Deutsche Damen mit gelungenem WM-Auftakt
Damen-WM in Rosario, 1. Spiel: Deutschland – Neuseeland 2:0 (2:0)
30.08.2010 - Deutschlands Hockeydamen haben bei der Weltmeisterschaft in Rosario (Argentinien) einen gelungenen Auftakt gefeiert. Das Team von Bundestrainer Michael Behrmann siegte durch Tore von Celine Wilde und Tina Bachmann mit 2:0 (2:0). Die DHB-Auswahl verpasste es, aus guten Chancen und insgesamt acht Ecken die frühe Entscheidung herbeizuführen. Am Ende kam Neuseeland noch einmal, fand aber kein Mittel, um die überragende Kristina Reynolds im deutschen Tor zu bezwingen. Im ersten Match der Gruppe A hatte Titelverteidiger Holland zuvor Indien klar mit 7:1 bezwungen. Nächster Gegner der Deutschen ist am Donnerstag um 0.30 Uhr deutscher Zeit Japan.
Michael Behrmann: „Wir hatten einen guten Start ins Match und waren sehr präsent. Die Mannschaft hat da alles gut umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten und verdient die zwei Tore gemacht. Allerdings haben wir es versäumt, die Differenz dann in der zweiten Hälfte auf drei, vier Tore zu erhöhen. So konnte Neuseeland am Ende noch mal einige Chancen erspielen – aber wir hatten mit Krissie Reynolds eine großartige Torhüterin zwischen den Pfosten! Wir sind einfach nur froh und zufrieden, dass wir die erhofften drei ersten Punkte im Sack haben!“
Die Deutschen machten vom Anpfiff an Druck auf den neuseeländischen Kreis. Natascha Keller hatte sogar schon in der ersten Minute eine Schusschance, wurde da aber noch vier Verteidigerinnen gleichzeitig behindert. Katharina Otte holte in der dritten Minute die erste Strafecke für die DHB-Auswahl. Die wurde abgewehrt, aber es gab die zweite gleich in Folge. Tina Bachmanns harter flacher Schlenzer zischte jedoch Zentimeter links am Pfosten vorbei. Die Black Sticks kamen erstmals in der 6. Minute in den deutschen Kreis, aber Kristina Reynolds musste da noch nicht eingreifen.
Die Deutschen blieben das bestimmende Team konnten aber in den nächsten Minuten nicht mehr die Kreisszenen erspielen, die in den ersten Minuten für so viel Gefahr gesorgt hatten. Die Ex-Lichterfelder Bundesligaspielerin Gemma Flynn sorgte dann für die erste Schrecksekunde auf deutscher Seite, als sie in der 14. Minute vorn frei gespielt wurde und allein vor Reynolds auftauchte, doch die Hamburger Keeperin verkürzte exzellent den Winkel.
Im Konter sorgte Natascha Keller mit einem brillanten Solo für die deutsche Führung. Die neue Rekord-Nationalspielerin umspielte drei Abwehrspielerinnen und lupfte halbhoch auf den rechten Pfosten, wo Celine Wilde dem Ball noch eine letzte Richtungsänderung ins Tor gab. Michael Behrmanns Team blieb dran. Kurze Zeit später wurde die dritte Strafecke erarbeitete, die Tina Bachmann als harten Aufsetzer links unten verwandelte. Dieser Doppelschlag sorgte für noch mehr Selbstvertrauen beim Vize-Europameister.
Die Neuseeländerinnen taten sich schwer, in den deutschen Kreis zu kommen, wurden von der aufmerksamen Defensive oft spätestens zwischen Viertellinie und Kreisrand gestoppt. Ein schöner Pass von Fanny Rinne brachte Janne Müller-Wieland in der 23. Minute in eine gute Schussposition. Sie kam von rechts in den Kreis und verfehlte das Tor mit einer hohen Argentinischen Rückhand knapp rechts. In der nächsten Szene wurde Maike Stöckel durch einen hohen Ball am Kopf verletzt, konnte aber später weiter spielen. Die Deutschen hatten nun Chancen im Minutentakt, konnten aber kein weiteres Kapital daraus schlagen. Keller verfehlte in der 25. Minute nach Doppelpass mit Wilde knapp.
