Deutsche Hockey-Damen unterliegen Neuseeland
World-League-Finale in Rosario (ARG), Vorrunde: Deutschland – Neuseeland 1:3 (0:1)
09.12.2015 - Die deutschen Hockey-Damen haben die Vorrunde beim World-League Finalturnier im argentinischen Rosario ohne einen Sieg abgeschlossen. Im dritten Gruppenspiel gegen Neuseeland, welches wegen starker Regenfälle am Vortag erst am Mittwoch ausgetragen werden konnte, unterlag das Team von Bundestrainer Jamilon Mülders mit 1:3 (0:1) und geht als Gruppenvierter in das Viertelfinale, wo man am Donnerstag voraussichtlich um 22.30 Uhr deutscher Zeit auf Australien treffen wird.
Der Bundestrainer zeigte sich trotz der Niederlage durchaus zufrieden: „Das war für mich ein klarer Schritt nach vorn. Wir waren heute deutlich besser und präsenter als noch gegen Korea. Leider haben wir defensiv ein paar dumme individuelle Fehler gemacht. Womit ich noch nicht zufrieden bin, ist das Entscheidungsverhalten vor dem Tor. Da müssen wir einfach ruhiger agieren. Zusammengefasst bin ich aber positiv überrascht. Da war viel Gutes dabei, aber davon können wir uns nichts kaufen. Jetzt haben wir 24 Stunden, dann geht es gegen Australien mit einer ähnlichen Spielweise.“
Neuseeland schlug früh ein hohes Tempo an, doch die ersten Aktionen brachten kaum Gefahr für die deutsche Defensive. Auch der erste deutsche Konter über Lisa Altenburg und Jana Teschke verpuffte noch (3.). Die DHB-Damen befreiten sich vom Anfangsdruck und spielten sicherer im Aufbau, aber noch fehlte die Präzision beim letzten Pass in die Spitze. In der 8. Minute drehte sich Anne Schröder im Mittelfeld gut raus und brachte den Ball zentral vor das Tor, wo er aber wieder keinen Abnehmer fand und ohne berührt worden zu sein ins Tor rollte.
Der nächste Konter der Kiwis sorgte dann aber erstmals für Gefahr. In der Mitte wurde jedoch der von links herein gebrachte Ball verpasst, und auf der rechten Seite gab es Strafecke für ein vermeintliches Fußspiel, das allerdings nach Videobeweis keines war. Neuseeland, das immer wieder mit Tempo nach vorn kam, war aber jetzt am Drücker. Gemma Flynn verpasste den Stecher am langen Pfosten nur knapp (13.). Und keine Minute später war es wieder Flynn, die Kristina Reynolds im deutschen Tor zum Eingreifen zwang.
In der 19. Minute war Reynolds dann aber bezwungen. Charlotte Harrison nahm einen langen Pass auf, zog ungehindert halbrechts vom Kreisrand ab und traf durch die Schoner der deutschen Schlussfrau (19.). Jetzt brannte es gleich mehrfach im DHB-Schusskreis, doch noch konnten die Ozeanierinnen nicht nachlegen. Allerdings tat sich das DHB-Team in dieser Phase auch schwer, sich von dem Druck zu befreien und musste einige gefährliche Szenen überstehen.
In der 23. Minute gab es nach einem Gestocher im neuseeländischen Kreis, bei dem der Ball gleich drei Mal nicht kontrolliert aufs Tor gebracht werden konnte, immerhin die erste Strafecke. Julia Müllers geschlagener Ball wurde hoch an den Körper abgewehrt, die identisch ausgeführte Wiederholungsecke schlug regelwidrig über Bretthöhe ein. Nach einem Foulspiel im Kreis gab es kurz darauf Ecke Nummer drei. Diesmal trat Katharina Otte an, ihr Schrubber traf allerdings Eileen Hoffmann (25.).
