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Sieg durch harte Arbeit öffnet Tor zum Finale weit
300. Länderspiel von Tibor Weißenborn für die DHB-Auswahl
Die deutschen Herren haben auch ihr drittes Vorrundenmatch beim Olympia-Qualifikationsturnier im japanischen Kakamigahara „zu Null“ gewonnen. Beim 3:0 (1:0) über das bislang unbesiegte Malaysia, das nach dem 4:4 gegen Italien allerdings unbedingt punkten musste, um selbst die Tür zum Finale noch offen zu halten, hatten die Weise-Schützlinge allerdings deutlich härter zu arbeiten, als zuvor bei den Kantersiegen gegen Italien und die Schweiz. Es war auch Torwart Ulrich Bubolz zu verdanken, dass nun mit fünf Punkten Vorsprung auf Malaysia sogar eine Niederlage in den beiden noch ausstehenden Gruppenspielen gegen Japan (heute ebenfalls mit dem dritten Sieg gegen Italien mit 5:1) und Polen möglich wäre, ohne die Finalteilnahme am Sonntag zu gefährden.
„Für die Turniersituation war das jetzt sehr gut, dass wir mal einen härteren Gegner hatten, so dass es nicht ein solches Einbahnstraßen-Hockey war“, resümierte Bundestrainer Markus Weise. „Malaysia hat klar besser gespielt als in den ersten beiden Partien. Aber meine Mannschaft hatte fast die gesamte Zeit Spielkontrolle, In den wenigen Szenen, wo es enger wurde, hat Uli Bubolz das sehr gut gemacht und verhindert, dass der Gegner noch besser ins Spiel kam. Insgesamt sind wir nur etwas verschwenderisch mit unseren Großchancen umgegangen. In der Prognose bleibe ich dabei, dass wir im Finale die Japaner wieder sehen. Malaysia hat zwar eine Chance, wenn wir im Gruppenspiel übermorgen gegen Japan gewinnen, selbst noch mit einem Sieg über Japan ins Finale zu kommen, aber ich denke, dass Japan das Rennen macht.“
Im deutschen Team feierte Tibor Weißenborn Jubiläum. Bereits zum 300. Mal trug der heute für RW Köln spielende Berliner das DHB-Trikot im A-Kader. Der nach Japan mitgereiste DHB-Präsident Stephan Abel ehrte den 27-Jährigen, der damit als fünfter Spieler überhaupt die 300er Marke überschritt. Rekord-Nationalspieler ist Philipp Crone (342 Einsätze). Weise sagte zu Weißenborns Leistung: „Er hat ein ordentliches Spiel gemacht, und dabei vor allem durch seine Präsenz auf dem Feld positiv auf die innere Verfassung der Mannschaft eingewirkt.“ Weißenborn selbst war auch zufrieden: „Durch die Ausrichtung des Gegners ist das Spiel heute im Mittelfeld etwas an mir vorbei gelaufen, weil lange Bälle in die Spitze gespielt werden konnten. Aber aus Mannschaftssicht war das ein ordentliches Spiel, bei dem wir nur statt sechs, sieben Toren lediglich drei gemacht haben. Aber darauf kommt es nicht an!“ Mehr zu diesem Thema finden Sie in diesem ausführlichen Artikel:
Tibor Weißenborn - der fünfte DHB-300er
In der Anfangsphase drängte Deutschland schnell auf die Führung. Drei Ecken in den ersten acht Minuten konnten durch Christopher Zeller aber nicht verwertet werden. Er scheiterte am heute überragenden malaysischen Schlussmann Subramaniam, beziehungsweise rutschte bei einer Ausführung auch ab. In der 10. Minute dann die erste und einzige Strafecke für Malaysia, die ganz knapp rechts über das Tor von Ulrich Bubolz strich. Es war erneut Zeller, der in der 18. Minute die Großchance zur Führung hatte, als er den ball abfing, über links in den Kreis eindrang und erneut am Keeper scheiterte.
Es ging in dieser Phase ziemlich offen hin und her. Malaysia scheiterte zweimal an Bubolz und Philipp Zeller holte in höchster Not einen Schuss für Bubolz von der Linie. Im Konter vergab Philipp Witte nach Doppelpass mit Moritz Fürste die Führung (21.). In der 22. Minute wurde die vierte Strafecke erneut abgepfiffen wegen gefährlichen Spiels. Die Deutschen protestierten, weil sie es anders sahen. Und auch Weise sagte später: „Die erste Welle der Herausläufer hat sich mit dem Körper in den Schuss geworfen. Das ist irregulär.“ Doch in der 23. Minute war der Bann schließlich gebrochen. Timo Weß fand mit einem langen Ball Christopher Zeller im gegnerischen Kreis und der legte sich in den Schuss, traf zur verdienten Führung. Kurz vor der Pause hatte auch Bubolz in einer ähnlichen Situation noch einmal alle Hände voll zu tun, um die Führung in die Kabine zu retten.
Hieß es in der ersten Hälfte noch 10:3-Kreisszenen für Deutschland, wurde die Überlegenheit nach dem Wechsel noch deutlicher. 13 Mal tauchten die Weise-Schützlinge dann im Kreis des Gegners auf, Malaysia nur noch einmal vor Bubolz. Doch erst einmal schoss Zeller den Keeper weiter warm. Die fünfte Ecke ging auch flach nicht rein. In der 42. Minute entschärfte Bubolz einen malaysischen Konter – die letzte Chance auf dieser Seite des Platzes. Danach spielte nur noch das deutsche Team, das mehr Reserven zu haben schien.
Im Nachschuss an einen gehaltenen Torschuss von Matthias Witthaus traf Oliver Korn zum 2:0 (43.). Eine Schrecksekunde in der 52. Minute, als Maximilian Müller einen Ball in den Unterleib bekam. Doch nach zehn Minuten Behandlung konnte der Nürnberger weiter spielen. Zwischendrin hatte Biederlack Ecke Nummer sechs herausgeholt, die als Variante von Jan Marco Montag auf Timo Weß gespielt wurde, der rechts oben zum 3:0 (57.) traf – bereits der vierte Turniertreffer des Kapitäns. Korn vom Siebenmeterpunkt aus, Hauke vom Kreisrand und Keller per Stecher nach Hauke-Flanke verpassten danach allesamt, das Ergebnis noch auszubauen. In der 67. Minute brachten auch die siebte Strafecke und drei Nachschüsse die Kugel nicht zum 4:0 über die Linie.
Tore im Überblick:
1:0 Christopher Zeller (KE, 23.)
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2:0 Oliver Korn (43.)
3:0 Timo Weß (KE, 58.)
Strafecken:
GER 7 (1 Tor) / MAL 1 (kein Tor)
Schiedsrichter:
Satoshi Kondo (JAP) / Marcello Servetto (ESP)
Deutsche Torschützen in Kakamigahara
Schütze Tore aktuell
1. Timo Weß 4 1
1. Matthias Witthaus 4 -
1. Christopher Zeller 4 1
4. Florian Keller 3 -
5. Sebastian Draguhn 2 -
5. Benjamin Weß 2 -
7. Oliver Korn 1 1
7. Philip Witte 1 -
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