Dann hatte Neuseeland mal wieder eine bessere Phase. Die erste Chance für Charlotte Harrison ging noch deutlich rechts vorbei, doch kurz darauf gab es auch die erste Strafecke für die Black Sticks. Keila Sharlands guten Schlenzer von der Linksablage fischte Reynolds jedoch exzellent mit dem Handschuh. Drei Minute vor der Pause holten die Deutschen ihre vierte Ecke der Partie, doch die angedachte Variante misslang Keller. So ging es mit der absolut verdienten 2:0-Führung in die Pause.
Die Neuseeländerinnen mussten nun kommen und pressten mehr. Doch das eröffnete Konterchancen. Natascha Keller prüfte die Black-Sticks-Keeperin in der 38. Minute mit einer starken Rückhand, Stöckel war etwas überrascht, dass sie den Rebound aus fünf Metern frei vor Tor bekam und traf den Volley nicht voll. Neuseeland drückte weiter und hatte auch jetzt ähnlich große Spielanteile, aber das deutsche Angriffsspiel blieb weiter effektiver und gefährlicher.
Vor allem Natascha Keller bekamen die Neuseeländerinnen nie in den Griff, sie sprühte vor Spielfreude und machte einmal mehr Dinge, die niemand anderes im Damenhockey macht – wie einen traumhaften Lupferversuch in der 44. Minute, der nur knapp auf dem Tor landete. Stöckel hätte in der 45. Minute das 3:0 machen müssen, als sie allein vor Beth Jurgeleit auftauchte und rechts verzog. Gemma Flynn hatte die beste neuseeländische Chance in der 49. Minute, als sie zentral in den Kreis eindrang, aber erneut an der bestens aufgelegten Reynolds scheiterte.
Maike Stöckel erarbeitete schließlich die fünfte Ecke für die DHB-Auswahl in der 51. Minute. Diese wurde abgewehrt, und ein böser Fehlpass aus einer Langen Ecke brachte Neuseeland in Konterposition, die erst Nina Hasselmann im Kreis entschärfen konnte. Die Deutschen mussten aber nun mal wieder etwas die Zügel anziehen. Und das taten sie auch. Janne Müller-Wieland hatte eine gute Chance, verfehlte aber rechts. Dafür holte Stöckel die sechste Ecke in der nächsten Szene. Die Variante wurde sehr gut abgewehrt, doch die Black Sticks gingen erneut fahrlässig mit ihrer Konterchance um.
Die Deutschen weiter deutlich effektiver in der Offensive. Müller-Wieland bekam die siebte Ecke zugesprochen, als ihr Flanke gefährlich hoch durch den Kreis abgefälscht wurde. Dieses Mal schlenzte Rinne, doch Emily Nailor rettete auf der Linie. Glück für Neuseeland. Doch der Druck hielt an. Nach starkem Keller-Solo holte Wilde die achte Ecke. Dieses Mal hielt die Keeperin stark, und Hoffmanns Nachschuss wurde von der Torhüterin um Zentimeter links neben das Tor gelenkt. Flynn blieb die einzige gefährliche Neuseeländerin. Ein Stecher von ihr verfehlte Reynolds Tor in der 63. Minute nur um 30 Zentimeter. Kurz darauf verfehlte ein Schlag von ihr das Tor deutlicher.
Und sie verlor auch ihr letztes Privatduell mit Reynolds, als sie in der 67. Minute allein vor der deutschen Torfrau auftauchte, aber die Kugel nicht an der Hamburgerin vorbei bekam. Doch Neuseeland blieb dran. Es gab die zweite Ecke für die Black Sticks in der 68. Minute, aber Reynolds hielt wieder stark. Die deutsche Torfrau wurde trotz guter Chancen der Neuseeländerinnen in der Schlussphase nicht mehr bezwungen, so dass es beim 2:0 am Ende blieb, das den Deutschen die erhofften drei Punkte einbrachte.
Statistik:
1:0 Celine Wilde (15.)
2:0 Tina Bachmann (KE, 17.)
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Ecken:
GER 8 (1 Tor) / NZL 2 (kein Tor)
Grüne Karten:
GER - / NZL 1 (Clarissa Eshuis, 42.)
Gelbe Karten:
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Schiedsrichter:
Soledad Iparraguirre (ARG) / Wendy Stewart (CAN)
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