Vor der Halbzeitpause kam das deutsche Team noch einmal gut vor das gegnerische Tor. Laura Keibel bediente Cecile Pieper, die sich über links schön vor das Tor dribbelte, aus kurzer Distanz aber an Torfrau Georgia Barnett scheiterte. Der Ball kam wieder von Keibel aber noch einmal zu Lydia Haase, die aus sechs Metern mit der Rückhand abzog, aber die Torhüterin ebenfalls nicht überwinden konnte (28.).
Die zweite Hälfte begann nicht gut für die DHB-Damen. Nina Hasselmann vertändelte den Ball im Mittelfeld, die Neuseeländerinnen konterten in Überzahl. Der erste Schussversuch mit der Rückhand von Charlotte Harrison wurde noch geblockt, doch Pippa Haywards Schuss zentral aus acht Metern saß zur 2:0-Führung (32.). Das deutsche Team zeigte sich aber nicht geschockt, sondern wurde auf der anderen Seite gleich selbst gefährlich. Pia Oldhafer brachte den Ball in Richtung Tor, wo Lydia Haase im Fallen aber den Volley verpasste (33.).
Jetzt ging es hin und her, und wieder vor dem DHB-Tor konnten gleich zwei Neuseeländerinnen eine Rechtsflanke nicht verwerten (36.). Auch Eileen Hoffmann hatte in einer ähnlichen Situation wie zuvor Haase Pech: Cecile Pieper lupfte den Ball von links vor das Tor, wo Hoffmann halbhoch abschließen wollte (39.), den Ball aber knapp verfehlte. In dieser Phase häuften sich die Kreisszenen des Mülders-Teams, dass jedoch immer aufpassen musste, nicht einen Konter zu fangen. Kristina Reynolds rettete mit dem Fuß stark gegen Charlotte Harrison (41.).
Nach einem Foulspiel von Julia Müller gab es die erste Ecke für Neuseeland. Liz Thompson rutschte bei ihrem Flachschlenzer ab, aber der Ball ging dennoch ins Tor (42.). Die vierte Ecke für den DHB kurz darauf wurde diesmal als Variante gespielt. Katharina Otte spielte zurück auf Herausgeberin Franzisca Hauke. Die neuseeländische Linienspielerin schien den Ball geklärt zu haben, doch der Videobeweis bestätigte, dass der Ball bereits hinter der Linie war – 1:3 (44.).
Das Tor schien die DHB-Auswahl beflügelt zu haben, denn die startete druckvoll und mit nun effektivem Pressing ins letzte Spielviertel. Cecile Pieper verzog allerdings bei der ersten Chance deutlich (46.). Ein verstoppter Ball von Janne Müller-Wieland brachte Neuseeland aber die zweite Ecke ein. Der Schlenzer verfehlte das Tor jedoch (48.). Auf der anderen Seite wurde es gleich wieder gefährlich, aber sowohl Franzisca Hauke, als auch Lisa-Marie Schütze und Pia Oldhafer erreichten den flach von rechts geflankten Ball nicht (49.).
Jetzt schwamm Neuseeland, lieferte den Ball im Mittelfeld gegen früh störende Deutsche zumeist. Doch die konnten daraus kaum echte Gefahr erzeugen, bis ein abgefälschter Ball Marie Mävers gefährlich traf und es erneut Ecke für Deutschland gab. Julia Müller suchte Mävers, doch die verpasste den Stecher knapp (56.). In der Schlussphase agierte man dann sogar noch in Überzahl nach Grün für Pippa Hayward. Jamilon Mülders nahm zusätzlich die Torhüterin für eine elfte Feldspielerin raus. Das brachte auch nochmal eine dicke Chance für Eileen Hoffmann, die sich mit einem Lupfer aus kurzer Distanz versuchte, aber deutlich zu hoch gezielt hatte (60.).
Tore:
0:1 Charlotte Harrison (19.)
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0:2 Pippa Hayward (32.)
0:3 Liz Thompson (KE, 42.)
1:3 Franzisca Hauke (KE, 44.)
Strafecken:
GER 6 (1 Tor) / NZL 2 (1 Tor)
Grüne Karten:
--- / Kelsey Smith (25.), Pippa Hayward (58.)
Schiedsrichter:
Miao Lin (CHN) / Maggie Giddens (USA)
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