hockey.de: Damen Nationalteam

Sonntag, 29. August - Samstag, 11. September in Rosario

12. Weltmeisterschaft

Lina Geyer: „Argentinien ist das Beste, was uns passieren konnte!“

Spannung und Vorfreude trägt die 24-Jährige vor der Weltmeisterschaft mit sich herum

20.08.2010 - So einige große Turniere hat Lina Geyer mit der Nationalmannschaft schon hinter sich gebracht, das eine oder andere sogar äußerst erfolgreich, wie beispielsweise die U21-Europameisterschaft in Catania 2006. Dort standen die Juniorinnen am Ende des Turniers auf Platz 1. Im selben Jahr platzierte sich der weibliche A-Kader bei der Weltmeisterschaft in Madrid auf Rang 8. Vier Jahre später will die Damen-Nationalmannschaft bei der WM in Argentinien auf einem weitaus höheren Platz stehen. Wenn nicht sogar auf dem Treppchen.

„Unser Ziel ist, das Halbfinale zu erreichen und am besten sogar mit einer Medaille nach Hause zu fahren“, sagt Geyer. Dafür wolle sie persönlich immer alles geben. „Ich hoffe dass ich meine beste Leistung abrufen kann und vielleicht gelingt es mir ja sogar, ein Tor zu schießen, worüber ich mich sehr freuen würde! Das passiert bei mir nämlich leider nicht so oft“, sagt sie lachend. Dass die Weltmeisterschaft in Argentinien stattfindet, ist nach Meinung der Mittelfeldspielerin „das Beste, was uns je passieren konnte. Die Begeisterung für Damenhockey in Argentinien ist riesig, da rasten die Fans wirklich aus. Mehr Stimmung gibt es nirgendwo.“

Dass die Mannschaft diesen Sommer schon einiges hinter sich gebracht hat und damit auch extrem viel Zeit miteinander verbracht hat, stört die Neusserin in keiner Weise. Vor einem Lagerkoller habe sie keine Angst, denn im Vergleich zu den Herren bei der WM in Neu Delhi bestehe ja die Chance, auch mal aus dem Hotel raus zu gehen, sich die Stadt anzugucken und sich so auch seine Freiräume zu schaffen.

Wichtig wäre nur, dass auch mal etwas anderes außer Hockey auf dem Programm stünde: „In der ersten Woche werden wir schon noch andere Sachen machen außer Hockey, auch um uns ein bisschen abzulenken. Vielleicht richten wir uns ein Spielezimmer ein, eine Wii und eine Playstation sind auf jeden Fall mit im Gepäck.“ Oder die Mannschaft überlegt sich noch ein paar motivierende Rituale. Denn die gibt es laut „Geyer“, wie Lina in der Mannschaft auch genannt wird, noch nicht. „Das einzige, was wir wirklich immer vor einem Spiel machen, ist Hockeytennis zu spielen.“

Nach der Weltmeisterschaft kommt die 24-Jährige ins 10. Semester ihres Medizinstudiums und damit in das letzte klinische Semester. Nächstes Jahr steht dann das Praktische Jahr an. Wie es dann mit dem Hockey aussehe, wisse sie noch nicht. „Es kann schon schwierig werden, besonders weil man im PJ so wenig Urlaub hat. Aber ich werde weiter versuchen, Beruf und Hockey unter einen Hut zu bringen, denn eines allein ist mir nicht genug.“ Ob „Geyer“ in ein paar Jahren dann im OP-Saal einer großen Klinik Menschenleben rettet, während ihre Mannschaftskameradinnen über den Platz jagen oder ob sie mit dem Stethoskop um den Hals aus ihrer Praxis zum Training gerannt kommt, ist also noch offen.

Steckbrief:

Name: Geyer, Lina

Spitzname: Geyer

Nummer: 29

geboren: 8. Juli 1986

Position: Mittelfeld

Länderspiele: 77

Tore: 1

Club: Schwarz-Weiß Neuss

Vorherige Clubs: Düsseldorfer HC, Schwarz-Weiß Neuss

Schulabschluss: Abitur

Job: Medizinstudentin (10. Semester)