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23.11.2009 - Am späten Montagabend geht der Flieger mit der deutschen Herren-Nationalmannschaft aus Frankfurt Richtung Australien, wo vom 28. November bis 6. Dezember in Melbourne die 31. Champions Trophy, das seit 1978 jährlich ausgetragene Turnier der sechs weltbesten Nationen, stattfindet. Bundestrainer Markus Weise hat bereits einen Vorsprung, da er in den letzten Tagen mit Sportdirektor Rainer Nittel in Indien die Lokalitäten der WM 2010 in Neu Delhi besichtigt haben. Im hockey.de-Interview bietet Kapitän Max Müller (Nürnberger HTC) einen Ausblick auf das Turnier.
Max, viele von Euch haben bis gestern Hallen-Bundesliga gespielt. Nun reist Ihr zum Feld-Turnier nach „Down under“. Wie hat da die Vorbereitung funktioniert?
Müller: „Wir haben die ganze Zeit durchgehend mindestens einmal wöchentlich im Stützpunkttraining weiter Feldhockey trainiert. Dazu kam der viertägige Lehrgang letzte Woche in Köln..“
Was bedeutet das für Eure Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich mit den anderen Nationen?
Müller: „Das ist schwer einzuschätzen. 2007 kamen wir im Dezember auch direkt aus der Hallensaison und haben die Champions Trophy in Kuala Lumpur gewonnen. Es hängt sicher auch davon ab, wie fit die anderen Teams sind und wie ernst sie das Turnier nehmen.“
Ihr fliegt ohne Christopher und Philipp Zeller nach Melbourne. Wie schätzt Du Dein eigenes Team ein?
Müller: „Ich denke, dass wir – auch Richtung Weltmeisterschaft – in Melbourne schon nahezu in Bestbesetzung antreten können. Wir haben 18 Spieler aus 23 bis 24 im erweiterten Kader zur Verfügung stehenden dabei. Einige Positionen mögen noch gleichwertig mit zwei Aspiranten besetzt sein. Vieles hängt davon ab, wie diese 18 Spieler im Turnier zu ihrer Top-Leistung finden.“
Was steht noch vor Turnierstart an?
Müller: „Erst einmal sitzen wir leider fast zwei Tage lang im Flieger, bevor wir da ankommen. Dann gilt es wie immer, das leidige Thema Zeitumstellung möglichst rasch zu verkraften. Einspielen, akklimatisieren, an den Platz gewöhnen – und dann bereiten wir uns schon auf den ersten Gegner England vor. Da ist nicht viel Zeit, bevor man bereits mitten im Turnier steckt.“
Habt Ihr Euch gegen England die Revanche für die knappe EM-Finalniederlage vorgenommen?
Müller: „Ich finde, dass das jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für Revanchegedanken ist. Das passt, wenn es mal um einen Titel geht. Es wird aber sicher spannend zu sehen, wie sich die Engländer nach der EM präsentieren.“
Wer ist für Dich denn Favorit auf den Trophy-Titel?
Müller: „Da kommt man an Australien im eigenen Land wohl nicht vorbei. Für die ist das ja der Jahres-Höhepunkt, nachdem die Kontinentalmeisterschaft in der Ozeaniengruppe für Australien ja nur im Duell mit Neuseeland einigermaßen spannend ist.“
Ihr habt mit Florian Fuchs einen Debütanten zu integrieren. Was erwartest Du als Aufgaben, die auf Dich als Kapitän zukommen?
Müller: „Wir haben zwar nur einen Debütanten, aber noch einige mehr, die noch nie eine Champions Trophy gespielt haben. Das werden sechs Spiele auf absolutem Top-Niveau, die die Jungen im Team auch in Hinblick auf die WM an das internationale Spitzenhockey weiter heranführen können. Da ist es auch wichtig, dass man auf sich selbst Acht gibt und seine Regenerationspausen nutzt. Inwiefern uns das Turnier bei der Teambildung weiter bringt, hängt sicher in erster Linie vom sportlichen Verlauf ab.“
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