Deutsche Damen gewinnen das Vier-Nationen-Turnier in Bremen!
Sonntag, 15. Juli, in Bremen: Deutschland – Neuseeland 5:1 (2:0)
15.07.2012 - Mit einem überzeugenden 5:1-Erfolg (2:0) gegen den späteren Olympia-Vorrundengegner Neuseeland hat das deutsche Damen-Olympiateam am Sonntag das Vier-Nationen-Turnier beim Club zur Vahr Bremen gewonnen. Die DHB-Damen eroberten durch die Tore von Marie Mävers, Katharina Otte, Fanny Rinne, Natascha Keller und Lisa Hahn aufgrund des besseren Torverhältnisses Platz eins vor den bis dato verlustpunktfreien Neuseeländerinnen. Lisa Hahn wurde als beste Spielerin, Yvonne Frank als beste Torfrau des Turniers geehrt. Es war das letzte offizielle Länderspiel vor Beginn der Spiele. In London stehen lediglich noch zwei Triningsmatches an.
Michael Behrmann: „Das war ein ausgezeichnetes Spiel der Mannschaft und eine gute Antwort auf das schwache Spiel am Samstag gegen Belgien. Die Mannschaft hat gesehen, was möglich ist, wenn wir zu 100 Prozent fokussiert an unsere Aufgaben herangehen. Und wir haben am Samstag auch gesehen, was passieren kann, wenn das nicht der Fall ist. Insofern ein guter Lerneffekt noch einmal vor Olympia. Unser Dank geht an den Club zur Vahr, der diese olympische Generalprobe exzellent und mit viel Liebe organisiert hat!“
Schon der Spielbeginn unterstrich, dass die Deutschen sich für diese Partie viel vorgenommen hatten. Waren sie in den anderen beiden Spielen schwer in den Tritt gekommen, klappte dieses Mal alles wie am Schnürchen. Durch starkes, schnelles Passspiel kombinierten sich die DHB-Damen immer wieder gefährlich in den Kreis der „Black Sticks“, die gar nicht richtig dazu kamen, selbst das Spiel zu machen. Nach nicht einmal zehn Minuten hatten die Deutschen schon drei Ecken erarbeitet. Die dritte Standardsituation spielte Julia Müller an den rechten Pfosten, wo Marie Mävers den Ball im Hineinwerfen ins Tor blockte.
Es blieb das Spiel der Deutschen. Jennifer Plass hatte die nächste Großchance von Links, wobei sie frei stehend statt des Torschusses den Pass in die Mitte vorzog, wo Lisa Hahn den Ball aber nicht kontrollieren konnte. Wenn Neuseeland mal an den deutschen Kreis kam, war die deutsche Abwehr – im Blickpunkt oft die überragende Nina Hasselmann – immer Herr des Geschehens. Und vorn kam die Abwehr der „Kiwis“ mit den schnellen, trickreichen Hahn und Keller nie zurande.
In der 20. Minute konnte Hahn erst von der gut reagierenden Torfrau gestoppt werden. Zwei Minuten später fing das deutsche Team erneut einen Ball bereits im Aufbau der Gäste ab. Es ging schnell und direkt bis zu Katharina Otte, die zum 2:0 vollstreckte (22.). Auch eine Unterzahl, als Tina Schütze mit Grüner Karte auf die Strafbank musste, brachte das deutsche Team nicht in Gefahr. Auf der anderen Seite brannte es immer wieder im Kreis der Neuseeländerinnen.
Und ohne ihre Keeperin, die die vierte Ecke – einen Flachschlenzer von Fanny Rinne – stark unten links herausholte und bei der fünften Ecke, die auf Stecher Kristina Hillmann gespielt wurde, wieder geistesgegenwärtig parierte, hätte es schon zu Pause noch deutlich höher für Deutschland stehen können.
Nach der Pause hatte dann auch mal Yvonne Frank Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Die „Black Sticks“ holten sich drei Ecken in Folge, die Frank alle drei stark parierte. Dann übernahm das Behrmann-Team nach fünf Minuten wieder das Ruder. Immer wieder schnürten sie die Gäste an deren Kreis ein. Maike Stöckel holte in der 43. Minute die sechste Ecke heraus, die Fanny Rinne per Flachschlenzer links unten versenkte. Die Torfrau der Gäste sah da erstmals nicht gut aus.
Zwei Minuten später allerdings brachte eine erste Unstimmigkeit hinten zwischen Mandy Haase und Nina Hasselmann Charlotte Harisson in gute Schussposition, die zum 1:3 traf (45.). Davon ließ sich das DHB-Team aber überhaupt nicht verunsichern. Der Druck auf den neuseeländischen Kreis wurde aufrecht erhalten. Janne Müller-Wieland prpfte die Torfrau mit einem hohen Schlag von rechts (47.). Kurz darauf jubelten die Deutschen, weil Natascha Keller bei der siebten Ecke argentinisch getroffen hatte, aber die belgische Schiedsrichterin hatte eine Behinderung zuvor gesehen und erkannte den Treffer nicht an.
Im Eckenkonter hielt Frank stark gegen Youngster Samantha Harisson, die übrigens als beste Nachwuchsspielerin des Turniers ausgezeichnet wurde. Zwei weitere Ecken ließ das DHB-Team noch ungenutzt, dann durfte auch die Rekord-Nationalspielerin jubeln, als ihr Schlag bei der zehnten Ecke unhaltbar links oben unter die Latte zum 4:1 (57.) abgefälscht wurde.
Und noch einmal war das deutsche Team im Anschluss an eine Ecke erfolgreich, als nämlich Lisa Hahn den Ball nach eigentlich missglückter Ausführung mittig aus acht Metern halbhoch rechts zum 5:1 (61.) einschlenzte. In der Schlussphase passierte nicht mehr viel. Die Deutschen hatten die Partie klar im Griff, ließen nichts mehr anbrennen und gewannen letztlich sogar in der Höhe verdient.
Tore:
1:0 Marie Mävers (KE, 10.)
2:0 Katharina Otte (22.)
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3:0 Fanny Rinne (KE, 43.)
3:1 Charlotte Harisson (45.)
4:1 Natascha Keller (KE, 57.)
5:1 Lisa Hahn (KE, 61.)
Strafecken:
GER 11 (4 Tore) / NZL 3 (kein Tor)
Schiedsrichter:
Laurine Delforge (BEL) / Annelize Rostreon (RSA)
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