follow the fish…
...oder: Ein Restrisiko ist immer dabei
Oft reisen die Nationalmannschaften in ferne Länder, spielen dort ein Turnier und sehen kaum etwas vom eigentlichen Land. Durch die frühe Anreise hatten wir diesmal mehr Möglichkeiten und außerdem soll ja der Lagerkoller vermieden werden. Die Mannschaft hatte zwei Möglichkeiten, die es gegeneinander abzuwägen galt: Kyoto oder Tokio. Durch zwei Kurzreferate wurde das Team gebrieft und traf dann ziemlich eindeutig die Entscheidung gegen das „alte und geschichtsträchtige“ Kyoto und für das moderne Tokio.
Da muss man Tobi und Benny (Kyoto-Referat) und Max (Tokio) schon ordentlich Lob zollen. Mit toll vorbereiteten PowerPoint-Präsentationen wurden die Internetrecherchen
auf den Punkt gebracht, um eine Entscheidung der Mannschaft vorzubereiten. Eine umfangreiche Organisation war nötig, um die Anreise nach Tokio (immerhin einfach 400 km) und eine kurzfristige Buchung für eine geführte Tour durch Tokio möglich zu machen.
Und ein gewisses Restrisiko ließ sich nicht ausschließen, denn wir mussten vom Bus in die Bahn, dann umsteigen in den Hochgeschwindigkeitszug „Shinkansen“, anschließend vorzeitig aussteigen und wieder in die Bahn, um dann im World Trade Center in Tokio noch den Schalter der Touri-Gesellschaft zu finden, die uns durch Tokio führen wollte. Klingt einfach, war es aber nicht, da unglaublich viele Japaner eben kein Wort Englisch sprechen.
Während der Fahrt sahen wir auch den schneebedeckten 3.776 Meter hohen Fuji-san (bei uns fälschlicherweise unter Fuji-yama bekannt). In Tokio wurden uns dann der Tokio-Tower, Kaiserpalast, Parlamentsitz, der Asakus KannonTempel und natürlich die beste Einkaufsmeile in Tokio gezeigt, indem wir immer brav dem Fisch gefolgt sind (der Guide zur Gruppe: „please, follow the fish“ und meinte damit sein Symbolfisch am Stecken).
In kleinen Gruppen zogen die Spieler vor und nach der Führung durch die Stadt, um sie auf ihre Art und Weise kennen zu lernen. Dass die Jungs es gut verstanden, sich auf die Japaner einzustellen, zeigen ein paar Fotos eindrucksvoll, die in den diversen Berichten noch
auftauchen werden. Kurzfristig leicht irritiert waren der Staff und fünf Spieler als zum Abfahrtszeitpunkt des reservierten Hochgeschwindigkeitszuges von 24 Personen nur 11 anwesend waren. Aber wie gesagt: Ein Restrisiko besteht immer bei solchen Fahrten…
Jochen Heimpel
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