DEUTSCHLAND
Mission: Für Saison-Höhepunkt im eigenen Land empfehlen
Das deutsche Team beim BDO Hamburg Masters 2010 umfasst einen Großteil der Aktiven, die auch fest eingeplant sind für den Jahres-Höhepunkt bei der ABN AMRO Champions Trophy vom 31. Juli bis 8. August in Mönchengladbach, und einige Perspektivspieler, die sich auf der UHC-Anlage für höhere Aufgaben empfehlen können. Dazu gehören neben dem Berliner Pilt Arnold und dem Mülheimer Benedikt Fürk auch die beiden Hamburger Felix Oldhafer (UHC) und Daniel von Drachenfels (Club an der Alster).
Einen Hamburger „Zweikampf“ wird es auf der Torwartposition geben. Beim Masters und beim nächsten Lehrgang in Nottingham sollen sich Tim Jessulat (Alster) und Nicolas Jacobi (UHC) abwechseln, um die zweite Keeper-Nominierung für die Champions Trophy zu ergattern. Der Kölner Max Weinhold ist von Bundestrainer Markus Weise an Nummer eins gesetzt worden. Gleich drei Stammspieler, Philipp Zeller, Benjamin Weß und Jan-Philipp Rabente, hatten wegen muskulärer Verletzungen beim Bundestrainer absagen müssen. Vor allem in der Defensive fehlen auf den Außenpositionen damit erfahrene Leute.
Da wird viel auf die bei der WM in Indien extrem starke Innenverteidigung mit Martin Häner und Kapitän Max Müller ankommen. Immerhin stehen noch zwölf Aktive im deutschen Kader, die in Neu Delhi im März als jüngstes deutsches Nationalteam aller Zeiten so sensationell auftrumpften und nur mit viel Pech Australien im WM-Endspiel unterlegen waren. Hinzu kommt mit Christopher Zeller der Goalgetter des Nationalteams, der nach seiner studienbedingten Auszeit während der Weltmeisterschaft in die deutsche Auswahl zurückgekehrt ist.
Der erst 25-jährige Kölner verfügt über eine sensationelle Torquote – nicht nur im Clubhockey, wo er mit Bloemendaal niederländischer Meister und Topscorer der Hoofdklasse sowie mit Köln nun zwei Mal deutscher Meister und jeweils Torschützenkönig der hockeyliga wurde. Im Nationalteam hat „Zells“, wie der Jurastudent im Teamkreis gerufen wird, in 147 Spielen bereits sagenhafte 123 Tore erzielt. Wenn alles normal läuft, wird der deutsche Vorzeige-Stürmer am Sonntag gegen die Niederlande sein 150. Länderspiel im DHB-Dress bestreiten – und da wird der ehrgeizige Strafeckenspezialist sicher einen Erfolg zum Jubiläum anstreben.
Auf die aktuellen U21-Nationalspieler hat Weise als Ergänzung für das Masters bewusst nicht zurückgegriffen, weil die deutschen Junioren in wenigen Tagen bei der Europameisterschaft in Polen um den Titel mitspielen wollen. Generell ist aber auch beim deutschen Team die Konkurrenz durch viele nachrückende Talente recht groß. Martin Häner und Florian Fuchs hatten schon im letzten Jahr den Sprung aus der U21-Weltmeistermannschaft in den A-Kader geschafft.
Benedikt Fürk und Felix Oldhafer klopfen jetzt beim Masters erstmals an der Tür zum Herrenteam, und auch einige andere Nachwuchskräfte werden Richtung 2012 versuchen, ihren Hut in den Ring zu werfen. Mit der Doppel-Europameisterschaft der Damen und Herren 2011 in Mönchengladbach, die gleichzeitig Olympia-Qualifikationsturnier für London 2012 ist, steht zudem ein höchst attraktives Event im eigenen Land auf dem Programm – und auch dann wird das BDO Hamburg Masters wieder die Generalprobe auf höchstem Niveau sein.
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