Maike Stöckel: „Freizeit habe ich so gut wie keine“

Die Studentin möchte ihre persönlichen und auch die mannschaftlichen WM-Ziele erreichen

20.08.2010 - Maike Stöckel hat mit ihren 26 Jahren schon 146 A-Kader-Länderspiele absolviert und dabei insgesamt 49 Tore erzielt. Die Stürmerin, die derzeit im Ausland für den niederländischen Verein HDM Den Haag auf Torejagd geht, ist aus der Offensivreihe des deutschen Damen-Nationalteams gar nicht mehr wegzudenken. Bereits im Januar 2002 debütierte die gebürtige Bielefelderin bei der Hallen-Europameisterschaft in Frankreich und brachte gleich die Goldmedaille mit nach Hause. Mit der Hoffnung, eine Medaille um den Hals gehängt zu bekommen, fährt Maike Stöckel auch zur Weltmeisterschaft ins argentinische Rosario.

Das wird klar, wenn man sie nach ihren Erwartungen bezüglich dieses Welt-Championats befragt. „Es gibt sowohl ein persönliches Ziel, das ich verfolge, als auch ein mannschaftliches, das es zu erreichen gilt. Ich habe mir vorgenommen, gut zu spielen und dem Team damit weiterzuhelfen. Als Mannschaft wollen wir ganz klar ins Halbfinale einziehen. Aber diese beiden Ziele sind natürlich eng miteinander verknüpft“, sagt Stöckel. Sie freue sich sehr auf dieses große Turnier im Land der „Las Leonas“, wie die argentinischen Nationalspielerinnen zuhause liebevoll genannt werden.

Stöckels Lebensmittelpunkt hat sich von Deutschland nach Holland verlagert, weil sie dort Studium und Hockey besser unter einen Hut bringen kann. „Ich studiere European Studies in Den Haag. Diesen Studiengang hätte es in Deutschland nur in wenigen Städten gegeben, deshalb habe ich mich für das Kombipaket Hockey und Studium in den Niederlanden entschieden. Ich fühle mich sehr wohl, mir gefällt die internationale Atmosphäre dort.“

Da die 26-Jährige erst seit zwei Jahren im Ausland studiert, bleibt noch ein wenig Zeit, um sich zu überlegen, wie es nach dem Studium vor allem beruflich weiter gehen soll. Erst mal müsse sie ihr Studium beenden, dann könne sie sich Gedanken darüber machen, welchen Job sie wo ausüben wolle, erklärt Maike. „Am liebsten würde ich dann für eine internationale Organisation arbeiten. Ich kann mir gut vorstellen, noch mal ein anderes Land kennen zu lernen“

Wie lange sich Studium, Vereinshockey und das Engagement in der Nationalmannschaft noch vereinbaren lassen, weiß Stöckel zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Aber bis zu den Olympischen Spielen 2012 in London will die Offensivspielerin auf jeden Fall noch dabei bleiben. Als Aktiver bei Olympia dabei sein zu können, ist Anreiz und Motivation genug. Auch wenn bei der Dreifachbelastung die Freizeit so gut wie immer zu kurz kommt. „Ich habe kaum Freizeit, aber wenn ich es mir leisten kann, lese ich gern oder gehe an den Strand. Ich wohne in Den Haag in Strandnähe, da bietet sich das einfach an“, sagt die Studentin.

Abschließend nach Argentinien, der südamerikanischen Hockeyhochburg, gefragt, sagt Stöckel entsprechend vieler ihrer Mannschaftskolleginnen. „Eine WM in Argentinien ist natürlich etwas ganz Besonderes. Die Leute dort sind sehr freundlich, man hat das Gefühl, dort interessieren sich 90 Prozent der Menschen für Hockey. Mit der deutschen Fankultur ist das nicht zu vergleichen. Ich freue mich auf ein stimmungsgeladenes, tolles Turnier.“

Steckbrief:

Name: Stöckel, Maike

Nummer: 24

geboren: 6. März 1984

Position: Sturm

Länderspiele: 146

Tore: 49

Club: HDM Den Haag

Vorherige Clubs: HC Essen, Club Raffelberg, Rot-Weiss Köln

Schulabschluss: Abitur

Job: studiert Europ. Studies in Den Haag

Internationale Erfolge:

Hallen-Europameister 2002, 2004 & 2006,

U21-Vizeweltmeister 2005,

Champions Trophy-Sieger 2006,

Europameister 2007,

4. Platz Olympische Spiele 2008,

Vize-Europameister 2009

Nationale Erfolge:

Deutscher Vizemeister 2005 & 2008,

Deutscher Meister 2007