Sonntag, 29. August - Samstag, 11. September in Rosario

12. Weltmeisterschaft


Sonntag, 5. September 2010 - 17:00

Deutschland - Niederlande   1 : 2   (1:0)


Ärgerliche Last-Minute-Niederlage gegen den Titelverteidiger

Damen-WM in Rosario, 4. Spiel: Deutschland – Niederlande 1:2 (1:0)

05.09.2010 - Die deutschen Hockeydamen haben bei der Weltmeisterschaft die große Überraschung gegen Holland, den noch amtierenden Weltmeister und Olympiasieger von 2008 verpasst. Das Team von Bundestrainer Michael Behrmann lieferte dem punktgleichen Gruppenersten einen harten Kampf auf Augenhöhe, führte durch ein frühes Tor von Maike Stöckel, die heute ihr 150. Länderspiel im DHB-Dress machte, absolut nicht unverdient mit 1:0 zur Pause. Doch der Weltranglisten-Erste kam mit einem Eckentor direkt nach dem Wechsel zurück ins Spiel. Das 1:2 fiel erst in der dramatischen Schlussphase, in der die Deutschen zuvor selbst eine Ecke zum 2:1 hatten und in der ihnen 15 Sekunden vor Ende ein Tor höchst umstritten nicht anerkannt wurde.

 

Michael Behrmann: „Wir haben auf jeden Fall hier ein fantastisches Spiel abgeliefert! Schade, dass man dann am Ende wieder mit leeren Händen dasteht! Auf jeden Fall werden wir am Montagfrüh hier noch einmal eine Trainingseinheit für die Strafecken einlegen, denn da klappt es zurzeit überhaupt nicht. Ärgerlich, dass uns drei Minuten vor Schluss selbst die Ecke verspringt – sonst wären wir hier wahrscheinlich als Sieger vom Platz gegangen. Warum uns in den Schlusssekunden das Eckentor abgepfiffen wurde, kann ich gar nicht sagen – das muss ich mir selbst noch einmal auf Video anschauen. Doch das müssen wir abhaken. Die Moral stimmt, wir wollen unbedingt ins Halbfinale, und das muss uns halt nun am Dienstagabend gegen Australien gelingen.“

 

Den ersten Warnschuss aus deutscher Sicht gab es schon nach wenigen Sekunden, als Tina Bachmann den Ball als Letzte verlor und Kristina Reynolds einen etwas zu weit nach vorn gespielten Pass gerade noch entschärfen konnte. Die Deutschen holten auf der anderen Seite gleich die erste Strafecke, die als Variante allerdings misslang. Die Deutschen fingen den Konter ab, Julia Müller setzte Natascha Keller in Szene, die frei auf Joyce Sombroek im holländischen Tor zulief und erst in letzter Minute nach links zu Maike Stöckel passte, so dass die Jubilarin (150. Länderspiel) flach zum 1:0 vollstrecken konnte.

Die Olympiasiegerinnen von 2008 machten Druck und holten in der 6. Minute ihre erste Ecke, die Spezialistin Maartje Paumen allerdings links verzog. Damit begann eine längere Phase, in der die Holländerinnen stark drückten. Es gab die zweite Ecke nach einem Foul von Tina Bachmann in der 15. Minute, doch Reynolds hielt gegen Paumens Schlenzer. Keller wurde im Eckenkonter vor dem Kreis gefoult aber aus dem Freischlag ergab sich keine Chance. Danach pressten erneut die Tabellenführerinnen der Gruppe A.

Doch die Deutschen blieben gefährlich mit ihren Kontern. Keller verfehlte in der 18. Minute nach schnell ausgeführtem Freischlag durch Selfpass das Tor der Niederländerinnen nur hauchdünn links oben. Kurz hatte Eileen Hoffmann eine Hundertprozentige Chance, konnte den Ball kurz vor Tor aber nicht kontrollieren. Es ergab sich aber die zweite Ecke für die Deutschen, die aber zu hoch ausgeführt wurde. Es ging hin und her, nun hatten die Holländerinnen zwei Großchancen, bei denen sich Reynolds im Zusammenspiel mit der starken Julia Müller erneut auszeichnete.

Und auch in der 22. Minute war Reynolds auf dem Posten, als Ellen Hoog erneut frei vor ihr auftauchte. Wieder aber konterten die Deutschen stark über Keller, hatten durch Haase eine Schusschance von links. Und dann jubelten die Deutschen über das vermeintliche zweite Tor durch Lina Geyer, aber nach einer Video-Entscheidung wurde das Tor (23.) wieder aberkannt, weil ein deutscher Oberschenkel im Kreis den Ball berührt hatte. Die nächsten Minuten gehörten erneut den Niederländerinnen, die auf den Ausgleich drückten, aber die Deutschen standen nun besser, ließen weniger Kreisszenen zu.

