Herren: Zweites Spanien-Duell auch verloren
21. Juli in Barcelona: Deutliche Leistungssteigerung in der Defensive
Die deutschen Herren haben auch ihr zweites vorolympisches Testmatch in Terrassa gegen Spanien mit 1:2 (1:0) verloren. Im Vergleich zum 3:4 (2:3) am Samstag attestierte Co-Trainer Stefan Kermas der Mannschaft jedoch eine Leistungssteigerung: „Vor allem defensiv haben wir deutlich besser gestanden. Vorn fehlte heute der letzte Druck, vielleicht auch ein bisschen die Kraft. Ein solch ausgeglichenes Spiel auf diesem hohen Niveau kann man dann auch verlieren. Das ist kein Grund zum Verzweifeln, denn die Ansätze waren gut. Jetzt müssen wir schauen, dass wir die nächsten Spiele in Peking, die alle auf solch hohem Niveau sein werden, gewinnen.“ Der deutsche Herren-Olympiakader fliegt nun am Dienstagmorgen zur Einkleidung durch den DOSB nach Mainz weiter.
Die Deutschen starteten in Terrassa am Montagmittag furios. Bevor die Spanier ihre erste Torchance durch eine Ecke von Rodrigo Garca hatten, die knapp vorbei ging (9.), hatten Christopher Zeller (Schlenzer von Keeper gehalten, 1.), Moritz Fürste (Witthaus-Pass beim Direktschuss nicht voll getroffen, 2.), erneut Zeller zweimal per Ecke (Schlenzer abgelaufen und dann knapp über das Tor, 3.) sowie Florian Keller (knapp vorbei nach Vorarbeit von Fürste und Zeller, 6.) schon fünfmal für höchste Gefahr im spanischen Kreis gesorgt.
Verdient fiel n der 13. Minute dann auch der Führungstreffer für Deutschland, als Tobias Hauke einen Freischlag am Kreis schnell ausführte und Florian Keller mit einem satten Schuss aus kurzer Distanz erfolgreich war. 7:2 lautete die Kreisszenen-Statistik nach kurzer Zeit, aber dann kamen die Spanier doch deutlich besser ins Spiel, gestalteten auch diese Statistik bis zur Pause noch ausgeglichen (9:9), wobei Max Weinhold im deutschen Tor einmal einen Überzahlangriff gut unterband (14.) und einmal Timo Weß in letzter Sekunde im Kreis klären konnte.
Klare Chancen hatte Spanien vor dem Wechsel kaum. Auf der anderen Seite gab es die bis zur Pause aber auch nicht mehr. Der Beginn der zweiten Hälfte war geprägt durch einen taktischen Feldversuch von Markus Weise, der fast zehn Minuten lang seinen Torwart nicht auf das Feld ließ und simulierte, wie man mit elf Feldspielern agieren könnte. Die taktische Marschroute für diese Phase ging in der Defensive gut auf: Die Abwehr ließ die Spanier so gut wie nie in Richtung Kreis kommen. Allerdings gelang es trotz erhöhten Offensivdrucks auch nicht, vorn zu guten Chancen zu kommen, so dass es bei Weinholds Rückkehr auf das Feld weiter 1:0 stand.
Matthias Witthaus hatte die dickste Chance, die Führung auszubauen, als er nach Konter eine argentinische Rückhand zu unplatziert in die Rüstung des Torwartes setzte (51.). Aus dem Konter nach diesem nicht genutzten Überzahlangriff resultierte dann das 1:1 durch Santiago Freixa, der nach Linksangriff der Spanier traf. „Ein bisschen typisch im Moment: Wir belohnen uns vorn für die gute Arbeit nicht, und kassieren hinten dann das Gegentor“, so Teammanager Jochen Heimpel.
Es gab dann auf beiden Seiten noch eine Chance auf den Siegtreffer. Die Deutschen nutzten diese bei einer Ecke (54.) nicht, während Spanien etwas kurios bei einer verstoppten Ecke, als der Ball halbhoch in den Kreis zurückgespielt wurde, das Tor noch machten. Ramon Allegre lupfte die Kugel über den liegenden Weinhold zum 2:1 (62.) ins Tor. Nicht eingesetzt wurden erneut die P-Akkreditierten (Ersatzleute) für Peking, Christian Schulte und Jan Marco Montag.
Tore im Überblick:
1:0 Florian Keller (13.)
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1:1 Santiago Freixa (51.)
2:1 Ramon Allegre (KE, 62.)
Strafecken:
ESP 2 (1 Tor) / GER 3 (kein Tor)
Schiedsrichter:
Xavier Adell (ESP) / Franzisco Vazquez (ESP)
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