Deutsche Damen ziehen ins Trophy-Halbfinale ein
Rosario, 2. Februar, Champions Trophy, Viertelfinale: Deutschland – Japan 3:2 (3:0)
02.02.2012 - Die deutschen Damen haben bei der Champions Trophy in Rosario (Argentinien) das Halbfinale erreicht. Gegen Japan, in der Vorrunde Letzter der Gruppe A, reichte eine starke Phase zum Ende der ersten Halbzeit, in der die Deutschen die Führung von 1:0 auf 3:0 ausbauten, um am Ende als Sieger vom Platz zu gehen. Allerdings musste nach den Toren von Nina Hasselmann, Marie Mävers und Celine Wilde noch gezittert werden, weil Japan durch starkes Pressing in Halbzeit zwei noch bis auf 2:3 heran kam. Der Gegner im Halbfinale am Samstag wird im Spiel zwischen Großbritannien und Korea ermittelt.
Kapitänin Fanny Rinne sagte nach der Partie: „Wir sind sehr glücklich, letztlich hier das Halbfinale erreicht zu haben. Die Japanerinnen haben uns mit gutem Pressing stark unter Druck gesetzt und wir haben uns dabei teilweise etwas dumm angestellt. Zum Glück hat es am Ende für den Sieg gereicht. Wir haben hier ja eine Reihe junger Spielerinnen am Start und sind mitten im Entwicklungsprozess dieser Mannschaft. Da ist ein Auf und Ab in der Leistung völlig normal!“
Von Beginn an hatten die Japanerinnen mehr vom Spiel, konnten mit ihrer sehr athletischen Spielweise und dem hohen Tempo eine optische Überlegenheit erarbeiten. Die Abwehr um Torfrau Kristina Reynolds bekam mehr zu tun, als ihr lieb war. Trotzdem jubelten zuerst die Deutschen. Mit dem ersten gefährlichen Angriff holte das DHB-Team in der 7. Minute die erste Strafecke, und da war – wie bereits zwei Mal im letzten Gruppenspiel gegen Neuseeland – Herausgeberin Nina Hasselmann die Vollstreckerin zum 1:0 am linken Pfosten.
In der Folgezeit behielt Japan die höheren Spielanteile. Zwei Mal musste Reynolds ihre ganze Klasse in die Waagschale werfen, um den Ausgleich zu verhindern. Zwischendrin musste das Behrmann-Team auch zwei Minuten in Unterzahl überstehen, als Lisa Hahn mit Grüner Karte auf der Strafbank saß. Kurz vor der Pause aber waren es die Deutschen, die gut pressten und hier ihre beste Phase der Partie hatten. Erst setzte Kapitänin Fanny Rinne die junge UHCerin Marie Mävers toll in Szene, die aus wenigen Metern zum 2:0 traf (33.).
Dann konnte Celine Wilde mit einer feinen Einzelleistung, als sie die Torfrau mit einem cleveren Lupfer überwand, sogar noch vor der Sirene auf 3:0 (35.) erhöhen. Richtig zufrieden konnte der Bundestrainer aber zur Pause nur mit dem Spielstand sein. Zu sehr hatte sich sein Team von den schnellen Asiatinnen die Partie aus der Hand nehmen lassen.
Das änderte sich auch nach der Pause nicht wirklich. Schon nach nicht einmal zwei Minuten konnte Ai Murukami per Strafecke auf 1:3 verkürzen. Und es waren keine zehn Minuten gespielt, als wieder eine Strafecke das 2:3 brachte. Dieses Mal ließ Kaori Fujio Reynolds mit einem Stecher keine Abwehrchance. Es entwickelte sich nun ein hektisches, von vielen technischen Fehlern geprägtes Zitterspiel.
Die Deutschen hatten durchaus ihre Chancen, bei den sich durch das immer wildere Anrennen der Japanerinnen ergebenden Räumen zu kontern und das Spiel vorzeitig zu entscheiden. So scheiterte Maike Stöckel eine Viertelstunde vor Ende an der sensationell parierenden japanischen Torfrau. Aber genauso gut hätte es auch auf deutscher Seite noch im Tor klingeln können, weil die Japanerinnen die deutsche Abwehr vor allem über die rechte Angriffsspur immer wieder vor erhebliche Probleme stellten.
Zwei Minuten vor Schluss gab es nach einen Foul von Anke Brockmann noch einmal Strafecke für Japan, doch Reynolds hielt diesen Ball stark. Danach ließen die routinierten Natascha Keller und Fanny Rinne nichts mehr anbrennen, hielten die Kugel mit ihren starken technischen Fähigkeiten in den eigenen Reihen, so dass die DHB-Auswahl am Ende jubeln konnte.
Tore:
1:0 Nina Hasselmann (KE, 7.)
2:0 Marie Mävers (33.)
3:0 Celine Wilde (35.)
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3:1 Ai Murukami (KE, 37.)
3:2 Kaori Fujio (KE, 44.)
Ecken:
GER 2 (1 Tor) / JAP 5 (2 Tore)
Grüne Karten:
GER 1 (Hahn, 17.) / JAP -
Schiedsrichter:
Wendy Stuart (CAN) / Frances Block (GBR)
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