Deutsche Damen schlagen Gastgeber Argentinien
Deutliche Leistungssteigerung bringt Finalteilnahme in erreichbare Nähe
Die deutsche Damen-Nationalmannschaft hat ihr zweites Spiel beim Vier-Nationen-Turnier in Mendoza mit 4:3 (3:0) gegen Gastgeber Argentinien gewonnen. Dabei zeigte sich das Team von Bundestrainer Michael Behrmann einen Tag nach der Auftaktniederlage gegen die USA stark verbessert und überzeugte mit einer konsequenten Chancenverwertung. „Wir haben unsere gestrige Niederlage genau analysiert und waren gut auf den Gegner eingestellt. Sowohl in der Defensive, als auch im Angriff war das heute eine deutliche Steigerung“, freute sich Behrmann.
Seine Mannschaft legte vor 1.500 Zuschauern gut los und hatte schon nach drei Minuten die Chance zur Führung, als Anke Kühn die argentinische Torfrau mit einem platzierten Strafeckenschuss zu einer Glanparade zwang. Besser machte es zwei Minuten später Junioren-Welthockeyspielerin Maike Stöckel, die einen Querpass abfing und per Rückhandschuss eiskalt zur deutschen Führung vollstreckte. Nachdem die Südamerikanerinnen ihre erste Strafecke verstoppt hatten (9.), scheiterte auf der anderen Seite Fanny Rinne bei der zweiten deutschen Ecke am Pfosten. Aber schon kurz darauf durften die Gäste erneut jubeln: Abwehrchefin Tina Bachmann führte einen Freischlag am Schusskreis blitzschnell aus und fand Tina Schütze, die die Kugel halbhoch ins Gehäuse drosch (15.). Kurios wurde es dann nach 23 Minuten. Argentinien verstoppte zunächst eine weitere Strafecke, versenkte dann aber den von außerhalb in den Kreis zurückgespielten Ball mit einem knallharten Schlag unter die Latte. Nachdem eine Schiedsrichterin zunächst auf Tor entschieden hatte, nahm sie den Treffer nach Rücksprache mit ihrer Kollegin wieder zurück, da noch keine deutsche Spielerin am Ball war und der Schuss somit nicht über Bretthöhe hätte aufs Tor geschlagen werden dürfen. Die kurzzeitige Unruhe auf dem Spielfeld nutze der Europameister eiskalt aus. Diesmal bediente Tina Schütze ihre Kölner Vereinskameradin Maike Stöckel mit einer herrlichen Rechtsflanke, die diese per Rückhandblock zum 3:0 ins Tor versenkte.
Die zweite Halbzeit verlief zunächst ausgeglichen und beide Mannschaften standen sehr stabil in der Abwehr. Es wurden kaum klare Torchancen herausgearbeitet. In der Schlussviertelstunde bekamen die Zuschauer dann aber noch einmal einiges geboten. Nach einem nicht gegebenen Siebenmeter für Deutschland (55., Fußabwehr auf der Linie, Behrmann: „Die einzige, die das nicht gesehen hat, war die kanadische Schiedsrichterin“) nutzte Marion Rodewald in der 57. Minute die fünfte deutsche Ecke zum 4:0. Doch Die Gastgeberinnen bewiesen Moral und schaffte durch Alejandra Gulla den Anschlusstreffer (59.). Deutschland wirkte plötzlich unsicher im Spielaufbau und brachte den Gegner so ins Spiel zurück. Als dann Claudia Burkhardt und Mariana Gonzalez-Oliva mit einem Doppelschlag auf 3:4 verkürzten (66. und 68.), mussten die Behrmann-Schützlinge sogar noch einmal um den Sieg bangen. Doch in den Schlussminuten ließ die Abwehr keine weitere Chance für die Südamerikanerinnen mehr zu und rettete den knappen Erfolg über die Zeit. „Jetzt haben wir eine gute Ausgangsposition für das letzte Vorrundenspiel gegen Südafrika am Samstag und wollen mit einem Sieg den Einzug ins Finale perfekt machen“, blickte Behrmann schon voraus.
Tore im Überblick:
0:1 Maike Stöckel (5.)
0:2 Tina Schütze (15.)
0:3 Maike Stöckel (27.)
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0:4 Marion Rodewald (KE, 57.)
1:4 Alejandra Gulla (KE, 59.)
2:4 Claudia Burkhardt (KE, 66.)
3:4 Mariana Gonzalez-Oliva (68.)
Strafecken:
ARG 6 (2 Tore) / GER 6 (1 Tor)
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