Zeit, dass sich die Danas mal wieder zu Wort melden
Im Sommer 2010 hatten wir unseren Saisonhöhepunkt - die Weltmeisterschaft in Rosario/Argentinien. „Nur“ als Vierter kamen wir zurück... So unglaublich das Turnier mit der Kulisse war, so bitter war leider auch die erneute Niederlage, bei einem Weltturnier als einziger Halbfinalist nicht aufs Treppchen zu dürfen. Aber die positiven Erinnerungen überwiegen. Lang ist´s her.
Inzwischen haben wir 2011 und wir starten wieder von null. Dieses Jahr wartet im Sommer die Heim-EM in Gladbach auf uns und damit auch die Olympia-Quali! England, bzw. GB, hat sein Ticket für London 2012 als Ausrichter sicher – bleiben nur noch zwei weitere Plätze für Europa. Und da wird es auch schon tricky: Schafft es England nicht ins Finale, gehen die beiden Plätze an den Europameister und den Vizemeister. Spielt England hingegen das Finale, so qualifiziert man sich auch als Dritter bei der EM für London.
Diesen Sommer haben wir also nicht „nur“ eine EM, wir haben viel mehr als das. Wo wir das letzte Jahr beendet haben, beginnen wir das neue – in Südamerika. Gerade sind wir auf dem Weg von Chile nach Argentinien, wo wir in den nächsten beiden Wochen zwei 4-Nationen-Turniere mit USA, Australien und Weltmeister Argentinien spielen werden. Einziger kleiner Unterschied zur WM: Wir treten mit dem C-Kader an. Naja, so ungefähr.
Unsere alten Häschen haben wir diesmal nicht aus dem schönen deutschen Winter gerissen und sind so ohne Fanny, Taschi, Mandy, Babsi und Bachi los. Aber damit nicht genug – auch Maike, Lena, Krissi und Katha sind aus verschiedenen Gründen nicht mitgekommen... Das macht 9 von 18. Die Hälfte der WM-Mannschaft ist also noch da, die andere Hälfte ist neu oder nicht mehr verletzt und wieder dabei.
Wer die Jugend-Nationalmannschaften und die Bundesliga verfolgt, wird auf keine neuen Gesichter stoßen, doch kannte man sie bisher eher noch nicht im Dress der Danas: Lulu Steindor, Sissy Hauke, Marie Mävers, Mia Sehlmann, Eva Frank und Anke Brockmann klopfen auf dieser Reise beim A-Kader an. Unsere Altersstruktur auf dieser Reise ist dementsprechend ungewöhnlich – 1x ´80, 1x ´83, 1x ´84 und dann kommt die Gruppe 85/86, die plötzlich schon zu den Erfahrenen in dieser Runde zählen.
Der Altersdurchschnitt liegt sogar noch tiefer, eher so in Richtung 23 Jahre. Wir waren also gespannt. Frisch, jung und frohen Mutes ging es los. Nach Santiago de Chile als Start – erstmal locker reinkommen. In dem wunderschönen deutschen Club mit herrlichen Trainingsbedingungen fiel es nicht schwer, sich wieder ans Feldhockey zu gewöhnen und mit den zwei Spielen gegen Chile (Weltrangliste 15 oder so) konnten wir sogar noch unser Spiel testen, bevor es bald gegen die großen Gegner geht.
2:0 und 3:1 gingen wir auseinander. Die Jungen machten sich gut, und auch wenn alle mit ein klitzekleines bisschen Muskelkater durch die Gegend laufen, hat es Spaß gemacht. Jetzt wartet das „wahre“ internationale Hockey auf uns. Der Weltmeister, die legendären Hockeyroos aus Australien, mit neuem Elan und neuem Trainer, und die USA, die Argentinien bei den Panamerican Games mächtig Druck macht. Wer dachte, die Spiele gegen Chile seien das Maß aller Dinge, der lag falsch. Jetzt kommt die wahre Aufgabe.
Wir sehen Chile also als Apetizer, er bekam gut und macht Lust auf mehr. Ob der nächste Gang schmecken und gut verdaut wird, wissen wir nicht. Aber wir werden kauen solange wir können, denn unsere Kiefer sind jung und wir hatten lange nichts zu essen. Das wissen wir.
Eure Danas
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