"War noch nicht daran zu denken, am Optimum zu spielen"
Florian Woesch und Christopher Wesley über ihr internationales Turnierdebüt
"Es wurden schon Scherze darüber gemacht, dass von uns vorne keiner mal einen reingemacht hat", verrät Christopher Wesley. Der junge Nürnberger Stürmer, der durch einen Magen-Darm-Infekt die Spiele zwei, drei und vier beim Turnier verpasste, sagt aber auch: "Ich finde es allerdings viel besser, wenn das mit Scherzen gelöst wird, als wenn die anderen auf den Stürmern herum hacken." Generell hat Christopher die anderen Olympiasieger in Chandigarh nicht unbedingt vermisst: "Es waren mit Max Müller, Mo Fürste, Tobi Hauke und Max Weinhold genug da, die mal den Mund aufgemacht haben. Es fehlte sicher jemand, der vorn mal getroffen hätte. Aber Druck ist, glaube ich, immer da, wenn man im A-Kader spielt."
Sein Nürnberger Teamkollege Florian Woesch genoss vor allem die Vergleiche mit den außereuropäischen Gegnern. "Ich will nicht sagen, dass es in der U21 keinen Spaß macht, aber mal gegen andere Gegner wie Indien oder - wie beim BDO Hamburg Masters - Pakistan zu spielen, ist schon toll. Das Zuschauerinteresse ist hier in Indien schon deutlich größer als in Deutschland, dafür ist das Interesse an uns als Spielern nicht so groß gewesen wie in Deutschland." Auch Florian Woesch würde gern die Chance nutzen, für einen der ausgeschiedenen Olympiahelden ins Team zu rutschen, die Chance sei zurzeit ja durchaus da. Sein Vorteil ist sicher die vielseitige Einsetzbarkeit, denn der Schlenzspezialist kann sowohl defensiv wie im Sturm spielen.
Christopher Wesley sieht trotz des Drucks, der auf jedem einzelnen im Team lastet, das Wohl der Mannschaft im Vordergrund. "Ich habe mich da eher für Tobi Lietz freuen können, als der dann mal zwei Tore gemacht hat." Er selbst habe sich "schon gefreut, wenn zwei Vorhandzieher hintereinander mal geklappt hätten". Die Umstellung direkt aus der Halle auf die Belange des Feldhockeys seien vorrangig gewesen. "Da war noch nicht daran zu denken, am Optimum spielen zu können. Ich habe viel mitgenommen aus den Videositzungen - zu sehen, wo Bälle offen werden, und allgemein taktische Situationen zu erfassen."
Der groß gewachsene Franke versuchte die zum Teil bekanntenen Namen der Gegenspieler - vor allem gegen Holland - auszublenden. "Sonst hast du den ersten Zweikampf doch schon vorher verloren. Ich habe ohnehin nie groß auf andere geachtet. Ich spiele das, was ich gerade meine..."
|