Australien mit verdientem Sieg
26. Juni in Rotterdam: "Ein eher bescheidener Tag", sagte Weise
Beim Duell Vize-Weltmeister gegen Weltmeister konnte sich Australien am Donnerstagabend im vierten Gruppenspiel der Champions Trophy in Rotterdam beim verdienten 3:1-Sieg (1:1) in besserer Frühform präsentieren als das deutsche Team. „Die haben hier alle ihre Stärken voll eingebracht, und wir hatten eher einen bescheidenen Tag, haben in der ersten Hälfte gegen das Pressing nicht gut gespielt und in der zweiten Halbzeit, als es besser lief, drei oder vier unnötige Konter gefangen“, analysierte Markus Weise. Er relativierte die Leistung aber auch: „Der Jahreshöhepunkt ist für uns im August in Peking. Nach der Champions Trophy ist der ganze Stress mit Liga, Vorbereitungslehrgängen und Länderspielen erstmal vorbei. Dann hat die Mannschaft 14 Tage Pause. Die braucht sie auch dringend. Es ist zwar schön anzusehen, wenn du hier in Rotterdam ein Feuerwerk abfackelst, aber davon hast du in Peking nachher gar nichts.“
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Der Vize-Weltmeister und Olympiasieger von 2004 aus Australien machte gleich zu Spielbeginn eine Menge Druck. Besonders der zweifache Welt-Hockeyspieler Jamie Dwyer brachte immer wieder Gefahr vor das diesmal wieder von Max Weinhold gehütete deutsche Tor. Doch in der Startphase konnten auch die Deutschen noch einige gute Chancen kreieren, wie etwa durch einen argentinischen Rückhandschuss von Florian Keller und zwei Strafecken von Timo Weß und Jan Marco Montag. Doch Zählbares brachten zuerst die Australier zustande, die einen schnell ausgeführten Freischlag in der 17. Minute durch Dwyers Stecher zum 1:0 nutzten.
Australien blieb weiter das dominierende Team, hatte noch einige gute Chancen, die zum Teil verpasst, zum Teil durch Weinhold vereitelt wurden. Eine mittig verwandelte Strafecke von Florian Keller – sein bereits sechster Turniertreffer – brachte das etwas glückliche 1:1 knapp zehn Minuten vor dem Wechsel. Die Weise-Schützlinge brachten das Ergebnis durch gute Verteidigungsarbeit in die Pause, hätten sich über einen Halbzeit-Rückstand aber schon nicht beschweren können.
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Zu Beginn der zweiten Hälfte hatten wieder beide Teams gute Chancen. Ein gut ausgespielter Konter, mitten in deutsche Angriffsbemühungen hinein, brachte den „Kookaburras“ allerdings die Führung zurück. Es war der junge Fergus Kavanagh, der Weinhold mit seinem Schuss keine Chance ließ. Wieder hätte Deutschland per Ecke den Ausgleich machen können oder sogar müssen, denn Timo Weß hatte Zeit und Platz von der Ablage, schlenzte aber knapp neben das Tor. Ein erneuter Konter brachte dann sogar das 3:1 durch Eddie Ockenden, der eine Flanke von Dwyer per Stecher verwertete (51.).
Die Schlussphase gehörte, von einigen Kontern unterbrochen, mehr dem deutschen Team, das aber trotz zweifacher Überzahl bei Strafzeiten gegen Australien in der Chancenverwertung diesmal nicht sehr effektiv war. So blieb es am Ende bei dem „verdienten Sieg“, wie auch Markus Weise zugestand. „Uns haben weitestgehend der Speed und die Mittel gefehlt, um voll gegen halten zu können. Diesmal war vor allem die Unterstützung aus dem Sturm schwach, wo Bälle nicht lange gehalten wurden und auch die Laufbereitschaft nicht richtig gestimmt hat. Nicht eingesetzt wurden diesmal Ulrich Bubolz und Oliver Korn.
Tore im Überblick:
1:0 Jamie Dwyer (17.)
1:1 Florian Keller (KE, 26.)
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2:1 Fergus Kavanagh (44.)
3:1 Eddie Ockenden (51.)
Strafecken:
AUS 2 (kein Tor) / GER 5 (1 Tor)
Gelbe Karten:
AUS 2 (Luke Doerner, Eddie Ockenden) / GER -
Schiedsrichter:
Rob ten Cate (NED) / John Wright (RSA)
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