Leistungsgerechtes Remis gegen Korea
5. Juli in Bremen: Deutschland – Korea 2:2 (2:0)
Im zweiten Spiel des Vier-Nationen-Turniers von Bremen haben Deutschlands Hockeydamen gegen Olympia-Teilnehmer Korea ein leistungsgerechtes Remis erreicht. Zur Halbzeit führten die Behrmann-Schützlinge, die in den letzten vier Vergleichen gegen die athletisch enorm starken Südkoreanerinnen jeweils verloren hatten, nach Toren von Maike Stöckel und Tina Bachmann sogar mit 2:0. Die Koreanerinnen hatten die Partie vor rund 750 Zuschauern beim Club zur Vahr aber über weite Phasen der zweiten Hälfte im Griff, pressten stark und kamen noch verdient zum Ausgleich. Der Turniersieg entscheidet sich am Sonntag voraussichtlich im Fernduell beider Teams, wenn Korea gegen Indien (10.30 Uhr) und Deutschland gegen die USA (12.30 Uhr) antreten.
„Ich bin mit der Leistung sehr zufrieden“, sagte Koreas Trainer Jin Soo Han nach der Begegnung. „Deutschland hat eine starke Mannschaft, ist Titelverteidiger in Peking. Ich habe ein gutes Spiel meiner Mannschaft gesehen.“ Auch Michael Behrmann sprach von einem gerechten Remis: „Mein Team hat sich im Vergleich zum Indien-Match gestern gesteigert. Mit den zwei Toren vor der Pause, als wir das Spiel und die koreanischen Konter gut im Griff hatten, lagen wir bei einem perfekten Ergebnis. In der zweiten Halbzeit hat Korea stark Druck gemacht. Wir haben sie durch einen leichten Fehler zum 2:1 quasi eingeladen. Das war eine gute Motivation für Korea. Am Ende gab es Chancen auf beiden Seiten, das Spiel noch zu gewinnen.“
Die Deutschen hatten Korea mit gutem Pressing in den ersten Minuten unter Druck gesetzt. Maike Stöckel hatte mit einer argentinischen Rückhand die erste gute Chance, scheiterte aber an der guten Torhüterin Young Hui Moon. Korea kam erstmals durch zwei Strafecken gefährlich vor Yvonne Franks Tor, konnte die Kölnerin aber nicht überwinden. Bis zur Schlussphase der ersten Hälfte spielte sich die Partie dann vor allem mit hohem Tempo im Mittelfeld zwischen den Kreisen ab.
Dann kam das deutsche Team wieder zu einem Übergewicht. Erst vergaben Fanny Rinne und Mandy Haase argentinisch noch gute Chancen, dann war Maike Stöckel, nach einem schönen Rechtsangriff über Eileen Hoffmann und Tina Schütze, im Nachfassen aber doch zum 1:0 (26.) erfolgreich. Janine Beermann hatte dann argentinisch die Chance auf das 2:0 verzog aber hoch rechts knapp (27.). Und es war schließlich die mit aufgerückte Abwehrchefin Tina Bachmann, die – nach gehaltenem Beermann-Stecherversuch – im Nachschuss flach das 2:0 (31.) besorgte. Yvonne Frank rettete die Zwei-Tore-Führung in die Pause, indem sie bei der dritten Ecke der Asiatinnen den Schlenzer mit toller Parade aus der bedrohten oberen linken Ecke fischte.
Nach dem Wechsel drückte Korea ganz stark auf das Tempo und es schlichen sich leichte Fehler m Aufbauspiel der Deutschen ein. So wehrte Frank das 1:2 bei zwei umstrittenen Ecken, die die nicht immer konsequente Schottin Anne McRae pfiff, noch ab. Nach einem Fehler von Fanny Rinne im Aufbau liefen dann aber gleich zwei Koreanerinnen allein auf Frank zu, und Mi Seon Kim überwand die deutsche Torfrau mit einem Flachschuss ins linke untere Eck (42.). Auch danach erarbeiteten sich die Asiatinnen noch einige Chancen und Ecken, konnten diese aber nicht nutzen.
Als Deutschland sich befreit zu haben schien und bei Chancen von Maike Stöckel (55.), Natascha Keller, die argentinisch an der Torfrau scheiterte (56.), wiederum Stöckel diesmal argentinisch (58.) und einem Stecher von Hoffmann (62.) die Entscheidung hätte herbeiführen können, da fiel doch noch der Ausgleich für Korea. Die siebte koreanische Ecke hatte, gespielt als Stechervariante auf den rechten Pfosten, Erfolg. Die Torschützin war Sung Hee Gim (63.).
Obwohl Lina Geyer dann in der 65. Minute von McRae Gelb gezeigt bekam – Behrmann: „Völliger Unfug, diese Entscheidung!“ – und Deutschland mehrere Minuten in Unterzahl agieren musste, hatten beide Mannschaften noch Großchancen auf den Sieg. Frank hielt noch stark gegen eine Rückhand von Mi Hyun Park. Vorn wurde ein Stecher von Stöckel noch abgepfiffen und bei der zweiten Strafecke für Deutschland in der 69. Minute verpassten Kühn von der Ableger-Position und Julia Müller im Nachschuss die Entscheidung.
Tore im Überblick:
1:0 Maike Stöckel (26.)
2:0 Tina Bachmann (31.)
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2:1 Mi Seon Kim (42.)
2:2 Sung Hee Gim (KE, 63.)
Schiedsrichterinnen:
Anne McRae (SCO) / Amy L. Hassick (USA)
Strafecken:
GER 2 (kein Tor) / KOR 8 (1 Tor)
Gelbe Karten:
GER 1 (Lina Geyer, 65.) / KOR –
Nicht eingesetzt wurden diesmal Pia Eidmann und Kristina Reynolds.
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