
Grüne Karten:
Hauke (6.) / O'Donnell (27.)
Gelbe Karten:
Lorenz (23.), Hoffmann (32.) / Falgowski (28.), J. Reinprecht (51.)
Schiedsrichter:
Elena Eskina (RUS) / Mariana Reydo (ARG)
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