„Einspielen ja - aber ohne Schläger!?“

Einen Tag vor dem Olympia-Qualifier-Start in Kakamigahara ist die Stimmung im Team gut

Teammanager Jochen Heimpel hat einen Tag vor dem Auftaktspiel der deutschen Herren beim Olympia-Qualifikationsturnier in Kakamigahara einen Stimmungsbericht aus dem deutschen Hotel geschickt. Es gibt zwar ein paar leicht angeschlagene Spieler (Halsentzündung, Magen-Darm), aber keine Ausfälle für das erste Match gegen Italien (Samstag, 5.05 Uhr MESZ). Bundestrainer Markus Weise wird die Aufstellung erst vor dem Spiel bekannt geben. Er hat aber bereits festgelegt, dass Ulrich Bubolz die Spiele gegen Italien und Malaysia bestreitet, während Christian Schulte gegen die Schweiz und Japan spielt. Vor dem letzten Gruppenspiel gegen Polen wird dann festgelegt, wie das Turnier auf dieser Position zu Ende gespielt wird.

Aus Sicht der Teamleitung hat sich inzwischen bewährt, dass die Mannschaft schon acht Tage vor Turnierstart in Japan ankam. Heimpel: „Die Schwierigkeiten mit der Sprachbarriere und der Organisation, die die später eingetroffenen Teams jetzt haben, haben wir bereits hinter uns. Es läuft jetzt deutlich besser.“ Dass es immer noch erhebliche Schwierigkeiten durch Mentalitäts- und Interpretationsunterschiede gibt, wurde auf dem heutigen Managers Meeting mit dem niederländischen Turnierdirektor Wiert Doyer deutlich. Es gibt für die Offiziellen viel zu klären in der Abstimmung mit den japanischen Organisatoren.

Es fange damit an, dass die Teams im anderen Hotel nur bis 14.30 Uhr Essen bekämen, aber zum Teil um 13 Uhr spielen müssten, erzählt Heimpel. Ein Umstand, der eigentlich ja durch eine simple Entscheidung zu ändern wäre, für den es aber, wie für fast alle Dinge, nur durch eine offizielle Intervention eine Lösung gibt. Eine Mischung aus Erheiterung und Unverständnis ernteten die Organisatoren für eine Ansage bezüglich des Einspielens vor den Matches. Da die Partien des Turniers immer nur zwei Stunden auseinander liegen, ist es nötig, dass sich die Teams auf dem B-Platz einspielen.

An und für sich ist das noch kein größeres Problem. Doch es hieß: „Einspielen ja, aber ohne Wasser auf dem Platz und ohne Schläger!“ Auf Rückfrage, ob es sich um ein Verständigungsproblem handele, denn ein Einspielen ohne Schläger sei ja im Hockey irgendwie schwierig darstellbar, wurde geantwortet: Es wäre für vorbeilaufende Zuschauer viel zu gefährlich, wenn dort die Kugeln umher flögen. Auch das sicherlich ein Indiz dafür, dass die Prioritäten beim Organisationskomitee offensichtlich etwas anders liegen, als die Mannschaften es sonst gewohnt sind – und noch mehr Arbeit für die Weltverbands-Funktionäre.

Im deutschen Team lässt man sich von derartigen Randnotizen die Laune aber nicht verderben. „Die Stimmung ist sehr gut momentan. Man merkt aber, dass die Jungs jetzt endlich Hockey spielen wollen. Es muss jetzt endlich los gehen!“, so Heimpel. In der Vorbereitung auf die Partie gegen Italien, das ja als Ersatz-Nation für die auf den Start verzichtenden Tschechen nachnominiert worden war, hat sich die Mannschaft am Freitag noch ein Video vom B-WM-Spiel der Italiener gegen Polen angeschaut, das Italien mit 1:7 verlor. „Richtige Rückschlüsse waren daraus aber nicht möglich“, so Bundestrainer Markus Weise.