DHB-Damen starten mit Remis in die WM
So., 1. Juni, Hockey-WM in Den Haag, Damen-Vorrunde: Deutschland - China 1:1 (0:0)
01.06.2014 - Deutschlands Hockeydamen sind mit einem 1:1-Unentschieden in die Weltmeisterschaft gestartet. Gegen China ließ man in der ersten Halbzeit eine Vielzahl von Chancen ungenutzt, jubelte aber zehn Minuten vor Ende doch über den Treffer von Hannah Krüger zum 1:0 (60.). Doch eine Unaufmerksamkeit brachte das überraschende 1:1 durch Peng nur eine Minute später, auf das dann keine Antwort mehr folgte.
Bundestrainer Mülders: „Das war das erwartet harte Match! China ist nie interessiert an kreativem, offensivem eigenen Spiel. Taktisch ist unser Plan eigentlich gut aufgegangen. Wir hatten viel Ballbesitz, nur leider ohne ausreichend Wirkung. Ich bin eigentlich zufrieden mit der Art zu spielen, weniger mit dem Ergebnis. Wir hätten uns das Glück vielleicht noch ein bisschen mehr erarbeiten müssen. Wer eine Minute nach dem Führungstor ein Gegentor bekommt, muss sich an die eigenen Nase fassen. Es war halt ein typischer Start ins WM-Turnier. Wir haben einen Punkt. Jetzt kommt Südafrika. Da sind wieder drei Punkte zu gewinnen und die wollen wir uns holen!“
Vor Anpfiff wurde Tina Bachmann von DHB-Sportdirektor Heino Knuf für ihr 250. Länderspiel im DHB-Dress geehrt.
Das Spiel begann von beiden Teams verhalten. Eine Unachtsamkeit im deutschen Aufbau bescherte China aber die erste Ecke in der 3. Minute. Doch Vogel hielt den Schlenzer aufs linke untere Eck mit starker Parade. Die größere Chance hatte Deutschland in der 9. Minute, als Stöckel am Siebenmeterpunkt verlängerte und Hasselmann am linken Pfosten den Tip-in nur um Millimeter verpasste.
Die DHB-Auswahl übernahm nun mehr die Kontrolle und hatte einige gute Kreisszenen durch Lisa Altenburg und Eileen Hoffmann konnte aber noch kein Kapital daraus schlagen. Die Chinesinnen kamen in der Phase mit der aggressiven Halbfelddeckung der Deutschen kaum zurecht. Eine gute Balleroberung von Hannah Gablac brachte mal wieder Gefahr, doch die Chinesinnen bekamen vor Marie Mävers Torschuss noch einen Schläger dazwischen (23.). Hoffmann hatte kurz darauf eine gute Stecherchance nach Pass von Müller, aber verpasste knapp.
Erst eine weitere kleine Unaufmerksamkeit bei einem Rechtsangriff der Asiatinnen bescherte Zhang den ersten Torschuss, den sie aber links verzog (25.). Im Gegenangriff über Kristina Hillmann wurde dafür die erste deutsche Ecke erarbeitet. Dort krachte Bachmanns Schlenzer an den rechten Pfosten und von da an den Hinterkopf einer Chinesin. Es gab die nächste Ecke, die die Keeperin aber hielt. Doch das DHB-Team blieb dran, machte Druck über rechts, und dann war es Hillmann, die zentral mit der Rückhand im Fallen traf (28.).
Der Videobeweis der Chinesinnen erbrachte jedoch, dass zuvor ein deutscher Körper am Ball war, so dass der Treffer nicht zählte. Kristina Hillmann holte in der 30. Minute die dritte deutsche Ecke nach Sololauf über links. Dieses Mal zischte Bachmanns flacher Schlenzer links am Schläger von Lydia Haase und dem Pfosten vorbei. Dann waren auch mal die Chinesinnen wieder gefährlich, als eine Stürmerin zentral am Kreisrand flach abzog, aber Vogel gut hielt.
Im Gegenzug verpasste Gablac eine gute Chance frei vor Tor, als sie ganz knapp nicht mehr an einen Querball kam. So blieb es zur Pause beim Unentschieden, das für die Asiatinnen eher schmeichelhaft war, denn die Deutschen hatten viel mehr und auch bessere Chancen. China war in der ersten Hälfte nur drei Mal gefährlich im deutschen Kreis. Es dauerte in der zweiten Hälfte acht Minuten, bis die Deutschen ihre Überlegenheit wieder in Chancen ummünzen konnten. Hillmann hatte Pech, dass sie eine harte Flanke am Siebenmeterpunkt auf den Fuß bekam.
Es ging nun für ein paar Minuten etwas die klare Linie verloren, so dass die Bälle in die Spitze nicht mehr ankamen und China selbst wieder zu Angriffen kam, die allerdings nie wirklich gefährlich wurden. Dann holte Anissa Korth die vierte Ecke heraus (53.). Haases guten Schlenzer von der Ablage parierte Keeperin Cui jedoch klasse. Altenburg hatte die nächste Großchance, als sie in der 58. Minute einen Schuss aus acht Metern nicht voll traf. Kurz darauf die fünfte Ecke für das DHB-Team, als ein Torschuss von einem chinesischen Fuß gestoppt wurde.
Und dann war es soweit. Tina Bachmanns Schlenzer parierte die Torfrau nach vorn und Hannah Krüger setzte den Abpraller volley aus etwa sieben Metern unter die Latte (59.). Doch die Freude währte nur kurz, denn fast im Gegenangriff kam Yang Peng halbrechts im Kreis zum Schuss und überwand Vogel mit einem halbhohen Schlag ins lange Eck (61.). Das DHB-Team setzte aber nach. Schröder wurde nach schönem Solo über links gerade noch von der Torfrau gestoppt (63.). Pech, dass die japanische Schiedsrichterin in der 66. Minute eine Ecke nicht gab.
Im Konter holte China nämlich die zweite Ecke der Partie, als Hasselmann in einem Schuss stand und den Ball an den Fuß bekam. Doch die Ecke wurde gut abgewehrt. Maike Stöckel kam im Gegenzug links am Kreisrand frei zum Schuss, verzog die Rückhand jedoch klar über das Tor. Die Deutschen drückten stark, ein Pass von Bachmann lief aber durch ins Tor. Fast hätte danach ein chinesischer Konter noch das Gegentor gebracht, aber es blieb beim letztlich etwas unbefriedigenden Remis.
Tore:
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1:0 Hannah Krüger (KE, 60.)
1:1 Yang Peng (61.)
Strafecken:
GER 5 (1 Tor) / CHN 2 (kein Tor)
Schiedsrichter:
Chieko Soma (JPN) / Wendy Steward (CAN)
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