09.05.2009 - Gegen Irland, den späteren Gruppengegner bei der Europameisterschaft in Amsterdam (22. bis 31. August) konnten die deutschen Damen am Samstag in Nürnberg vor knapp 1.000 Zuschauern einen deutlichen 3:0-Erfolg (0:0) eingefahren. Das Ergebnis fiel sogar noch schmeichelhaft für die Gäste aus, die im gesamten Spiel nur bei einer einzigen Strafecke Gefahr vor dem Tor von Yvonne Frank erzeugen konnten. Die deutschen ließen sogar noch ein Dutzend Strafecken ungenutzt. Die Treffer erzielten Natascha Keller, Lena Jacobi und Neu-Kapitänin Fanny Rinne, die ihr 250. Länderspiel für die DHB-Auswahl bestritt. Am Sonntag um 11 Uhr folgt der zweite Vergleich auf der Anlage des Nürnberger HTC.
Die Deutschen mussten ohne fünf Spielerinnen auskommen, die an diesem Wochenende mit ihren Clubs noch an den Meisterschafts-Playoffs in Spanien (Eileen Hoffmann, Maike Stöckel, Jennifer Plass) und den Niederlanden (Tina Bachmann, Julia Müller) im Einsatz sind. Daher stand auf dem Platz auch eine völlig neu formierte Verteidigung mit Anke Kühn zentral, Silja Lorenzen, Nina Hasselmann und Lea Loitsch. Generell plagten den Bundestrainer vor der Partie personelle Sorgen, weil Anneke Böhmert mit Knieproblemen ausfiel und Janne Müller-Wieland (Zahnoperation) und Katharina Scholz (Migräne) angeschlagen waren.
So sprang Europameisterin Mandy Haase, die wegen Studienprüfungen eigentlich in diesem Jahr pausiert, kurzerhand ein. Die Mannheimerin legte am Freitag noch eine Examensprüfung ab und reiste kurzfristig nach Nürnberg an, um dem Team auszuhelfen. In der ersten Halbzeit stand die irische Defensive noch recht gut, konnte weitgehend verhindern, dass die optisch überlegenen Deutschen zu all zu vielen Torchancen kamen. Dennoch hatte das Behrmann-Team auch da bereits sechs Strafecken, die – auch aufgrund der guten Leistung der irischen Torfrau – nicht genutzt werden konnten.
In der zweiten Hälfte entwickelte sich schließlich ein Einbahnstraßenhockey auf das irische Tor. In der 39. Minute kam Fanny Rinne in ihrem ersten Match nach der Wahl zur Kapitänin über rechts auf der Grundlinie mit dem Ball. Alles rechnete mit einem Pass vor das Tor, aber die Spielmacherin überraschte auch die Torhüterin mit einem Schuss aus spitzem Winkel in die kurze Ecke zum 1:0. Knapp zehn Minuten später erhielt Natascha Keller vor der Viertellinie den Ball, sie dribbelte von links nach rechts durch den Kreis und versenkte die Kugel aus wenigen Metern links oben im Torwinkel zum sehenswerten 2:0 (48.).
Der dritte Treffer entwickelte sich aus einer langen Ecke von rechts, bei der die Kugel von Keller auf Rinne gespielt wurde. Deren Schuss hielt die Keeperin noch, aber den Nachschuss von Lena Jacobi am langen Pfosten nicht mehr. „Am Sonntag können wir versuchen, noch mehr kreativ durch das Mittelfeld zu spielen“, sagte ein zufriedener Michael Behrmann. „Auch in der Chancenverwertung können wir uns noch deutlich steigern.“ Natascha Keller war überrascht, wie leicht der Sieg fiel: „Vielleicht sind die Iren zu diesem Saisonzeitpunkt noch nicht so weit, aber das war nicht vergleichbar mit dem starken Team noch vor ein, zwei Jahren.“
Neben dem 250. Einsatz von Fanny Rinne, debütierte Sabine Markert im A-Kader. Für Yvonne Frank war es das 75. A-Länderspiel.
Tore:
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1:0 Fanny Rinne (39.)
2:0 Natascha Keller (48.)
3:0 Lena Jacobi (58.)
Ecken:
GER 12 (kein Tor) / IRL 1 (kein Tor)
Schiedsrichter:
Petra Müller / Christiane Hippler
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