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Galavorstellung gegen die Schweiz
Auch ohne den verletzten Christopher Zeller klappte es in der Offensive gut
Die deutschen Herren konnten im zweiten Vorrundenspiel des Olympia-Qualifikationsturniers von Kakamigahara (Japan) wieder überzeugen. Im Vergleich zum 8:0 (4:0) am Samstag über Italien nutzten die Schützlinge von Bundestrainer Markus Weise ihre Chancen gegen die eigentlich besser eingeschätzten Schweizer noch effektiver, obwohl Topscorer Christopher Zeller nach einer gegen die Italiener erlittenen Knieverletzung gar nicht zum Einsatz kam, sondern geschont wurde. Dafür zeigten Matthias Witthaus (2 Tore), Florian Keller (3) und Timo Weß (3) als Eckenschütze sich vor rund 1.000 Zuschauern in bester Torlaune. Benjamin Weß und Philip Witte erzielten die weiteren Treffer. Dritter Gegner ist nun am Dienstag um 10 Uhr (deutscher Zeit) Malaysia.
Markus Weise war absolut zufrieden: „Das haben die Jungs heute richtig klasse gespielt. Die Schweizer haben sie nach allen Regeln der Kunst auseinander genommen. Eigentlich hatte ich die stärker erwartet als die Italiener, aber sie wirkten auch etwas platt nach dem 1:2 gestern gegen die Japaner. Christopher Zeller haben wir nach der leichten Knieverletzung nur geschont. Er ist einsatzfähig und wird das nächste Spiel machen.“ Die Gesamtstatistik der Kreisszenen von 47:3 belegt, wie überlegen die Weise-Schützlinge waren.
Vor dem Spiel wurde Weltmeister Sebastian Draguhn für seinen heute 100. Länderspieleinsatz für Deutschland vom mitgereisten DHB-Präsident Stephan Abel geehrt. Der Neusser hätte sich auch liebend gern im Jubiläumsspiel mit seinem 35 Tor belohnt, hatte aber trotz bester Gelegenheiten viel Pech im Abschluss. Dabei drehte er bereits in der Anfangsphase stark auf, holte in der 4. Minute nach Rechtsangriff per argentinischer Rückhand eine Ecke, bei deren Ausführung er allerdings abrutschte. Nachdem der erneut überragende Matthias Witthaus die nächste Ecke geholt hatte, scheiterte Draguhn wieder mit einem Flachschlenzer.
So war Witthaus das 1:0 vorbehalten, nachdem Oliver Korn den Ball im Schweizer Aufbau abgefangen hatte. Der Krefelder traf flach vom Kreisrand zur Führung (8.). Nur Sekunden nach dem Wideranstoß hatte Moritz Fürste die nächste Großchance nach Rechtsflanke. Deutschland hielt den Druck aufrecht. Das 2:0 (9.) fiel durch Timo Weß, der bei der dritten Strafecke von Florian Keller per Ablage bedient wurde. Und nur fünf Minuten später war es Benjamin Weß per Nachschuss, der das 3:0 machte, nachdem der insgesamt gute Schweizer Keeper Patrick Egloff Philip Wittes Schuss noch gehalten hatte.
Es ging mit der deutschen Dominanz weiter. Ein Keller-Konter eröffnete Philip Witte die nächste Großchance per argentinischer Rückhand (17.). Dann tauchte plötzlich Abwehrspieler Jan Marco Montag bei einer Draguhn-Flanke frei zentral vor Tor auf, konnte die Kugel aber nicht unterbringen. Eine Minute später war es Korn, der im Kreis den Torschuss verpasste. Erst in der 22. Minute tauchten die Schweizer erstmals im Kreis bei Christian Schulte, der heute das deutsche Tor hütete auf. Eingreifen musste dieser aber erst in der 24. Minute bei der ersten und einzigen Schweizer Ecke, die er sicher parierte.