Dafür waren sie vorn fast gefährlicher als die Titelverteidigerinnen, so zischte eine Argentinische Rückhand von Janne Müller-Wieland in der 28. Minute nur ganz knapp über das Tor der Favoritinnen. Keller versuchte es dann mal mit einem flachen Schlag von rechts, aber ein Problem für Sombroek. Nach einem schönen Angriff über links verpasste Hoffmann einen tollen Rückhandpass von Keller vor dem Tor erneut nur ganz knapp. In der 24. Minute musste zwar auch noch einmal Reynolds ihre Klasse zeigen, als sie zweimal Schüsse aus spitzem Winkel von rechts gut abwehrte, doch die Deutschen brachten den Vorsprung in die Pause – und das absolut nicht unverdient, denn sie waren zwar das Team mit den geringeren Spielanteilen, hatten aber mehr und gefährlichere Chancen durch sehr gute Konter.

Holland machte sofort nach der Pause Druck. Bereits in der ersten Minute gab es Strafecke nach einem Foul von Müller, und nach schöner Doppelpassvariante nach rechts konnte Maartje Paumen aus kurzer Distanz ihr achtes Turniertor erzielen – zum ärgerlich frühen 1:1 (37.) aus deutscher Sicht. Die Holländerinnen setzten sich sofort wieder fest, drückten auf die Führung. Welten hatte eine gute Chance mit der Rückhand, verzog aber rechts. Nun kamen auch mal wieder die Deutschen ganz gut auf, hatten aber keine Kreisszenen zu verzeichnen, da die Titelverteidigerinnen hinten gut standen.

Zudem wurden die Bälle im Aufbau nun auch früher verloren, so dass der Druck der Holländerinnen zunahm. Nach gut zehn Minuten nahmen aber auch die deutschen Angriffe wieder an Qualität zu, es brannte nun auch immer mal wieder im holländischen Kreis, wie in der 44. Minute, als Hoffmann frei am Kreis auftauchte und ihre Rückpass von der rechten Grundlinie nur ganz knapp von zwei Mitspielerinnen verpasst wurde. Die Partie war wieder deutlich ausgeglichener als in der ersten Viertelstunde der zweiten Hälfte.

Die Deutschen konnten die Holländerinnen besser vom Kreis fernhalten. Was fehlte, war die eigene Großchance für die erneute Führung. Otte versuchte es in der 57. Minute mit einem Rückhandpass vor Tor, doch eine Holländerin fing den Ball noch vor Natascha Keller ab. Auf der anderen Seite war Reynolds in der 9. Minute gegen Ellen Hoog auf der linken Grundlinie zur Stelle. In der 61. Minute gab es eine harte Eckenentscheidung bei einem Foul von Müller an der linken Außenlinie. Doch Reynolds und Müller klärten in Gemeinschaftsarbeit.

Die Deutschen aber gaben sich nicht mit dem Remis zufrieden. Lydia Haase gewann in der 65. Minute ebenfalls die dritte Strafecke für ihr Team. Doch diese wurde ärgerlicher Weise verstoppt, die große Chance vertan. Und so kam es auf der anderen Seite, wie es in solchen Situationen so oft kommt. Nach einer Unachtsamkeit auf der linken Abwehrseite setzte sich Naomi van Ass auf der Grundlinie durch, passte genau im richtigen Moment zu Kim Lammers in die Mitte, die clever zum 1:2 einblockte.

Die Deutschen holten sich noch ihre vierte Ecke und trafen sogar nach Kombination, doch die australische Schiedsrichterin Lisa Roach gab das Tor nicht und auch nach einer Videoschiedsrichter-Anrufung wurde das Tor nicht gegeben. So blieb es bei der extrem ärgerlichen Niederlage durch das späte Gegentor.

 

Statistik:

1:0 Maike Stöckel (2.)

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1:1 Maartje Paumen (KE, 37.)

1:2 Kim Lammers (69.)

 

Ecken:

GER 4 (kein Tor) / NED 3 (1 Tor)

 

Grüne Karten:

GER - / NED -

 

Schiedsrichter:

Lisa Roach (AUS) / Soledad Iparraguirre (ARG)

 
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Spieltermine Deutschland
Montag, 30.08.2010 - 17:00
    » GER - NZL   2:0 (2:0)
Mittwoch, 01.09.2010 - 19:30
    » GER - JPN   2:1 (0:0)
Freitag, 03.09.2010 - 16:30
    » IND - GER   1:4 (1:2)
Sonntag, 05.09.2010 - 17:00
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Dienstag, 07.09.2010 - 19:30
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Donnerstag, 09.09.2010 - 19:30
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Samstag, 11.09.2010 - 16:30
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