Erster Sieg im dritten Spiel der Trophy
24. Juni in Rotterdam: Deutsche Mannschaft mit unterschiedlichen Halbzeit-Leistungen
Eine überragende erste Halbzeit bescherte dem deutschen Herrenteam in Rotterdam gegen Korea den ersten Sieg im dritten Spiel der Champions Trophy. Die Deutschen führten zur Pause bereits 4:1 durch Tore von Florian Keller (2), Sebastian Draguhn und Oliver Korn, und hätten eigentlich sogar noch deutlich höher vorn liegen können. Dann drehten die Koreaner mächtig auf, zeigten die beste Turnierleistung bis dahin in Rotterdam und kamen bis zum Schlusspfiff sogar noch bedrohlich nahe. Letztlich siegte das Weise-Team jedoch verdient und erhält sich damit die Chancen, vielleicht doch noch das Finale am Sonntag erreichen zu können. Gegner im nächsten Spiel am Donnerstag um 17.05 Uhr ist nun Vize-Weltmeister Australien.
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"Die Leistung in Halbzeit eins war gut", sagte Markus Weise. "Doch auch da haben wir die Koreaner schon zu viel mit dem Ball laufen lassen. Dann sind diese schnellen Spieler schwer zu stoppen. Leider haben wir das in Halbzeit zwei nicht besser gemacht. Korea ist über das starke Pressing und die tollen läuferischen Eigenschaften immer mehr ins Spiel gekommen - und wir haben sie gewähren lassen. Hier wäre es angezeigt gewesen, das Spiel mal anzuhalten, statt brav nebenher zu laufen. Wenn man da nicht reagiert, endet so eine Partie sonst sogar noch Remis."
Das Spiel startete mit einer Chance für den ehemaligen Gladbacher Jong Ho Seo, der nur um Zentimeter von der rechten Seite das von Ulrich Bubolz gehütete Tor am langen Pfosten verfehlte. Doch dann begann das deutsche Team die Lücken in der koreanischen Abwehr gnadenlos aufzudecken. Nach einer Flanke von links brach Florian Keller durch, täuschte auf dem Weg nach rechts noch den koreanischen Keeper Ko und schlug flach hart ins linke Eck zum 1:0 (3.) ein. Fünf Minuten später ließ Matthias Witthaus vier Koreaner wie Slalomstangen stehen und traf den rechten Pfosten. Oliver Korn nahm ihm den Abpraller vom Schläger und konnte das 2:0 auf seinem Konto gutschreiben lassen.
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Sebastian Draguhn scheiterte in der 13. Minute nach Solo über links noch an Keeper Ko. Doch nur eine Minute später nutzte er die erste Strafecke der Deutschen direkt zum 3:0 (13.). Bei Korea stieg die Hoffnung, als Dyung Kim die erste Strafecke der Asiaten flach zum 1:3 nutzte – allerdings sah Ulrich Bubolz dabei nicht allzu gut aus, denn die Kugel prallte von seinem Füßling ins Tor. Deutschland hätte weiter erhöhen können. Nevado verpasste das Tor nach Draguhn-Freischlag mit einem Rückhand-Stecher nur um Zentimeter und hatte danach auch noch argentinisch eine Großchance, traf dabei den Ball aber nicht.
Doch nachdem Bubolz und Biederlack gemeinsam einen weiteren Konter klären konnten, bekam das deutsche Team einen Siebenmeter zugesprochen, als Kim im eigenen Kreis mit dem Körper ein Tor verhinderte. Erneut Florian Keller traf – etwas glücklich, weil Ko dran war – zum 4:1 (21.). Ein starker Konter über Witthaus hätte fast das 5:1 gebracht, aber Kellers Volley wurde von Ko mit starker Parade entschärft. Bubolz hielt die zweite koreanische Ecke. Danach hatten nur noch Witthaus mit einem Schuss und Christoph Menke mit dem Nachschuss Torchancen, scheiterten dabei aber. So ging es mit 4:1 in die Pause.
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Korea kam mit dem sichtbaren Willen aus der Kabine, den Schaden weiter einzudämmen. Trotz des großen Drucks, den die Asiaten nun machten, hatte das deutsche Team die erste gute Chance, als Witthaus Oliver Korn auf Stecher spielte und der Düsseldorfer mit dem Rücken zum Tor zwar Ko ins falsche Eck geschickt hatte, aber das Tor rechts knapp verfehlte. Dann musste Bubolz gegen Ho in höchster Not retten. Korea machte unglaubliches Tempo bis in den deutschen Kreis hinein, hatte aber nur wenige klare Chancen, wie etwa durch Nam Yong Lee in der 50. Minute. Dann fiel doch das 2:4, als ebenfalls Nam argentinisch von halbrechts in der gleichen Minute genau den Innenpfosten traf und Bubolz keine Chance ließ.
Keller hätte in der 53. Minute mit der argentinischen Rückhand das 5:2 machen müssten, verfehlte da aber das Tor knapp rechts. Es ging jetzt hin und her, wobei die Koreaner schneller und bissiger wirten. Erneut Nam hatte eine gute Chance zum Anschlusstreffer (60.). Auf der anderen Seite hielt Ko einen Stecher von Draguhn sicher (62.). Mit einem Traumtor brachte Kapitän Jong Ho Seo sein Team dann noch einmal heran. Er nahm eine Flanke von links mit dem Rücken zum Tor an, drehte sich blitzschnell von Timo Weß weg und versenkte die Kugel aus sieben Metern halbhoch rechts im Tor.
Die Koreaner hatten sogar noch zwei – zumindest halbe – Chancen zum Ausgleich, als Eun Seong Hong eine Flanke einen Meter vor Tor knapp verpasste und als Kang aus deutlich zu spitzem Winkel von rechts hoch über das Tor schoss. Nicht eingesetzt wurden beim deutschen Team diesmal Moritz Fürste, mit dessen Leistung in den Vorspielen der Bundestrainer nicht zufrieden war, und Ersatzkeeper Max Weinhold.
Tore im Überblick:
1:0 Florian Keller (3.)
2:0 Oliver Korn (7.)
3:0 Sebastian Draguhn (KE, 13.)
3:1 Dyung Kim (KE, 16.)
4:1 Florian Keller (21.)
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4:2 Nam Yong Lee (50.)
4:3 Jong Ho Seo (64.)
Schiedsrichter:
Rob ten Cate (NED) / David Gentles (AUS)
Strafecken:
GER 1 (1 Tor) / KOR 2 (1 Tor)
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