"Es ging viel um den Einsatz der Mittel"
Für den Leipziger Schiedsrichter Alexander Tröllsch war die EM ein tolles Erlebnis
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Alexander Tröllsch kommt gerade vom Einsatz. Er hat das Relegationsspiel zwischen der Schweiz und Polen gepfiffen am Finaltag der Hallen-Europameisterschaft in Jekaterinburg. Für den Leipziger war es die erste Hallen-EM. Seine Eindrücke sind überaus positiv. „Für mich war das hier ein großes, sehr schönes Erlebnis. Ich konnte wichtige internationale Erfahrungen sammeln. Im Feldhockey habe ich ja bereits die internationale Lizenz. Ich hoffe, dass ich sie in der Halle nun auch bekomme. Die Beurteilung steht aber erst heute am Abend an.“
Was er denn als deutscher Erstliga-Schiedsrichter bei einer Hallen-EM noch lernen könne, wollen wir wissen. „Na, ja, sportlich mag das vielleicht im Vergleich zu Erstliga-Spitzenspielen keine Steigerung sein, aber der Druck ist höher und die Atmosphäre eine ganz andere. Das Spiel in der Bundesliga ist taktisch ausgereifter, aber hier gibt es keine Pausen, weil alle voll austrainiert sind. Das Spiel geht rauf und runter.“ Viel profitiert hat der 31-Jährige vom HC Lindenau-Grünau von der Zusammenarbeit mit dem schottischen Umpires Manager der EHF. Craig Madden hat jedes Match beobachtet, das der junge Deutsche geleitet hat. Besonders für die Körpersprache konnte Tröllsch wertvolle Tipps mitnehmen. „Wie man in emotionalen Situationen agiert, zum Beispiel wenn sich jemand benachteiligt fühlt. Oder auch wie man eine Karte einsetzt, um Ruhe zu schaffen. Es ging viel um den Einsatz der Mittel.“
Tröllsch hofft, sich für weitere Aufgaben empfohlen zu haben. Aber davon unabhängig, wird ihm diese Hallen-EM als positives Erlebnis im Gedächtnis bleiben. Die Schiedsrichter wohnten in einem Hotel, das im hinteren Trakt der Halle direkt angeschlossen war. Für die drei Mahlzeiten am Tag ging es mit dem Bus in die City der 1,3 Millionen-Stadt Jekaterinburg. „Deshalb haben wir schon einiges von dieser schönen Stadt gesehen, bei 25 Grad Minus und 40 bis 50 Zentimetern Schnee. Wir waren ja auch schon zwei Tage vor Turnierbeginn da.“ Schmunzeln muss der Leipziger, wenn er an den Abend mit den sehr netten Betreuern denkt: „Da haben wir gut Wodka trinken müssen. Es gilt als Beleidigung, wenn du nicht mit anstößt.“
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