Erste schwächere Leistung in dritten Match
13. März in Bloemfontein: Deutschland - Russland 4:1 (2:1)
Die deutschen Hockeyherren konnten im dritten Länderspiel im südafrikanischen Bloemfontein nicht an die starken Leistungen aus dem 6:1 gegen Südafrika und 8:1 gegen Russland anknüpfen. Im zweiten Vergleich mit den Russen gab es ein „mageres 4:1“ (O-Ton Teammanager Jochen Heimpel). Bundestrainer Markus Weise bemängelte: „Die zweite Hälfte war zwar etwas engagierter geführt als die erste, aber die Mannschaft hat es insgesamt nicht verstanden, die Spielkontrolle zu halten, so dass die Russen heute sehr viele Chancen hatten.“ Obwohl gewiss auch bereits die harte Trainingsarbeit des Lehrgangs ihren Tribut fordert, erwartet der Trainer im abschließenden vierten Match am Samstagfrüh gegen Südafrika noch einmal eine Steigerung.
Ohne die Olympiasieger Montag, Korn und Christopher Zeller, die unter anderem diesmal eine Pause erhielten, ging die deutsche Mannschaft sogar erstmals während des Lehrgangs in Rückstand. Denn in der 8. Minute landete die erste Ecke der Russen im oberen linken Torwinkel des von Tim Jessulat gehüteten Gehäuses. Erst nach einer Viertelstunde konnten die Mannen um Neu-Kapitän Max Müller ausgleichen. Christoph Menke holte die erste Strafecke heraus. Kevin Lims Schlenzer wurde zwar gehalten, aber der Berliner konnte den Abpraller selbst zum 1:1 verwerten.
Zwar hatte das deutsche Team nur zwei Minuten später durch die von Martin Zwicker erarbeitete zweite Ecke die Chance zur Führung, aber eine Kombinationsecke landete in den Schienen des Keepers. Stattdessen geriet das Unentschieden nun in einer fünfminütigen Drangphase der Russenstark in Gefahr, die mehrere Großchancen ungenutzt ließen. Ein schöner Angriff über Philip Witte brachte in der 26. Minute fast etwas aus dem blauen Dunst heraus das 2:1 für die Deutschen. Der Olympiasieger legte ganz geschwisterlich-freundlich für Bruder Stefan am langen Pfosten auf, der über den Torwart einschoss.
In der Pause monierte Weise die fehlende Spiel- und Pass-Schnelligkeit. Dem verärgerten Coach passierten auch zu viele leichte Annahmefehler. Seine Schützlinge machten es nach dem Wechsel etwas besser, allerdings ohne ganz die Souveränität der letzten Auftritte zu erlangen. Immerhin gelang dem in Südafrika offenbar in Trefferlaune befindlichen Christoph Menke bald das 3:1 mit der argentinischen Rückhand, nachdem ihn Benny Weß schön von außerhalb des Kreises angespielt hatte. Immerhin Menkes dritter Treffer im dritten Spiel in Bloemfontein – so viele Tore hatte er zuvor in allen bisherigen 53 A-Länderspielen zusammen geschossen.
Dann waren aber plötzlich wieder die Russen mit Standards am Drücker. Die zweite Ecke der Osteuropäer landete in der 40. Minute am Pfosten. Die dritte wurde drei Minuten später von der deutschen Abwehr abgelaufen. Es ging hin und her. Nun durfte sich Neuling Jan Simon zweimal als Eckenschütze auf deutscher Seite probieren. Er scheiterte jedoch einmal am Keeper, was einen gefährlichen Konter der Russen nach sich zog, beim zweiten Mal war erneut der russische Torwart Sieger. Der war bei der nächsten – als Ablegervariante gespielten deutschen Ecke – bereits geschlagen, doch ein russischer Abwehrspieler rettete in höchster Not noch auf der Linie.
Auch Benjamin Weß hatte mit der sechsten deutschen Ecke kein Glück, wieder war der Keeper auf der Hut. Es war symptomatisch für das Spiel in der zweiten Halbzeit, dass fast nur noch Standardsituationen Gefahr brachten. So rettete Jessulat bei Russlands letzter Gelegenheit gegen eine Doppelpass-Ecke in der 59. Minute bravourös. Und der 4:1-Endstand fiel per Siebenmeter in der 62. Minute durch Olympiasieger Tobias Hauke. Tim Blasberg war zuvor nur mit einem Stockfoul im Kreis zu bremsen gewesen.
Am Samstag um 9 Uhr deutscher Zeit (eine Stunde vorverlegt!) folgt als letzte Begegnung während des Zentrallehrgangs nun die zweite Partie gegen Südafrika. Am Freitag nicht eingesetzt wurden: Nicolas Jacobi, Tobias Franzke, Florian Woesch, Martin Häner, Jan Marco Montag, Tobias Lietz, Oskar Deecke, Oliver Korn, Christopher Zeller und Christian Münz.
Tore im Überblick:
0:1 Russland (KE, 8.)
1:1 Kevin Lim (KE, 16.)
2:1 Stefan Witte (26.)
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3:1 Christoph Menke (39.)
4:1 Tobias Hauke (7m, 62.)
Strafecken:
GER 6 (1 Tor) / RUS 4 (1 Tor)
Siebenmeter:
GER 1 (1 Tor) / RUS -
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