Ein herber Dämpfer für das junge Team
7. Februar in Chandigarh: Deutschland – Niederlande 1:7 (0:2)
Im letzten Gruppenspiel des Vier-Nationen-Turniers von Chandigarh (Indien) hat die junge deutsche Mannschaft einen Tag nach dem starken Auftritt beim 4:2 über Indien gegen Europameister Niederlande deutliches Lehrgeld zahlen müssen. Obwohl sich die Schützlinge von Markus Weise nach Startproblemen in der ersten Halbzeit Chancen im Dutzendpack erarbeiteten, waren es bis kurz vor Ende immer wieder die Niederländer, die jubeln konnten. Das Oranje-Team ging einfach viel effektiver mit seinen Tor-Gelegenheiten um, zeigte mehr Abgeklärtheit im Abschluss. Den einzigen deutschen Treffer erzielte der Nürnberger Christopher Wesley.
Durch die Niederlage stand schon vor der abschließenden Gruppenbegegnung zwischen Indien und Neuseeland fest, dass Indien statt Deutschland ins Finale am Montag einziehen wird. Die Deutschen treffen am Montag noch einmal auf Neuseeland im Spiel um Platz drei. Bundestrainer Markus Weise bezeichnete das Ergebnis als unakzeptabel: „Vor allem die Laufbereitschaft war heute katastrophal.“ Die Statistik sprach sogar für die deutsche Mannschaft: Kreisszenen 16:17, Torschüsse 15:10 und Ecken 5:3 aus deutscher Sicht.
Teammanager Jochen Heimpel: „Das zeigt aber eher, wie ungefährlich wir heute vor Tor waren – auch bei den Ecken. Die Niederländer haben defensiv gestanden und dann blitzschnell gekontert. Und da waren wir heute nicht in der Lage, das Tempo mitzugehen.“ Schon der Auftakt war an diesem Tag nicht nach dem Geschmack der deutschen Teamführung, denn bereits die erste Ecke in der ersten Minute ging für die Niederländer im Nachschuss rein. Und in der 7. Minute tauchten die Holländer dann erstmals mit einem ihrer schnellen Konter über links auf. Max Weinhold konnte da noch den ersten Schuss halten, war gegen Hertzbergers Nachschuss aber machtlos.
Bis kurz nach der Pause hatten die Deutschen dann 5:1 Ecken und etliche Torchancen zu verzeichnen – machten daraus aber viel zu wenig. So brachte Jonkers Tor – wieder nach Vorarbeit des überragenden Hertzbergers – in der 47. Minute bereits die Vorentscheidung. Die Ordnung im deutschen Abwehrverhalten ging nun gänzlich verloren. Hertzberger argentinisch und Kempermann mit der Rückhand nach Doppelpassspiel ins leere Tor machten über Konter die nächsten zwei Treffer. Und auch die Gegenwehr von Max Weinhold nützte nichts, der in der 59. Minute bei Hollands dritter Ecke den Flachschlenzer hielt, aber dann im dritten Nachschuss doch bezwungen wurde.
Als Lucas Judge in der 60. Minute einen Flankenball von links zum 0:7 ins lange Eck blockte, war sogar der höchste Stand seit dem 6:0 der Niederländer bei der Champions Trophy 2003 übertroffen. Immerhin konnte Christopher Wesley mit seinem Tor nach gutem Dribbling zum 1:7 in der 66. Minute dann noch einen zumindest etwas versöhnlicheren Schlusspunkt setzen.
Tore im Überblick:
0:1 Wouter Jolie (KE, 1.)
0:2 Jeroen Hertzberger (7.)
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0:3 Constantijn Jonker (47.)
0:4 Jeroen Hertzberger (50.)
0:5 Robbert Kempermann (53.)
0:6 Wouter Jolie (KE, 59.)
0:7 Lucas Judge (60.)
1:7 Christopher Wesley (66.)
Strafecken:
GER 5 (kein Tor) / NED 3 (2 Tore)
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