Im Flugzeug immer nett zu seinem Nachbarn sein
...es lohnt sich!
Was wir damit meinen? Jenny Plass dachte im Flugzeug ein schlechtes Los gezogen zu haben, da sie neben keinem von uns saß. Dann kam ihr Nachbar auch noch auf die Idee sie anzusprechen, es stellte sich jedoch heraus, dass er der Besitzer eines 5 Sterne Hotels in der Nähe von Hermanus und mit dem Hockeysport vertraut ist – unser Glück!
Denn am früh machten wir uns entlang der Küste auf den Weg zu Michael mit dem Ziel, seine Organisation zu unterstützen. Das Hotel ist nämlich Teil eines größeren Projektes, der Grootbos Foundation. Diese Stiftung hat zum Ziel eine nachhaltige Verbindung zwischen Luxustourismus, lokalem sozialem Engagement und dem Schutz und Erhalt der einzigartigen Natur der Kapregion zu schaffen. So befindet sich beispielsweise auf dem weitläufigen Hotelgelände auch für einheimische Jugendliche beiderlei Geschlechts im Alter zwischen 18 und 30 Jahren eine Schule für Gartenbau und „life skills“, worunter alle Fähigkeiten zu verstehen sind, die in der modernen Welt für das Bestehen im Berufsleben erforderlich sind.
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Doch leider brachte der Buschbrand unseren kompletten Tagesablauf durcheinander. Die eigentliche Tour, geplant mit Whale Watching und anschließendem Fußball spielen mit den Kids aus dem nahegelegenen Township, wurde komplett umgeworfen und wir starteten den Tag mit dem Besuch der erwähnten Schule für Gartenbau. Als Michael auf die Idee kam, ein Liedchen zu trällern, staunten wir nicht schlecht, als die Auszubildenden uns eine bühnenreife Darstellung boten, die uns alle eine Gänsehaut bescherte. Nachdem wir uns im Kanon mit „Bruder Jakob“ kläglich geschlagen geben mussten, machten wir uns auf den Weg Richtung Township.
Hier wurde uns das Leben der Bewohner ein wenig näher gebracht und wir durften sogar einen Blick in die teils aus Holz und Plastik zusammengebauten Hütten werfen. Zur Freude aller Mädels und Jungs besuchten wir noch den Kindergarten des Townships. Hier stellte sich die Frage, welche Faszination größer war – unsere gegenüber den vielen süßen kleinen Kindern oder aber die der Kinder gegenüber den 21 in roten Asics-Shirts gekleideten Damen…
Zumindest war das Eis schnell gebrochen und der Abschied fiel allen nach einem kleinen Hockeymatch und der ein oder anderen Tanz- und Gesangseinlage sehr schwer. Mit diesen Eindrücken konfrontiert, verließen wir mit gemischten Gefühlen und vielen Gedanken das Township und jedem wurde bewusst , wie gut es uns in Deutschland geht. Nach einem leckeren Mittagessen in Michaels Hotel, machten wir uns auf den Weg in das immer noch ein wenig verqualmte Stellenbosch, um uns auf das erste offizielle Länderspiel vorzubereiten.
Dies gelang uns recht gut, denn wir konnten vor ausverkauftem Haus den Vergleich gegen Südafrika mit 4:1 gewinnen. Nach diesem kontrastreichen Tag bleibt uns noch der Dank an Michael für diese vielen gewonnenen Eindrücke, ein Tag der bei uns mit Sicherheit nicht so schnell in Vergessenheit geraten wird!
Viele Grüße in die Heimat!
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