Murray: "Einige haben sich wohl aus dem Kader gespielt!"
Argentinien überrascht und bleibt an der Spitze dran
Argentinien feierte bei der Samsung Champions Trophy Women in Mönchengladbach im dritten Spiel den zweiten Sieg. Dieses Ergebnis war vor dem Spiel von den wenigsten Fachleuten erwartet worden, ging aber aufgrund des deutlich besseren Spieles der Südamerikanerinnen vollkommen in Ordnung. Argentiniens Trainer Gabriel Minadeo war entsprechend zufrieden, sah aber noch eine Menge Arbeit, vor allem in der Defensive.
Die "Las Leonas" machten von Beginn an Druck, vor allem durch Augustina Soledad Garcia mit langen Bällen auf die Stürmerinnen, allerdings war der Aufbau im Mittelfeld zunächst zu ungenau, als das etwas Zählbares heraussprang. Nach einer Viertelstunde passte Mercedes Margalot hart in den australischen Kreis, der Ball landete im Tor – allerdings ohne einen argentinischen Schläger berührt zu haben, daher nur lange Ecke. Argentinien blieb am Drücker und prüfte in der 23. Minute gleich drei Mal Rachel Imison im australischen Tor.
Nur zwei Minuten später zog Luciana Aymar einen Sprint von Viertellinie zu Viertellinie an, passte dann auf Garcia, die jedoch zu lange zum Abschluss brauchte, Imison hielt sicher. Die vollkommen verdiente Führung besorgte dann Barrinuevo per Strafecke, Jessica Arrold als Absicherung auf der Linie war machtlos. Von Australien war auch in der Folge kaum etwas zu sehen, Argentinien machte durch Aymar hinter den Spitzen weiter Druck – 7:1 Torschüsse zur Halbzeit sprachen eine deutliche Sprache.
Etwas überraschend dann der Ausgleich in der 41. Minute, Madonna Blyth passte auf den 7m-Punkt, wo Megan Rivers vollkommen frei stand und einschieben konnte – das 200. Tor für Australien bei einer Champions Trophy. Vor und nach dem Treffer jedoch das gewohnte Bild, Argentinien kombiniert gefällig bis zum Schusskreis, ohne jedoch erfolgreich zu sein. Der Führungstreffer dann erneut per Strafecke – Luchetti blockt einen hoch abgewehrten Ball ins Tor (53.).
Danach weiter argentinischer Druck, vor allem durch Aymar in Bestform, ehe in den letzten zehn Minuten die Australierinnen besser ins Spiel kamen, Hudsons Ball ging knapp über das Tor (67.), letzten Endes zu spät. Argentinien bleibt in Reichweite der Finalplätze, während Australien wohl nur noch theoretische Chancen verbleiben. Entsprechend angefressen war Australiens Coach Frank Murray nach dem Spiel: „Einige Spielerinnen haben sich heute wohl definitiv aus dem Kader für Peking gespielt. Wir müssen jetzt in uns gehen und viel nachdenken.“
Sein Gegenüber Gabriel Minadeo war nach einem harten Spiel zufrieden mit dem Ergebnis, verlangte aber von seiner Mannschaft, „die Konzentration auch über volle 70 Minuten aufrechtzuerhalten.“ Auch Spielerin Marianna Rossi war mit dem wichtigen Sieg überglücklich – Argentinien bleibt damit seit neun Spielen gegen Australien bei einer Champions Trophy ungeschlagen.
Tore:
0:1 Noel Barrinuevo (27., KE)
1:1 Megan Rivers (42.)
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1:2 Rosario Luchetti (53., KE)
Ecken:
AUS 3 (kein Tor) / ARG 5 (2 Tore)
Schiedsrichter:
Christiane Hippler (GER), Chieko Samo (JPN), Frances Block (ENG, Video)
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