Deutsche Damen mit knapper Niederlage
11. Mai, in Bisham Abbey: England – Deutschland 2:1 (1:1)
11.05.2010 - Die deutschen Hockeydamen haben ihr erstes von zwei Länderspielen in Bisham Abbey bei London knapp mit 1:2 (1:1) verloren. In einem ausgeglichenen Match waren die Gastgeberinnen durch ein Eckentor von Spezialistin Kate Walsh in Führung gegangen, ehe Jennifer Plass kurz danach ausgeglichen hatte. In Halbzeit zwei war die DHB-Auswahl in der Schlussphase eigentlich am Drücker, kassierte aber vier Minuten vor Ende noch ein Gegentor durch Alex Danson. Am Mittwoch um 13 Uhr deutscher Zeit findet die zweite Begegnung statt.
Michael Behrmann: „Insgesamt war die Begegnung recht ausgeglichen. Wir waren nicht ganz so Ball sicher und kontrolliert, wie zuletzt beim Sieg im Drei-Nationen-Turnier mit Japan und China in Heilbronn. Aber das ist hier auch ein anderes Hockey. Hier gibt es mehr Druck bei der Ballannahme. Dadurch haben wir vorn zu viel abgeliefert. Das ist aber eine wichtige Erfahrung auf dem Weg zur WM. Wir wollen möglichst viele unterschiedliche Spielsysteme in kurzer Zeit kennen lernen, um damit umgehen zu können.“
Natascha Keller hatte für den Lehrgang noch absagen müssen, weil sie nach einer Fingerprellung den Schläger noch nicht ganz schmerzfrei halten kann. Für sie wurde Eileen Hoffmann nachnominiert, die eigentlich dieses Mal hätte pausieren sollen. Sie machte am Dienstag ihr 100. Länderspiel im DHB-Dress. Auch Kellers Berliner Teamkollegin Julia Karwatzky, die vor zwei Wochen eine Ecke auf das Knie bekommen hatte, musste noch passen. Für sie flog Silja Lorenzen mit.
Auf der Anlage etwa 20 Kilometer westlich von London, auf der sich mehrere olympische Disziplinen der Briten auf Olympia 2012 in London vorbereiten, fand das DHB-Team sehr gute Bedingungen vor. Im ersten von zwei Länderspielen machte Marie Mävers vom UHC Hamburg eine gute Figur beim Debüt im A-Kader. Behrmann: „Sie hat sich ein paar Mal gut durchgesetzt im Eins-gegen-Eins, wenn sie vorn Zeit hatte, den Ball anzunehmen.“ Mävers UHC-Teamkolleginnen Yvonne Frank und Janne Müller-Wieland setzten in diesem Spiel aus. Da die UHC-Kapitänin im Training einen Schläger aufs Knie bekam, steht auch ihr Einsatz am Mittwoch noch in Frage.
In Führung gingen die Engländerinnen, als Kate Walsh in der 24. Minute eine Strafecke auf Bretthöhe per Schlenzer an Kristina Reynolds vorbei im deutschen Tor unterbringen konnte. Doch nur zwei Minuten später spielte sich das deutsche Team per Doppelpass in den englischen Kreis. Jennifer Plass erhielt die Kugel am linken Pfosten und spitzelte sie über die Keeperin hinweg zum 1:1 ins Tor. In der zweiten Hälfte taten sich beide Teams lange schwer. Die Engländerinnen hatten Vorteile bei der Anzahl der Standards, machten aber da auch wenig draus.
In der Schluss-Viertelstunde war es dann die deutsche Auswahl, die immer mal wieder viel versprechend auf den englischen Kreis zu lief, aber zu ungenau im letzten Pass agierte oder den Ball im Aufbau noch verlor. So passierte es mit der einzigen Chance der Engländerinnen in dieser Phase, dass die Behrmann-Schützlinge doch wieder in Rückstand gerieten. Alex Danson setzte sich über rechts in den deutschen Kreis durch und hatte auch den richtigen Riecher für den Rebound, um aus kurzer Distanz das 2:1 zu erzielen. Zwar hatte die deutsche Mannschaft in der Schlussminute noch eine Ecke, doch die ging haarscharf am Kasten vorbei.
Statistik:
1:0 Kate Walsh (KE, 24.)
1:1 Jennifer Plass (26.)
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2:1 Alex Danson (66.)
Ecken:
ENG 5 (1 Tor) / GER 3 (kein Tor)
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