Unnötige Niederlage gegen die Gastgeber
3. Februar in Chandigarh: Indien – Deutschland 2:0 (1:0)
Die junge deutsche Mannschaft wartet beim Punjab Gold Cup in Chandigarh auch zur Halbzeit der Vorrunde noch auf den ersten Sieg. Am Dienstag war die Mannschaft von Bundestrainer Markus Weise den Indern zwar in allen Belangen überlegen, verlor aber trotzdem mit 0:2. „Eigentlich nicht zu fassen, dass wir das Spiel nicht Heim gebracht haben“, staunte Teammanager Jochen Heimpel nach der Partie. 8:2 Strafecken, 17:9 Kreisszenen und 11:6 Torschüsse lautete die Bilanz aus deutscher Sicht, aber am Ende jubelten die Inder über den ersten Sieg seit fast fünf Jahren. Weise war mit der Entwicklung, dem engagierten Herangehen und der Art, wie sein Team das Spiel bestimmt hatte, sehr zufrieden, meinte aber auch: „Wenn man acht Ecken hat, dann muss man solch ein Spiel gewinnen.“
Mit hängenden Köpfen verließ die im Schnitt wohl jüngste deutsche Mannschaft der DHB-Geschichte den Platz, nachdem sie die Partie über 70 Minuten dominiert hatte, aber ohne Torerfolg beendete. Schmerzlich war auch die Art der Gegentore, die einzigen beiden Strafecken der Inder, die jeweils verstoppt wurden und dann noch irgendwie zum Nachschuss in den Kreis kamen und verwertet wurden. Gleich der erste Angriff der Inder führte zu einer Ecke, die der Stopper nicht kontrollieren konnte. Doch aus dem Rückraum wurde die Kugel zurück in den Kreis gebracht, wo Routinier Dilip Tirkey richtig stand und zum 1:0 (3.) traf.
Die Weise-Schützlinge zeigten sich zwar beeindruckt von der Kulisse von rund 12.000 Zuschauern, die bei jedem indischen Ballbesitz aufwachten und ein lärmendes Inferno veranstalteten. Dennoch konnten sie dem Spiel bald ihren Stempel aufdrücken. Zweimal retteten indische Abwehrspieler in der 6. und 7. Minute auf der Linie für ihren geschlagenen Keeper Baljit Singh, der danach aber noch genug zu tun bekam und letztlich wohl zu Recht als Spieler des Matches ausgezeichnet wurde. Immer wieder tauchten die deutschen Stürmer im indischen Kreis auf, holten eine Ecke nach der anderen – allein, die Kugel wollte den Weg einfach nicht in das wie vernagelte indische Tor finden.
Nach dem Wechsel änderte sich an der Gesamtsituation nur wenig. Indien hatte mit Fortschreiten der Zeit lediglich etwas häufiger die Chance, sich mit Kontern selbst mal Luft zu verschaffen. Das deutsche Team hatte vor der zweiten Strafecke der Inder in der 53. Minute mehr als ein halbes Dutzend weitere Gelegenheiten, den Ausgleich zu erzielen. Doch als die wiederum verstoppte Ecke ins Gewusel vor Tor zurückprallte, hatte da Prbhjot Singh, der gerade auf der anderen Seite in höchster Not vor Tobias Lietz geklärt hatte, seinen Schläger an der richtigen Stelle, um zum 2:0 (53.) einzudrücken.
Es ging auch danach weiter mit guten deutschen Angriffen. Nur das Tor wollte weiterhin nicht fallen. Am Mittwoch haben die jungen Deutschen jedoch die nächste Chance, gegen Neuseeland - nach dem 2:2 im ersten Spiel – diesmal den ersten Sieg einzufahren. Da die punkt- und torgleichen Neuseeländer zuvor ihre Partie mit 4:1 gegen die Niederlande verloren hatten, rückte Deutschland auf Platz drei der Tabelle vor.
Tore im Überblick:
1:0 Dilip Tirkey (KE, 3.)
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2:0 Prabhjot Singh (KE, 53.)
Strafecken:
IND 2 (2 Tore) / GER 8 (kein Tor)
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