Damen auf Kurs Richtung Peking
Drei historische Marken innerhalb von drei Jahren
Die deutschen Hockeydamen traten 2004 mit dem Olympiasieg von Athen nachhaltig aus dem Schatten der zuvor erfolgreicheren Herren-Nationalmannschaft heraus. Die „Wundertüten“, wie die Mannschaft des damaligen Bundestrainers Markus Weise von den Medien getauft wurde, schafften völlig überraschend den ersten Gewinn einer Goldmedaille bei einem Olympischen Damenturnier. Rund zehn Millionen Fernsehzuschauer in Deutschland verfolgten damals die legendäre Abwehrschlacht beim 2:1-Endspielsieg gegen den haushohen Favoriten Niederlande. Lohn war im gleichen Jahr die Wahl zu Deutschlands Sportlern des Jahres.
Obwohl es danach einen erheblichen Umbruch in der Mannschaft gab, nachdem mehr als ein halbes Dutzend Olympiasiegerinnen nach Athen ihre internationale Karriere beendeten, konnte die stark verjüngte Mannschaft in der Folgezeit ihre Position in der Weltspitze halten und immer wieder Höhepunkte setzen. So holten die Weise-Schützlinge im Herbst 2004 in Argentinien gleich Silber bei der Champions Trophy, dem jährlichen Turnier der sechs weltbesten Nationen. Die Vize-Europameisterschaft 2005 war ein weiterer Erfolg. Und 2006 gewann das Team sogar erstmals in der Geschichte dieses Turniers eine Champions Trophy.
Als es danach bei der Weltmeisterschaft im Oktober 2006 einen ersten Tiefpunkt gab, weil es in Madrid nur zu einem enttäuschenden achten Rang reichte, und im Anschluss Markus Weise als Nachfolger von Bernhard Peters zum neuen Herren-Nationaltrainer berufen wurde, gab es unter dem bisherigen Juniorinnen-Nationalcoach Michael Behrmann auch bei den Damen einen Neuanfang. Unter Einbeziehung etlicher Nachwuchskräfte, die unter Behrmann 2005 U21-Vize-Weltmeister geworden waren, gewann die Mannschaft im Januar 2007 Bronze bei der Champions Trophy in Argentinien. Ein dritter Platz bei der Hallen-WM in Wien (siehe Damen-Hallennationalmannschaft) musste als Rückschlag verkraftet werden. Aber spätestens der erstmalige Triumph einer deutschen Damen-Nationalmannschaft bei einer Europameisterschaft – realisiert durch den 2:0-Endspielsieg am 25. August in Manchester über die Niederlande – und die damit verbundene direkte Qualifikation für die Olympischen Spiele in Peking (8. bis 24. August 2008) haben bewiesen, dass Michael Behrmann und seine Schützlinge auf einem sehr guten Weg sind.
In der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in China darf sich die Damen-Nationalmannschaft auf einen tollen Höhepunkt freuen: Ein Weltturnier vor heimischem Publikum in Deutschland. Denn vom 17. bis 25. Mai findet im Warsteiner HockeyPark in Mönchengladbach die Samsung Champions Trophy statt. Zuvor testet die Mannschaft ihre Frühform in der zweiten Januarhälfte bei einem Turnier in Mendoza (Argentinien).
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