Deutsche Damen verlieren den ersten Test im WM-Stadion von Rosario
11. März, in Rosario: Argentinien – Deutschland 2:0 (1:0)
Den ersten von drei Vergleichen mit Champions-Trophy-Sieger Argentinien im späteren WM-Stadion von Rosario haben Deutschlands Hockeydamen in der Nacht zu Donnerstag knapp mit 0:2 (0:1) verloren, nachdem man sich zuvor in San Fernando zweimal Remis (2:2 und 3:3) getrennt hatte. Vor 1.800 Zuschauern in dem vom argentinischen Fernsehen live übertragenen Stadioneinweihungs-Match verzichtete der Bundestrainer, der in Argentinien mit dem gesamten erweiterten WM-Kader testet, dieses Mal auf einige der älteren Schlüsselspielerinnen. Und obwohl das Team noch am Vormittag Krafttraining auf dem Hoteldach mit Athletik-Trainer Falk Schade und Physio David Arnold absolviert hatte, hielt es mit den Gastgeberinnen lange gut mit.
Michael Behrmann: „Wir waren lange dran – auch ohne unsere Routiniers Bachmann, Kühn und Keller. Die Chance zum Ausgleich lag eigentlich in der Luft, aber dann hat uns das 2:0 der Argentinierinnen kurz vor Schluss doch den Knock-out versetzt. Verbessern müssen wir noch die Entschlossenheit in der Vorwärtsbewegung und in einigen Fällen auch die Zweikampf-Härte.“
Die DHB-Auswahl erwischte im 50. Länderspiel von Nina Hasselmann im DHB-Trikot einen guten Start. Deutschland hatte die erste gute Torchance, doch eine gefährliche Flanke von Jennifer Plass wurde gleich von mehreren einschussbereiten Spielerinnen im Kreis knapp verpasst. Dann bewies die mehrfache Welt-Hockeyspielerin Luciana Aymar, wie wertvoll sie immer noch für ihr Team ist. Als ein Ball in der 4. Minute im deutschen Kreis geklärt wurde, klaute sie ihn beim Herausspielen und schoss aus spitzem Winkel hoch ins kurze Eck über die Schulter von Torfrau Yvonne Frank ein – „ein Tor des Jahres“, wie auch Michael Behrmann zugeben musste.
Danach wurden von der deutschen Eckenabwehr zwei Strafecken gut entschärft. Auf der anderen Seite hielt die argentinische Torfrau eine deutsche Ecke bravourös. Frank konnte zudem einen Rückhandschuss von Aymar gut entschärfen. Behrmann: „Wir hatten in den ersten 35 Minuten einige gute Ansätze, waren aber leider nicht zielstrebig genug in den Kreis.“
Auch in der zweiten Halbzeit ging es erst einmal hin und her. Die argentinische Keeperin hielt erneut eine deutsche Strafecke. Dann mussten sich die Deutschen gegen die auf die frühzeitige Entscheidung drängenden Argentinierinnen erwehren. In deren bester Phase wurde eine Torchance vereitelt (45.) und danach zwei Strafecken jeweils von den Spielerinnen auf der Linie – erst Julia Müller, dann Nina Hasselmann – abgewehrt (46./47.).
Nun waren die Deutschen wieder dran. In der 66. Minute verunglückte eine Strafeckenvariante. Doch nur eine Minute später hatte Maike Stöckel die Großchance zum Ausgleich, als sie frei von der Mitte des Kreises zum Schuss kam, aber per Rückhand knapp über das Tor schoss. Dann sah Jennifer Plass die einzige Grüne karte des Spiels, musste für zwei Minuten auf die Strafbank. Und Argentinien nutzte die Überzahl in der 68. Minute bei einer Strafecke aus, als Spezialistin Noel Barrionuevo Schlenzte, Julia Müller zwar wieder dran war, die Kugel aber doch ins Tor sprang. Die Deutschen blieben trotzdem weiter dran, wurden für den Einsatz mit einer weiteren Ecke nach Spielschluss belohnt, der Schlenzer von Fanny Rinne wurde aber erneut pariert.
Am Freitag und Samstag stehen die beiden letzten Tests an, für die Behrmann erneut das Team komplett neu zusammenstellen wird, um in Argentinien noch möglichst viele Konstellationen auszunutzen und Spielerinnen zu sichten. Dieses Mal wurden nicht eingesetzt: Kristina Reynolds, Barbara Vogel, Tina Bachmann, Anke Kühn, Lina Geyer, Natascha Keller, Anke Brockmann, Eva Frank, die noch verletzte Jana Teschke und Julia Karwatzky.
Statistik:
0:1 Luciana Aymar (4.)
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0:2 Noel Barrionuevo (KE, 68.)
Ecken:
ARG 5 (1 Tor) / GER 4 (keine Tore)
Grüne Karten:
GER 1 (Jennifer Plass, 67.) / ARG -
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