In der 28. Minute hatte Montag seine zweite Großchance, als er vom Siebenmeterpunkt aus argentinisch nur ganz knapp am Tor vorbei schoss. Auch die von Korn herausgeholte vierte Ecke blieb ungenutzt. Dann verpassten Niklas Meinert und Witte knapp eine Keller-Flanke von der linken Außenlinie. Der Berliner bekam dann bei einem Torschussversuch einen Ball ins Gesicht, musste kurz behandelt werden, konnte aber weiter spielen. In der Zwischenzeit hatte sein Sturmpartner Matthias Witthaus das 4:0 (31.) erzielt, als er sich im Kreis auch von mehreren Stockfouls nicht aufhalten ließ und sicher vollstreckte.
In der Minute darauf setzte Witthaus Philip Witte ideal ein, der auf 5:0 (32.) erhöhte. Kurz vor dem Wechsel bereiteten Meinert und Witte noch für Draguhn vor, dem das Pech an diesem Tag aber treu blieb. Auch sein Schlag direkt vor dem Pausenpfiff ging hauchdünn vorbei. Nach dem Wechsel ließen die Deutschen keinen Deut nach. Montag steckte die fünfte Ecke nach hinten auf Weß durch, der zum 6:0 (38.) traf. Und Matthias Witthaus prüfte kurz darauf die Stabilität der Latte des Schweizer Gehäuses (40.).
Es brannte weiter vor Egloff. Korn und Benjamin Weß verpassten eine Flanke ganz knapp (41.), ehe Florian Keller eine Ecke zum 7:0 (42.) „einschweißte“. In dieser Szene sah Tobias Bergmann wegen Meckerns die Gelb Karte. Der in Deutschland lebende Schweizer musste für einige Minuten auf die Strafbank und zuschauen, wie Keller nach Witthaus-Flanke per Stecher das 8:0 (45.) erzielte. In der 54. Minute meldete sich auch Youngster Tobias Hauke mit einer argentinischen Rückhand, die knapp vorbei ging, mal zu Wort. Die von Keller geholte nächste Strafecke blieb ungenutzt.
Dafür versenkte der immens starke Florian Keller einen harten Pass von Sebastian Biederlack erneut per Stecher zum 9:0 (60.) und komplettierte seinen lupenreinen Hattrick. Erst in der 63. Minute hatte auch die Schweiz mal wieder einen Torschuss zu verzeichnen, den Schulte aber hielt. Auch Egloff konnte sich einmal mehr auszeichnen, als er eine argentinische Rückhand von Keller entschärfte (64.). Doch das 10:0, erneut per Eckenablage von Montag auf Timo Weß, konnte auch er dann nicht mehr verhindern.
Keller per Eckenschlenzer hatte noch die Chance auf mehr (67.). Und auch Matthias Witthaus komplettierte seine Treffer-Statistik nach dem Lattenschuss noch durch einen Pfstentreffer, als ihn Philipp Zeller mit einem Pass über das gesamte Feld in Szene setzte (69.). Korn holte in der Schlussminute sogar noch Ecke Nummer elf heraus, doch auch die wurde dann nicht mehr genutzt. „Ich glaube, länger kann man in einem Match gar nicht voll konzentriert spielen“, lobte auch Teammanager Jochen Heimpel die Mannschaft.
Tore im Überblick:
0:1 Matthias Witthaus (8.)
0:2 Timo Weß (KE, 9.)
0:3 Benjamin Weß (14.)
0:4 Matthias Witthaus (31.)
0:5 Philip Witte (32.)
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0:6 Timo Weß (38.)
0:7 Florian Keller (KE, 42.)
0:8 Florian Keller (45.)
0:9 Florian Keller (60.)
0:10 Timo Weß (KE, 64.)
Strafecken:
GER 11 (3 Tore) / SWI 1 (kein Tor)
Gelbe Karten:
GER - / SWI 1 (Tobias Bergmann, 42.)
Schiedsrichter:
Satoshi Kondo (JAP) / Murray Grime (AUS)
Deutsche Torschützen in Kakamigahara
Schütze Tore aktuell
1. Matthias Witthaus 4 2
2. Florian Keller 3 3
2. Timo Weß 3 3
2. Christopher Zeller 3 -
5. Sebastian Draguhn 2 -
5. Benjamin Weß 2 1
7. Philip Witte 1 1
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