Abbruch beim 3:1-Führung gegen Polen
Samstag, 18. Juli, in Siemianowitz: Platz unbespielbar nach Wolkenbruch
Das erste von zwei EM-Vorbereitungsspielen zwischen den deutschen Herren und Gastgeber Polen in Siemianowitz ist am frühen Samstagabend in der 47. Minute wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgebrochen worden. Ein sintflutartiger Wolkenbruch hatte den Kunstrasen nachhaltig unter Wasser gesetzt. Die Weise-Truppe führte zu dem Zeitpunkt nach Toren von Jan Marco Montag, Tobias Hauke und Oskar Deecke mit 3:1 – hätte sogar noch deutlich höher vorn legen können. Das zweite Spiel wird am Sonntag um 11 Uhr angepfiffen.
Nachdem für den Lehrgang unter anderem Moritz Fürste, Christopher und Philipp Zeller eine Pause bekommen hatten, konnte auch Jonathan Fröschle nicht eingesetzt werden, weil der Alster-Rückkehrer sich bei einem Trainingszusammenstoß am Knie verletzte. Das deutsche Team beherrschte die Partie trotzdem von Beginn an. Tobias Hauke holte unter Ausnutzung der neuen Selfpass-Regel gleich in der ersten Minute die erste Strafecke heraus, Montags Schlenzer wurde jedoch abgewehrt.
Auch der zweite Eckenschlenzer des Neu-Kölners konnte vom Keeper gehalten werden, Linus Butt setzte den Rebound ans Außenbrett. Doch schon zwei Minuten später erarbeitete Richard Braun die dritte Ecke, die Montag dann zur längst verdienten 1:0-Führung (9.) verwandelte. Oliver Korn hatte in der 11. Minute die Großchance zum 2:0, als ihn Florian Woesch nach Selfpass in den Kreis bediente, er scheiterte aber knapp. Etwas überraschend gelang den Polen dann mit der ersten Chance in der 12. Minute der Ausgleich im Eckennachschuss.
Nach einer guten Viertelstunde versuchte sich dann Rückkehrer Sebastian Draguhn per Strafecke. Der Schlenzer wurde nach Ansicht der deutschen Mannschaft klar mit dem Körper auf der Linie abgewehrt – doch der Schiedsrichter hatte das anders gesehen, der Siebenmeterpfiff blieb aus. Der polnische Keeper hatte weiter im Zwei-Minuten-Takt Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Gegen eine argentinische Rückhand von Oskar Deecke (19.) machte er das brillant. Matthias Witthaus hatte den Torwart mit einem Rückhand-Heber bereits ausmanövriert, die Kugel ging jedoch knapp neben das Gehäuse (23.).
Zehn Minuten vor der Pause musste dann auch mal der deutsche Torwart Max Weinhold ran – er hielt gegen einen Schuss und zwei Nachschüsse ganz sicher. Im Gegenzug klingelte es dann endlich zum zweiten Mal im polnischen Gehäuse. Olympiasieger Tobias Hauke dribbelte durch den Kreis, am Keeper vorbei und vollstreckte selbst. In der 30. Minute war es Christopher Wesley, der einen Stecher hauchdünn neben das polnische Tor setzte.
Nur eine Minute später legte der Nürnberger, selbst von Hauke in Szene gesetzt, für Oskar Deecke auf, der für den 1:3-Halbzeitstand sorgte. Es begann nach der Pause nicht anders. Die Deutschen setzten ihre Offensive fort. Woesch holte Ecke Nummer fünf, die aber nichts einbrachte. In der 45. Minute hatte Wesley, der mit einem langen Schlenzer über die polnische Abwehr frei gespielt worden war, bereits alles richtig gemacht, war auf den Keeper zugelaufen, hatte ihn umspielt, aber dann am Tor vorbei geschossen.
Dann öffnete der Himmel seine Schleusen. „Ich glaube, da ist eine ganze Wolke auf einmal herunter gekommen“, beschrieb Teammanager Jochen Heimpel die Situation, die zum Spielabbruch führte. „Jeder hat nur zugesehen, dass er sich in Deckung gebracht hat.“
Tore:
0:1 Jan Marco Montag (KE, 7.)
1:1 POL (KE, 12.)
1:2 Tobias Hauke (26.)
1:3 Oskar Deecke (31.)
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Spielabbruch in der 47. Minute
Strafecken:
POL 1 (1 Tor) / GER 5 (1 Tor)
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