Olympia: Deutsche Damen zum Auftakt siegreich!
London, Sonntag, 29. Juli: Deutschland – USA 2:1 (2:0)
29.07.2012 - Die deutschen Hockeydamen haben ihr Auftaktmatch bei den Olympischen Spielen in London letztlich etwas glücklich mit 2:1 (2:0) gewonnen. Nachdem die DHB-Auswahl in der ersten Halbzeit das Pressing der USA stark abwehrten und viele gefährliche Konter setzten, führte sie zur Pause durch Traumtore von Fanny Rinne und Lisa Hahn 2:0. Die Abgeklärtheit fehlte nach dem Wechsel mehr und mehr. Die USA wurden durch viele Ballverluste der Deutschen stark gemacht und kamen auf 2:1 heran. Letztlich war es eine gute Abwehr um die starke Torfrau Yvonne Frank, die die drei Zähler rettete.
Bundestrainer Michael Behrmann: „Das war ein typisches Auftaktspiel mit viel Nervosität. Es ist einfach nur wichtig, dass wir die drei Punkte eingefahren haben, nicht so sehr wie. Darauf können wir nun übermorgen weiter aufbauen. Es ist in der zweiten Hälfte zu viel Unruhe reingekommen. Das müssen wir uns anschauen, um das im nächsten Match besser zu machen!“
Beim ersten Abtasten gab es nach einem Fehlpass von Janne Müller-Wieland eine erste halbe Chance für die USA, als nach Rechtsflanke der Ball an Freund und Feind vorbei lief (2.). Ein Steilpass von Julia Müller in den Kreis brachte kurz darauf die erste Großchance für Deutschland, bei der die US-Keeperin mit ganzem Körpereinsatz rein musste, um vor Jennifer Plass zu klären.
In der 6. Minute erste Strafecke nach gefährlichen Spiel der Torfrau. Die Stechervariante auf Hahn klappte, wurde gehalten, aber es gab Folgeecke. Und die saß links oben im Winkel – ein Traumschlenzer von Fanny Rinne! Die erste Großchance für die USA ergab sich nach einem Ballverlust am eigenen Kreis von Christina Schütze, Page Selenski verzog aber frei im Kreis links klar vorbei.
Auf der anderen Seite verfehlte Marie Mävers aus dem Gewühl heraus auch acht Metern das Tor nur ganz knapp. Stöckel verpasste kurz darauf einen Stecher nur ganz, ganz knapp. Der Druck der USA vorn ermöglichte im Vorwärtsgang große Lücken, die die Deutschen immer wieder zu gefährlichen Aktionen nutzten. Ein traumhafter Konter über links brachte dann Janne Müller-Wieland am Kreis in Position, die auf Lisa Hahn links rauslegte. Deren Argentinische Rückhand passte über die Schulter von Torfrau Swensen rechts oben in den Winkel – ein zweites Traumtor!
Das DHB-Team machte weiter Druck. Otte prüfte die Torfrau mit einem Rückhandschuss, wobei Amy Swensen nicht gut aussah und Glück hatte, dass die Kugel von ihrem Schützer neben das Tor ging. Dann sah Stöckel eine Grüne Karte, weil sie einen Tick nach dem Pfiff gegen sie noch den Ball spielte. In Unterzahl kassierte das DHB-Team die erste Ecke gegen sich. Yvonne Frank hielt stark und Nina Hasselmann klärte nach außen.
Die USA hatten kurzzeitig mehr vom Spiel, aber die DHB-Auswahl stand am Kreis sicher. Im Konter holte man sich Ecke Nummer drei. Ganz viel Pech, dass Herausgeberin Nina Hasselmann den Ball nicht direkt im leeren Tor unterbringen konnte, sondern den schnellen Pass von Rinne knapp verfehlte. Kurz darauf jagte Janne Müller-Wieland frei aus der Mitte eine Rückhand über das Tor! Der 2:0-Vorsprung zur Pause daher hoch verdient, denn Keller hatte 25 Sekunden vor der Pause erneut eine Großchance, doch die Keeperin konnte zur Langen Ecke klären.
Das DHB-Team jubelte nach einer Minute der zweiten Hälfte, aber Julia Müllers harter Pass war im Kreis nach Ansicht der Schiedsrichterin nicht berührt worden. Die Deutschen verzichteten auf den Videobeweis. Generell fingen die Behrmann-Schützlinge die Pan-American-Champions gut ab und konterten dann gefährlich. Die USA nur ganz selten mit guten Kreisszenen. In der 42. Minute verpasste eine Stürmerin einen Rückgabe von der Grundlinie.
Zwei Minuten später strich ein Block knapp am Tor vorbei. Im Konter dann wieder eine Großchance von Otte und ein Nachschuss von Keller, den sie zum Glück für die USA verfehlte (44.). Der Druck der USA nahm zu, als Otte eine Gelbe Karte sah – nicht wirklich nachzuvollziehen wofür. Per Videobeweis holten sich die US-Amerikanerinnen ihre zweite Ecke – nach Fuß von Müller im Kreis. Frank parierte aber gut. Es war jetzt eine Abwehrschlacht.
Das DHB-Team warf alles in die Wagschale, um die Unterzahl zu überstehen. Das gelang. Trotzdem erhielten die USA den Druck aufrecht. Es gab dann eine Ecke – als Fehlentscheidung gegen das deutsche Team, denn eigentlich zog die Amerikanerin hoch durch Anke Brockmann. Zum Glück klärte Frank auch dieses Mal souverän. Die Schiedsrichterin gab kurz darauf erneut Strafecke für die USA, als Frank den Ball kurz unbespielbar machte. Claire Laubach schlenzte an ihrem Geburtstag – unterstützt von Jennifer Plass' Schienbeinschützer, der den Ball unhaltbar für Frank abfälschte, so dass Lauren Crandall am linken Pfosten noch eintippen konnte (56.).
Danach waren die Deutschen wieder mehr am Drücker. Sie holten in der 59. Minute ihre nächste Ecke. Riesen Pech, dass Nina Hasselmann mit dem Nachschuss die eigene Mitspielerin vor Tor traf! Erneut nahmen die Schiedsrichter unglücklichen Einfluss, denn es gab – nachdem der Ball zuvor bereits im Seitenaus war – eine Ecke. Die saß im Nachschuss, doch der Treffer galt nicht! Im Konter gute Chance für die Deutschen. Es ging hin und her.
Die USA wollten den Ausgleich erzwingen, fanden in Frank aber immer wieder ihren Meister. Die Deutschen befreiten sich nicht mehr wirklich gut, gaben zu oft den Ball weg. Letztlich reichte es aber zu dem knappen, etwas glücklichen Sieg.
Tore:
1:0 Fanny Rinne (KE, 8.)
2:0 Lisa Hahn (21.)
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2:1 Lauren Crandall (56.)
Strafecken:
GER 4 (1 Tor) / USA 5 (1 Tor)
Grüne Karten:
GER 1 / USA -
Gelbe Karten:
GER 1 / USA -
Schiedsrichter:
Carol Metchette (IRL) / Wendy Stuart (RSA)
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