„Für uns war das der Wunschtermin“
Die deutsche Damen-Nationalmannschaft befindet sich unter Bundestrainer Jamilon Mülders im Aufwind – Co-Trainer Michael Willemsen freut sich bei der WM-Generalprobe auf seine persönliche Rückkehr zum Club zur Vahr Nach den nicht nach Wunsch verlaufenen Olympischen Spielen 2012 – in London belegte die DHB-Auswahl nur Platz sieben – ging es wieder steil bergauf für die deutsche Damen-Nationalmannschaft. Maßgeblich daran beteiligt: Jamilon Mülders.
Der Bundestrainer trat Ende Oktober 2012 die Nachfolge von Michael Behrmann an und hatte wenige Monate später schon gleich mächtig Grund zum Jubeln. Bei der EM 2013 im belgischen Boom feierte Deutschland zum zweiten Mal in der Geschichte den Titelgewinn. Der letzte große Erfolg bei einer WM liegt indes schon Jahrzehnte zurück: 1981 wurde die deutsche Auswahl Weltmeister – zum zweiten Mal nach 1976. Ob das Mülders-Team in Den Haag Geschichte schreiben und den dritten Titel einfahren kann?
Das Vier-Nationen-Turnier in Bremen könnte ein erster Fingerzeig sein, wie gut Kapitänin Julia Müller und Co. in Schuss sind. Es ist zugleich die Generalprobe für die WM, die nur zwei Wochen später in den Niederlanden startet. „Für uns war das der Wunschtermin. Wir werden in Bremen erstmals mit dem endgültigen WM-Kader auflaufen. Das Turnier ist ganz klar der wichtigste Meilenstein auf dem Weg zur WM“, sagt Jamilon Mülders. Der Bundestrainer betont allerdings auch, dass seine Mannschaft beim Vier-Nationen-Turnier noch nicht bei den 100 Prozent sein werde, die in Den Haag erreicht werden sollen.
„Aber es geht dort ganz stark darum, sich in der Konstellation einzuspielen und am Feintuning zu arbeiten“, so der 37-Jährige. Personell hatten die Verantwortlichen bei der Nominierung des 18er-WM-Kaders die Qual der Wahl. „Das ist ein gutes Zeichen, dass uns die Nominierung nicht so leicht gefallen ist, weil sich einfach viele gute Spielerinnen anbieten“, erklärt Michael Willemsen. Für den Co-Trainer der deutschen Auswahl dürfte das Vier-Nationen-Turnier eine ganz besondere Veranstaltung sein.
Michael „Willi“ Willemsen war 16 Jahre Sportlicher Leiter und Trainer beim Club zur Vahr, ehe er im März 2013 die Grün-Weißen in Richtung DTV Hannover verließ. Nun kehrt der 53-Jährige an seine alte Wirkungsstätte zurück und sagt: „Ich war längere Zeit nicht in Bremen und freue mich jetzt, den Club auch mal wieder eine Woche genießen zu dürfen.“
Die deutsche Damen-Nationalmannschaft sieht Willemsen derweil „auf einem sehr guten Weg. Wir gucken sehr stark auf uns und unsere Entwicklung.“ Der Assistenzcoach erklärt, dass der Olympia-Sieger von 2004 ganz gezielt auf den Höhepunkt WM hinarbeite. Beim Vier-Nationen-Turnier liege der Fokus demnach nicht auf den nackten Ergebnissen. Und dennoch betont Michael Willemsen: „Mit einem guten Turnier im Rücken ist es vielleicht einen Tick leichter, die Auftaktsituation bei der Weltmeisterschaft zu bestreiten.“
Und wie schaut es mit den WM-Chancen aus? Können Deutschlands Hockey-Damen in Den Haag die WM-Trophäe in die Höhe strecken? „Man fährt nicht zu einer WM und sagt, wir wollen in der Gruppenphase schönes Hockey spielen, sondern der Fokus geht natürlich Richtung Halbfinale“, befindet Rückkehrer Willemsen und fügt hinzu: „Ich glaube, dass wir eine gute Weltmeisterschaft spielen werden, und dann schauen wir mal, was rauskommt.“
(Felix Frank)
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