Zentrallehrgang des A-Kaders - kein Zuckerschlecken!
Eine besondere Herausforderung Südafrika!
Das hört sich doch bestens an, wer möchte nicht dorthin zum Lehrgang fahren? Aber der Zentrallehrgang beim A-Kader ist alles andere als Zuckerschlecken. Damit keine Illusionen aufkommen, wurde vom Bundestrainer – mittlerweile fast schon Tradition – vor dem Abflug in Frankfurt noch ein Sprint- und Ausdauertest angesetzt. Erst danach ging es mit 26 Spielern und 9 Staffmitgliedern ab zum Flughafen auf eine ca. 18-stündige Anreise nach Bloemfontein. Bloemfontein, 430 km südlich von Johannesburg auf einer Höhe von 1.400 Metern gelegen, sechstgrößte Stadt Südafrikas mit einer bedeutenden Universität.
Dort entstanden in den letzten Monaten zwei neue KuRa-
Plätze mit allem was dazugehört. Untergebracht sind wir in einem kleineren Hotel in südafrikanischem Stil. Schön, gemütlich und gut betreut, können wir uns voll auf unseren Lehrgang konzentrieren. Die Jungs erwartet ein straffes, kraftraubendes Programm: Acht zweistündige Hockey-Trainingseinheiten, drei Sprint- und zwei Krafteinheiten, drei Mal die Kombination Kurze Ecke- und Torschusstraining. Dazu vier Länderspiele, jeweils zwei gegen Südafrika und Russland. Abgerundet wird das Programm durch drei Videobesprechungen.
Schon durch das Herunterzählen der Einheiten zeigen die Jungs, dass sie vor dem Gesamtprogramm Respekt haben und die Erfahrenen wissen, dass nicht viel Kraft übrig
bleiben wird. Nichts für Spieler, die nicht ganz fit zum Lehrgang anreisen. Der kleine Pool im Hotel dient zum Abkühlen und regenerieren und lässt einem die Strapazen schneller vergessen. Dazu kommen die klimatischen Bedingungen. Was für einen Badeurlaub optimal wäre, noch dazu wenn man aus dem derzeit kalten Deutschland kommt, ist für ein laufintensives Training dann doch heftig. Temperaturen knapp unter 30 Grad, eine sehr intensive Sonneneinstrahlung und die etwas dünnere Luft machen den Spielern schon zu schaffen.
Die von den Veranstaltern vorbereitete Verpflegung (Mittag und Abend) gleicht dem Niveau einer gut geführten Jugendherberge und in etwa so begeistert nehmen die
Spieler dies auch an. Im Gegensatz dazu ist das herrliche Frühstück bei Sonne auf der Terrasse und die im gleichen Stil vorbereitete ZwiMa (Zwischenmahlzeit für neue Leser) Balsam auf die Gemütswunden der Spieler. Aber vermehrt auftretende freundliche Nachfragen, ob wir denn auch die Tradition eines Steakhouse-Besuches fortführen werden, zeigen uns schon ein kleines Dilemma bei den Jungs auf. Schon aus Motivationsgründen werden wir die Tradition pflegen und unsere Mannen freuen sich darauf.
Seit dem zweiten Tag haben wir ein (noch) kleines Virusproblem im Team. Fiel am Anfang nur Max Müller mit Durchfall und Fieber aus, so waren es einen Tag später mit Stefan Witte, Christian Münz, Jan Simon und Co-Trainer
Andrew Meredith schon vier Weitere. Anscheinend aber ist dies nur ein kurzer Fieberanfall, was die schnelle und gute Genesung von Max zeigt. Spannendste Frage in jedem Hotel ist die Internet-Anbindung. Nachdem das Hotel eine für das Team kostenfreie W-Lan-Verbindung angeboten hatte, war die Freude anfänglich groß. Doch technische Probleme verhinderten oft die Verbindung ins Internet und das nervte nicht nur Spieler, sondern auch die Funktionäre, die mit diesem Medium auch ihre Arbeit zu erledigen haben.
Erst seitdem wir ein eigenes Netzwerk mit unserem mitgebrachten Internetrouter anbieten konnten, entschärfte sich die Lage. Seitdem sitzt eine große Traube an Spielern Abend für Abend auf der Terrasse vor dem Teammanager-
Zimmer, um mit Zuhause kommunizieren zu können. Alleine diese Tatsache zeigt, wie wichtig eine Internet-Anbindung für das Team ist. Das erste Spiel gegen Südafrika musste regenbedingt eine halbe Stunde später angepfiffen werden. Diese Gewitterausbrüche sind wir schon aus den letzten Jahren gewohnt.
Da die Kapitänsfrage im Team noch nicht endgültig geklärt ist (was auf diesem Lehrgang passieren soll), durfte Philipp Zeller einstweilen die Mannschaft aufs Feld und durch die Partie führen. Mit Tim Stulle konnte wieder ein junger U21-Spieler sein A-Kader-Depüt mit seinem ersten offiziellen Länderspiel feiern.
Der A-Kader schickt herzliche Grüße an seine Fans und Angehörigen nach Deutschland
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